Atlantis – Cup 2000 Hitra

Kleiner Mann ganz groß Was war das? Mein Blick wandte sich der wunderschönen Natur Hitras ab zu der ungewöhnlich heftig und stark ruckenden Angel meines Bootskollegen Björn. Der erst 14 jährige Petrijünger aus Hamburg hatte alle Mühe, die unregelmäßig starken Fluchten seines Gegners zu bändigen.

Nach ca.5 min. Drill mußte sich der Fisch jedoch geschlagen geben und ein wunderschön gezeichneter Seehecht von gut 6 Pfd. landete auf den Planken. Vor drei Tagen sind wir gestartet,und die ersten Muskelkater vom drillen machten sich bemerkbar. Mit Betrachten von Angelvideos im Luxusreisebus starteten wir unsere Gruppenreise im August dieses Jahres, um den 2.Atlantis-Cup auszufischen. Ganz entspannt erreichten wir den Fährhafen Hirtshals in Dänemark.Nach einem tollen Buffet und ein paar geselligen Bierchen ging es in unsere Kabinen. In Moss angekommen machten wir uns spätestens jetzt so richtig heiß aufs angeln. Gegen Abend erreichten wir unsere Anlage in Kvenvaer, wo die ersten schon gleich ein paar Dorsche für die Pfanne erbeuteten. Zwei Tage Erkundungsfischen standen auf dem Programm bevor das eigentliche Cup-Fischen begann. Mit den geräumigen, gut motorisierten und mit Echolot ausgestatteten Booten, war es ein Leichtes an die vielversprechenden Stellen zu gelangen. Die Lage der Anlage ermöglicht es auch bei starkem Wind ein geschütztes Plätzchen zwischen den Schären zu finden. An unserer Lieblingsstelle (ca.20 Min. vom Hafen) fingen wir die ganze Artenvielfalt der Nordsee: Lumb, Steinbeißer, Seewolf, Dorsch, Seehecht, Rotbarsch (die Großen!), Leng, Pollack, Köhler,Flügelbutt, Seeteufel,Schellfisch sogar einen Lachs haben wir erbeutet. Unter den riesigen Köhlerschwärmen packten immer wieder große Dorsche unsere Pilker, dabei ist es wichtig Drillinge der Marke XXL zu verwenden, damit der Haken richtig im Maul greift. Die Versorgung der Fische war denkbar einfach, denn es steht eine professionelle Filetieranlage mit Gefriertruhen für die Angler parat. Auf Wunsch kann man eine klasse Vollverpflegung buchen, für die allein es sich schon lohnt nach Hitra zu fahren. Das äußerst freundliche Küchenpersonal erfüllt auch schon mal den einen oder anderen Extrawunsch. Vom verarbeiten der gefangenen Fische ermattet, zogen wir uns in unsere komfortabel eingerichteten Hütten mit Meerblick zurück oder fachsimpelten im zur Anlage gehörenden Gruppenraum bei einem Bier über die zu erwartenden Fänge des nächsten Tages. Meine beiden Bootskollegen, Björn und Peter aus Hamburg, machten es mir nicht leicht meinen Traumfisch zu fangen meist waren sie immer schneller am Fisch. Immer wieder schnappten sich kampfstarke Köhler oder Lumbs unsere Köder, und rasch füllte sich unsere Fischkiste. Besonderen Erfolg erzielten wir mit ganzen oder halbierten Makrelen am Schleppsystem, diese am Grund angeboten waren ein Garant für große Fische und einer schmerzfreien Schulter vom pilken. Am letzten Wertungstag langte unser Youngster noch mal so richtig hin und drillte zu unserem Erstaunen einen gut 18 Pfd. Dorsch mit einer Lässigkeit nach oben, daß uns die Spucke weg blieb. Jede noch so starke Flucht des Bartelträgers wurde nur mit einem verschmitzten Grinsen beantwortet. Nach 10 min. Hoffen und Bangen konnte der Fisch gegafft werden. Björn hielt erst mal einen Jubeltanz ab, daß ich dachte wir müssen kentern. Vielleicht war es die etwas ungewöhnliche Köderführung oder einfach nur das Quentchen Glück, daß unseren Kleinen ganz groß rausbrachte. Beim abendlichen Wiegen stand der Gewinner endlich fest: es war tatsächlich Björn der das Rennen für sich entschied. Der 14 jährige hatte alle Mühe die ganzen Pokale zu stemmen, und war sichtlich erfreut es den Großen gezeigt zu haben wie man(n) denn Fische fängt. Nach der Siegesfeier ging so mancher mit schwerem Kopf ins Bett, nur einer lag wohl die ganze Nacht wach und hielt seine Pokale ganz fest, mit den Gedanken ans nächste Jahr wo es heißt den Titel zu verteidigen. Am nächsten Tag war packen angesagt,und es fällt mir immer wieder schwer mich von dieser schroffen und doch einmaligen Landschaft zu verabschieden. Am frühen Morgen fuhren wir mit unserem Bus wieder Richtung Heimat. In Oslo wartete schon unsere Fähre auf die Überfahrt. Den letzten Abend verbrachte die super gesellige Gruppe zusammen an Bord und so mancher schwang noch das Tanzbein in der Disco und trank das ein oder andere Bier. Es war Sonntag und wir verabschiedeten uns mit der festen Überzeugung uns im nächsten Jahr wiederzusehen um einen neuen Angler zu krönen,wenn es heißt Fisch satt beim 3. Atlantis-Cup im Jahr 2001. [O.N.]


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