… wenn sie diesen kapitalen Seelachs sehen, den Joanna aus Berlin im Bjørnafjord fing: 98 Zentimeter und 16 Pfund – das ist schon ein ordentlicher Brocken, um den sie so manch männlicher Angler bestimmt heimlich beneidet.
Es war ein hartes Stück Arbeit – gestandene Meeresangler schätzen diesen Fisch besonders wegen seiner Kampfkraft. Aber wie man sieht: Nicht nur das „starke Geschlecht“ darf sich mit Kapitalen anlegen. Der Köhler, auch Seelachs genannt, gehört zur Familie der Dorsche, deren bedeutendster Vertreter der Kabeljau ist, und damit zur Ordnung der dorschartigen Fische. Unter Anglern werden beide Namen benutzt, für die Fischindustrie macht sich „Seelachs“ jedoch besser, weil es verkaufsfördernd ist. Dabei ist der Seelachs nicht näher verwandt mit den Lachsen, die zu den Salmoniden gehören. Köhler erreichten vor ihrer Überfischung ein Alter von bis zu 30 Jahren und wurden bis zu 1,20 Meter lang bei rund 35 Pfund. Der pelagisch lebende Schwarmfisch bildet meist große Schwärme. Der Köhler kommt im gesamten Nordatlantik, in der nördlichen Nordsee, aber eher selten in der Ostsee vor. Er hält sich in der Nähe der Küste und auf dem offenen Meer in einer Tiefe bis 250 Metern auf. Hauptnahrung der Jungtiere sind Krebstiere und Fischlaich, erwachsene Köhler machen Jagd auf kleinere Schwarmfische. Den weltweit größten Köhler konnte ein Angler am Saltstraumen in Nord-Norwegen überlisten: 22,3 Kilo. Von Berufsfischern wurden angeblich schon Köhler von weit über 40 Kilo gefangen.