Während seines letzten Angelurlaubs in Norwegen machte unser Leser André Möller einen besonderen Fang. Ihm ging ein Flügelbutt an den Haken, mit dem er vielleicht einen neuen Weltrekord aufgestellt hat.
Angler fischte am norwegischen Velfjord
André fischte Anfang September am Velfjord, einem Top-Angelrevier im Norden von Norwegen. Er hatte einen 150 Gramm schweren blauen Speedy-Pilker montiert. Auf 85 Metern Tiefe nahm ein Fisch den Köder. So weit, so gut. Doch als der Angler seinen Fang, einen Plattfisch, an Bord begutachten wollte, erlebte er eine Überraschung.
Es handelte sich bei dem Plattfisch um einen Flügelbutt – und was für einen. Das Maßband ergab eine Länge von 62 Zentimetern, und der Fisch wog 2110 Gramm. Damit liegt er weit über dem Durchschnitt. Vielleicht ist dieser Flügelbutt sogar der größte, der je gefangen wurde.
Wir wünschen André Petri Heil zu diesem Ausnahmefang! In der Blinker-Hitparade sowie bei den Angelmasters wird diese Art nicht gewertet, doch möglicherweise wird die IGFA (International Game Fish Association) den Flügelbutt als neuen Weltrekord anerkennen. Der einzige Eintrag dieser Art ist in der Kategorie „All-Tackle“ verzeichnet. Dieser Fisch stammt aus dem Hardangerfjord, ebenfalls aus Norwegen, und wurde im Jahr 2001 gemeldet. Er wog 950 Gramm. Mit seinem mehr als doppelt so schweren Flügelbutt stehen die Chancen für André also gar nicht schlecht …
Der Flügelbutt ist ein Verwandter des Steinbutts
Der Flügelbutt (Lepidorhombus whiffiagonis) ist ein Plattfisch aus der Familie der Steinbutte, zu der zum Beispiel – neben dem Steinbutt selbst – auch der Glattbutt gehört. Seine Augen befinden sich auf der linken Körperhälfte, die dunkelbraun gefärbt und rauen Schuppen bedeckt ist. Laut der Online-Enzyklopädie Fishbase werden die Fische maximal 60 Zentimeter lang, meist bleiben sie aber bei Längen von 25 bis 30 Zentimetern.
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Flügelbutte kommen vor allem in nordöstlichen Atlantik, der Nordsee und im Skagerrak vor; auch im Mittelmeer sind sie zu finden. Sie leben in Tiefen von 100 bis 400 Metern, gelegentlich sind sie auch tiefer zu finden. Sie laichen zwischen März und Juni südlich von Island und westlich der Britischen Inseln. Für die Fischerei hat der Flügelbutt wenig bis gar keine Bedeutung. Meist gehen die Fische nur als Beifänge ins Netz.