Die Maximalgröße vieler in der Nordsee lebender Fischarten hat in den letzten 40 Jahren teilweise drastisch abgenommen. Grund dafür ist aller Wahrscheinlichkeit nach der Klimawandel.
Bei der Analyse von Alters- und Wachstumsdaten verschiedener Nordsee-Fischarten stellten Wissenschaftler der University of Aberdeen fest, dass die Maximalgröße vieler Spezies in den vergangenen 40 Jahren teilweise um bis zu 29 % abgenommen hat. Besonders bei Schellfisch, Hering, Wittling, Stintdorsch, Scholle und Seezunge sei ein deutliches Schrumpfen zu erkennen, so die Forscher. Weil so viele Fischarten gleichzeitig betroffen sind, schließen die Experten Faktoren wie Überfischung als Ursache größtenteils aus, da der Befischungsdruck auf die verschiedenen Arten sich stark unterscheidet. Jedoch gibt es einen Aspekt, der für alle Lebewesen in der Nordsee zutrifft. Seit dem Jahr 1970 hat die Durchschnittstemperatur der Nordsee um 1 2 °C zugenommen. Geschuldet ist das dem Klimawandel, der an verschiedenen Orten auf der Erde für Temperaturanstiege sorgt. Wärmeres Wasser bedeutet, dass die Fische in der ersten Zeit ihres Lebens schneller wachsen, jedoch werden sie auch schneller geschlechtsreif. Und sobald die Tiere am Laichgeschäft teilnehmen, nimmt ihr Wachstum drastisch ab, weil sie viel Energie in die Reproduktion investieren. Die Wissenschaftler vermuten, dass es auch in anderen Teilen der Weltmeere eine derartige Entwicklung geben könnte, wenn sich diese ebenfalls erwärmen.