Schiffe „verschwinden“: Illegale Fischerei vor argentinischer Küste

Immer wieder „verschwinden“ ausländische Fischereiflotten für mehrere Stunden vor der Küste Argentiniens. Die illegale Fischerei schadet Natur und Wirtschaft.

Eine neue Studie verschärft den Verdacht, dass ausländische Flotten illegale Fischerei vor Argentinien betreiben. Die Schiffe „verschwinden“ zwischenzeitlich vom Radar. (Symbolbild) Foto: Nate Cheney / Unsplash

Bild: Nate Cheney / Unsplash

Eine neue Studie verschärft den Verdacht, dass ausländische Flotten illegale Fischerei vor Argentinien betreiben. Die Schiffe „verschwinden“ zwischenzeitlich vom Radar. (Symbolbild)

Die Küstengewässer Argentiniens sind international als ergiebige Fischgründe bekannt. Das Hoheitsgebiet steht ausländischen Flotten nicht zur Verfügung – doch diese lassen sich davon nicht aufhalten. Ganze Flotten schalten regelmäßig ihre Peilsender ab, und das ganz zufällig an der Grenze zu den argentinischen Gewässern. Sie „verschwinden“ auf dem Radar und betreiben allem Anschein nach illegale Fischerei.

„Jetzt seht ihr mich, jetzt nicht mehr!“

Die Umweltschutzorganisation Oceana hat am Mittwoch laut The Guardian einen neuen Bericht veröffentlicht. Darin untersucht sie die Aktivität der Peilsender zahlreicher Schiffe von Januar 2018 bis April 2021. Sie vermutet, dass in dieser Zeit etwa 800 Schiffe insgesamt 900.000 Stunden lang illegale Fischerei in argentinischen Hoheitsgewässern betrieben haben.

Die Schiffe hätten ihre GPS-Systeme vor der Küste abgeschaltet und sich an Fischgründen bedient, die für sie verboten sind. Insgesamt gab es ca. 6.000 Vorfälle, in denen Flotten in der Nacht einfach „das Licht ausgemacht“ hätten. Die Studie trägt den passenden Namen „Now You See Me, Now You Don’t“ – jetzt sieht ihr mich, jetzt nicht mehr.

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„Es ist sehr verdächtig, dass sie ihre Peilsender so lange abstellen, wenn sie in diesen Gewässern fischen“, so Marla Valentina, eine Ökologin bei Oceana. „Meerestiere im Wert von mehreren Milliarden Dollar werden aus den Ökosystemen entfernt, darunter Tintenfische, Seehechte und Shrimps.“

Verdacht: Chinesische und spanische Flotten betreiben illegale Fischerei

Laut dem Bericht stammen 66% der Fischkutter aus China, weitere 6% aus Spanien. Allerdings würden die spanischen Flotten ihre Sender viel häufiger für illegale Fischerei abschalten. Die Studie nennt im Schnitt 45 dieser „Ausfälle“ für jedes spanische Schiff, dagegen nur etwa 13 für jedes chinesische.

Die Anwesenheit derartig vieler ausländischer Schiffe sorgt immer wieder für Ärger mit der Küstenwache Argentiniens. Allein im April letzten Jahres wurden 100 (hauptsächliche chinesische) Schiffe beim illegalen Fischen in argentinischen Gewässern gefasst. Die Fischerei auf Tintenfische spielt in Argentinien eine wichtige Rolle in der Wirtschaft. Der Wert der Tintenfische im Jahr 2016 allein wird mit fast vier Milliarden Dollar angegeben.

Quelle: The Guardian

 


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