Der Saguenay-Fjord bei Quebec ist wohl der einzige Ort auf dem amerikanischen Kontinent, an dem man gezielt Heilbutte beim Eisangeln fangen kann. Hier waren die Brüder Mathieu und Rémí Aubin unterwegs, um den großen Fischen nachzustellen. Sie fingen einen für diese Gegend kapitalen Fisch, der 109 Pfund wog – das sind umgerechnet 49,5 Kilo.
Als der Butt angebissen hatte, standen die beiden Angler jedoch vor einem Problem. Zunächst dauerte der Drill des kraftvollen Fisches 4 Stunden, doch selbst danach stellte sich die Frage, wie sie ihn landen sollten. Mit der Hilfe von zwei weiteren Anglern konnten sie das Loch im Eis erweitern, damit überhaupt eine Chance zur Landung bestand. Dann endlich konnten sie das Gaff ansetzen und den Fisch hinaus auf die Eisdecke ziehen.
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Einzigartige Bedingungen für das Angeln auf Heilbutt
Sie fingen den Heilbutt dort, wo der Saguenay-Fluss in den Sankt-Lorenz-Strom fließt. Hier hat sich ein enger, aber tiefer Fjord gebildet, wo sich das Süßwasser des Flusses über das Salzwasser des Golfs schiebt und beides dann zusammen gefriert. Nur durch diese Bedingungen ist hier so gutes Angeln auf Heilbutt möglich.
Allerdings sind die Atlantischen Heilbutte streng geschont und müssten daher sofort zurückgesetzt werden. Das war zumindest bis vor einiger Zeit ausnahmslos die Regel. Doch die kanadische Regierung hat diese Bestimmung im Jahr 2020 aus Forschungsgründen gelockert. Angler, die auf Heilbutt fischen wollen, brauchen dafür eine besondere Genehemigung vom zuständigen wissenschaftlichen Insitut. Dieses erlaubt Anglern in der Region, pro Saison insgesamt 100 Heilbutte zu fangen. Diese Fische werden dann von den Foschern untersucht, um mehr über den Atlantischen Heilbutt zu erfahren. Der Fang der Aubin-Brüder war für 2024 der erste, der den Wissenschaftlern zugetragen wurde.
Der Heilbutt (Hippoglossus hippoglossus) ist der größte Vertreter der Plattfische. Er kann bis zu 400 kg schwer werden und dabei eine Körperlänge von etwa 3 m erreichen. Die Fische leben vor allem auf dem Meeresboden, jagen unter anderem aber auch im Freiwasser. Sie sind für Angler, die zum Beispiel nach Norwegen fahren, begehrte Zielfische.