Am 14. April veröffentlichten wir eine Meldung, dass die „Lofotposten“ von einem Fall berichtete,
bei dem Angler aus Deutschland mit 750 Kilogramm (!) Fisch im Auto erwischt
worden sind! Diese Meldung erschien dann auch bei einer Reihe anderer Angelmagazine.
Am 13. Mai haben wir mit einem der „Schmuggler“ gesprochen – bei KUTTER&KÜSTE lesen Sie, was wirklich geschah!
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Und eigentlich haben die 15 Meeresangler, die in diesen Fall verwickelt sind, nichts falsch gemacht. Aber der Reihe nach: 15 Angler wollten nach Nordnorwegen, um sich auf der Insel Senja ein paar schöne Tage zu machen. Um die Anreise für alle so angenehm wie möglich zu machen und Fisch mit nach Hause nehmen zu können, entschieden sie sich, dass 12 mit dem Flugzeug anreisen und 3 Mann mit dem Auto fahren. Genauer gesagt: mit einem Sprinter. Dieser sollte auf dem Rückweg den Fisch der 15 Angler transportieren.
Im Vorwege holte sich die Gruppe beim ADAC nicht nur Beratung hinsichtlich der besten Route ein, sie fragten wegen des Fisches auch nach eventuellen Ausfuhrbestimmungen. Auskunft des ADAC: Keinerlei Beschränkungen, wenn es sich um Fisch für den eigenen Bedarf handelt!
Diese Information erhielt auch KUTTER&KÜSTE bei unserer telefonischen Anfrage am 13. Mai!
Unser Schmuggler, der namentlich nicht genannt werden möchte, meinte dazu: Der ADAC ist eine gute Institution, aber in dem Fall sind wir voll gegen die Wand gelaufen. Wir wussten nichts von der Vorschrift und haben dieser Auskunft des ADAC vertraut.
Die ganze Sache kam übrigens folgendermaßen ans Licht: Ein sich auf dem Heimweg befindender Zollbeamte sah durch die Scheiben des Sprinters gestapelte Kisten, und die kamen ihm verdächtig vor. Der Wagen wurde gestoppt, und obwohl die drei Angler im Wagen den Sachverhalt erklärten und sogar Kopien der Flugtickets der 12 weiteren Mitreisenden vorzeigen konnten, wurde der Fang bis auf die erlaubte Freimenge konfisziert und rechtliche Schritte eingeleitet.
Die 15 Angler, auch das sollte man wissen, setzten alle Dorsche unter einem Meter Länge zurück und entnahmen während der Reise pro Angler 10 Fische. Dies allein reichte aus, um 750 Kilogramm Fisch für 15 Personen „zu erfischen“.