Ist Zurücksetzen nachhaltig? Catch and Release und der Giant Trevally

Eine aktuelle Studie, die von Forschern der University of Massachusetts Amherst und der University of South Florida geleitet wurde, untersucht die Auswirkungen des Angelsports, insbesondere von Catch and Release Praktiken, auf die Giant Trevally-Populationen der Seychellen. 

Bild: AdobeStock/sablin

Giant Trevally sind beliebte Sportfische und liefern beinharte Drills an der Popperrute. Doch ist die Catch and Release-Praktik hier wirklich so nachhaltig?

Catch and Release soll gefährdete Fischarten schützen. Dabei werden gefangene Fische nach dem Fang wieder ins Wasser gesetzt. Die Studie zeigt jedoch, dass hoher Angeldruck das Verhalten der Fische negativ beeinflussen kann. Die Forschung wurde während der COVID-19-Pandemie durchgeführt. In dieser Zeit konnten die Biologen beobachten, wie sich Giant Trevally ohne Angeldruck verhalten.

Catch-and-Release: Schutz oder Risiko für Giant Trevally?

Giant Trevally sind die größten Stachelmakrelen – und eine der stärksten Fischarten, die man mit Popper und Stickbait fangen kann. Giant Trevally leben im tropischen Indo-Pazifik und dem Roten Meer, oft in der Nähe von Korallenriffen. Sie erreichen bis zu 1,65 m und 80 kg Gewicht. Obwohl es sehr aggressive, starke Fische sind, die an der Rute brachiale Drills liefern, sind sie sehr empfindlich gegenüber intensivem Fischereidruck.

Die Forscher arbeiteten mit Naturschutzgruppen und lokalen Fischereibetrieben zusammen, um die Fangpraktiken zu bewerten. Frühere Studien zeigten, dass Catch and Release zwar kurzfristig die Überlebensraten nicht stark beeinflusst, aber trotzdem unerwartete Folgen haben kann. Dazu gehören erhöhte Sterblichkeit, wenn die Fische zum Beispiel falsch gehakt werden, sowie Veränderungen in den Bewegungsmustern.

Bild: AdobeStock/indy1227

Der Giant Trevally ist „der Boss“ am tropischen Riff – sogar Haie nehmen vor den aggressiven Raubfischen Reißaus.

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Die Herausforderungen von Hook Shyness

Ein großes Problem ist zudem die „Hook Shyness“. Bei diesem Phänomen werden Fische durch häufiges Angeln misstrauisch gegenüber Ködern. Das kann die Fangraten senken – und hat auch negative Auswirkungen auf die lokale Tourismuswirtschaft, die vom Sportfischen abhängt.

Forschungsergebnisse: Verhalten und Anpassung des Giant Trevally

Um die Nachhaltigkeit der Sportangler auf Giant Trevally zu überprüfen, nutzten die Forscher akustische Telemetrie und ein Mark-and-Recapture-Programm. Damit verfolgten sie die Bewegungen und das Verhalten der Fische über die Zeit. Die Ergebnisse zeigen, dass Giant Trevally zwar anpassungsfähig sind, aber durch anhaltenden Angeldruck Hook Shyness entwickeln können. Die Gesamtpopulation scheint jedoch stabil zu sein.

Catch and Release – Nachhaltige Angelpraktiken für Giant Trevally

Die Forschung zeigt, dass Giant Trevally kurzfristig mit Fischereieffekten umgehen können. Langfristige Nachhaltigkeit erfordert jedoch ein Management der Anglerzahlen. Um eine gesunde Giant Trevally Population und die nachhaltige Nutzung der Meere (Blue Economy)  auf den Seychellen zu erhalten, sollten nachhaltige Fischereipolitiken umgesetzt werden. Diese Politiken müssen die Interessen der Angler und den Naturschutz in Einklang bringen.

Quelle: SciTechDaily


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