Am Dienstag wurden hunderte tote Fische am Strand von Eckernförde gesichtet. Grund für das Fischsterben in der Ostsee soll laut Experten ein großer Sauerstoffmangel sein, der Plattfische, Dorsche und Meerforellen verenden lässt. Das Ostsee Info-Centers (OIC) hat nach dem Auftreten des Fischsterbens den Sauerstoffgehalt gemessen. Das Ergebnis: 0 Prozent! Der normale Wert liegt sonst im Durchschnitt bei etwa 86 Prozent.
Windverhältnisse für Fischsterben in der Ostsee verantwortlich
Wie die Eckernförder Zeitung berichtet, ist die Ursache für das Fischsterben die derzeitigen Windverhältnisse. Durch starken Südwestwind in den vergangenen Tagen wurde das sauerstoffreiche Wasser in die Eckernförder Bucht gedrückt. So stark, dass eine Umschichtung stattgefunden hat, die das sauerstoffarme Wasser aus der Tiefe nach oben drückte. Dieser Prozess sorgte dafür, dass die Meeresfische keinen Sauerstoff mehr zum atmen hatten und am Strand verendeten. Auch ein ungewöhnlicher hoher Nährstoffgehalt trägt dazu bei, dass der Sauerstoffgehalt abnimmt. Wenn organische Material zu Boden fällt und der Zersetzungprozess beginnt, wird Sauerstoff benötigt. Und genauer dieses lebensnotwendige Gas fehlt jetzt.
Generell ist das Fischsterben nichts Neues in der Ostsee. Jedes Jahr kommt es zu diesem außergewöhnlichen Phänomen doch der Unterschied zum aktuellen Fischsterben ist, dass zahlreiche Jungdorsche unter den toten Fischen sind. Sonst waren überwiegend Plattfische von der Sauerstoffarmut betroffen. Besonders jetzt, wo der Dorschbestand einer hohen Fangquote unterliegt ist es tragisch, die Jungtiere so verenden zu sehen. Die einzige Möglichkeit um eine schnelle Abhilfe zu schaffen wäre ein starker Westwind, der sauerstoff- und salzhaltiges Wasser aus der Nordsee in die Ostsee drückt. Beim Blick auf die Windverhältnisse der kommenden Tage ist frühestens ab Freitag mit einer Entspannung der Lage zu rechnen. Dann drücken leichte Westwinde das Nordseewasser in die Ostsee und verschaffen den Fischen so wieder etwas mehr Sauerstoff.