Tropische Riffe sind für ihre enorme Artenvielfalt und als gute Angelplätze im Meer bekannt. Wenn in einer Region keine natürlichen Riffe vorhanden sind, kann auch ein wenig nachgeholfen werden. Der Staat Florida leistete so mit der Schaffung von künstlichen Riffen seit den 1940er Jahren einen großen Beitrag für die Natur und hat so nebenbei viele großartige Angelspots geschaffen.
Florida – Ein Paradies für Angler
Florida gilt durchweg als sehr gutes Angelrevier und bietet die Möglichkeit für die Angelei auf viele spannende Fischarten, wie Tarpon, Snook, Snapper, Königsmakrele bis hin zu Sailfish. Die guten Fischbestände vor Floridas Küsten haben vermutlich auch mit der großen Anzahl an künstlichen Riffen zu tun – mehr als 3.800!
Bei künstlichen Riffen handelt es sich dabei um absichtlich am Meeresgrund platzierte Strukturen. Dabei verwendet man große Steinbrocken, Betonblöcke, Metallteile und speziell dafür präparierte Schiffswracks. Hierdurch schafft man auf sonst strukturarmen Meeresböden vielfältige Rückzugsgebiete für Fische und wertet den Lebensraum so auf.
Florida hat bisher schon über 26 Millionen Dollar in künstliche Riffe investiert. Das Beste daran: Diese Riffe sind auch für Angler zugänglich. Nun wurde dazu sogar eine Website ins Leben gerufen, ähnlich der interaktiven Angelkarte für Hamburg. In Floridas interaktiver Karte, die von Floridas Komission für Fisch- und Wildschutz bereitgestellt wird, wird detailliert angezeigt, wo sich die Riffe befinden.
Zusätzlich werden dem Angler wichtige Informationen mitgeteilt, wie Tiefe und Beschaffenheit des Riffs. Denn vor Floridas Küsten sind verschiedenste Arten von künstlichen Riffen zu finden: Schiffswracks, Beton-Trümmer, Brücken-Teile und weitere. In den USA hat der Angelsport einen hohen Stellenwert und so haben die künstlichen Riffe nicht nur einen guten Einfluss auf die Natur, sondern bieten Anglern auch hervorragende Plätze zum Fischen.
Künstliche Riffe in der Ostsee – Angeln ist hier jedoch verboten
In Deutschland gibt es ebenfalls künstliche Riffe, wenngleich auch bei Weitem nicht in so großer Anzahl, wie in Florida. Beispielsweise wurde in der Ostsee das künstliche Riff „Nienhagen“ errichtet. Hier wurden auf einer Fläche von 50.000 Quadratmetern circa 1.400 Betonelemente und 2.500 Tonnen Naturstein eingebracht. Das Riff befindet sich in elf bis zwölf Metern Wassertiefe und wäre sicherlich ein idealer Angelplatz. Doch das Riff befindet sich in einem Fischereischutzgebiet und dient nur zu Forschungszwecken.
Nach der Konstruktion eines weiteren Riffes kamen jedoch keine weiteren hinzu. Der Grund: Bürokratische Hürden. Künstliche Riffe dürfen nur dann errichtet werden, wenn an der Stelle zuvor vorhandene Strukturen zerstört würden. Verhältnisse wie in Florida darf man damit also in nächster Zukunft in Deutschland nicht erwarten. Wenngleich Künstliche Riffe auch auf die stark angeschlagenen Dorsch-Bestände in der Ostsee sicherlich einen positiven Einfluss haben dürften.
Quelle: SportFishingMagazine, Ostsee-Zeitung