Der Blauflossenthun und der Heringshai sind stark bedroht – auf der UN-Artenschutzkonferenz verhinderten die Fischerei-Nationen trotzdem ihren Schutz!
Mit Anträgen zum Schutz der Roten Koralle, des Blauflossenthunfischs und diverser Haiarten hätte die internationale Staatengemeinschaft auf der UN-Artenschutzkonferenz in Doha die Gelegenheit gehabt, die Artenvielfalt in den Meeren besser zu schützen. Doch diese Chance wurde nach Einschätzung des WWF verspielt. Alle Anträge zum Schutz der Meeresbewohner sind bei den Abstimmungen durchgefallen! Selbst dem seltenen Heringshai, der zunächst ein positives Votum erhielt, wurde am letzten Tag der Konferenz doch noch der Schutz verweigert. „Die Meeresbewohner sind offenbar in den Augen vieler Staaten nicht schützenswert. Das ist ein Kniefall vor der Fischereilobby. Kurzfristige, wirtschaftlichen Interessen scheinen von größerer Bedeutung als das Überleben der Arten“, kritisiert Volker Homes, Leiter WWF-Artenschutz. Mit der Ablehnung des Handelsverbots für den hoch bedrohten Blauflossenthunfisch wird dieser weiterhin als Sushi-Delikatesse auf dem japanischen Markt enden – und das, obwohl die Population nach WWF-Angaben um bis zu 85 Prozent eingebrochen ist. Ähnlich dramatisch sei die Situation von Weißspitz-Hochseehai und Hammerhai. Die großen, charakteristischen Flossen dieser Raubfische landen wohl auch in Zukunft in der Suppenschüssel. Afrikanischer Elefant und Tiger gehören nach Einschätzung des WWF zu den wenigen Gewinnern der Konferenz.