Mit den langsam steigenden Wassertemperaturen im März, oft wird die 4°C-Marke erst im
April erreicht, ziehen die Meerforellen verstärkt die Küste entlang.
Nachdem die erneute Anpassung an das Salzwasser erfolgt ist, ziehen die Absteiger in kleineren und größeren Trupps die Küste entlang. In Südschweden (Skane) sind seit Januar / Februar und dann im Frühjahr sehr große Schwärme unterwegs, die Riff für Riff nach Nahrung absuchen. Absteiger stürzen sich auf alles, was ihnen vor das Maul kommt, wenn es sich nicht zu schnell bewegt. Dagegen sind die Blankfische an das Angebot von Futtertieren gewöhnt und um sie zu überlisten, braucht es ein bisschen mehr Anstrengung. Die kleineren Grönländer folgen meist den Absteigern aus den brackigen Fjorden und / oder den Unterläufen größerer Flüsse. Die Meerforellen sind nach dem dürftigen Angebot des Winters, damit beschäftigt, schnell wieder an Kondition zu gewinnen und schlagen sich den Bauch voll. Der März und der April stellen einen anglerischen Höhepunkt dar und spätestens im April haben auch die allermeisten Fische die Flüsse verlassen. Die Wassertemperaturen liegen zwischen 4 und 7°C, was die Meerforellen über den ganzen Tag aktiv werden lässt. Aber der Stoffwechsel der Meerforelle, sowie das Nahrungsangebot haben noch nicht ihren Höhepunkt erreicht, denn noch ist das Wasser relativ kalt. Die Meerforelle ist sehr hungrig und kann noch nicht wählerisch sein. Erst im Mai mit Wassertemperaturen zwischen 7 und 12°C, langen Tagen und überreichem Nahrungsangebot erreicht die Meerforelle aufgrund ihres Stoffwechsels wieder ihre beste Agilität. Um ihre beste Kondition wieder zu erreichen, dauert es allerdings bis zum Herbst und bei den größeren Absteigern durchaus bis zum nächsten Jahr. Zu Beginn des Frühjahres, also in dem noch relativ kalten Wasser, konzentriert sich die Futtersuche weiterhin am Boden, hier findet die Meerforelle hauptsächlich Flohkrebse, Bodenfische und Borstenwürmer. Später, sobald sich das Wasser erwärmt, findet die Meerforelle immer mehr ihre Nahrung im Mittelwasser und nahe der Oberfläche. Mit fortschreitendem Frühjahr nehmen Fische aller Art einen immer größeren Anteil (bis zu 50%) in ihrer Nahrungsaufnahme ein. Besonders die Sandaale, die mit wärmerem Wasser wieder in Küstennähe kommen, sind ein wichtiger Nahrungsbaustein. Natürlich bleiben Garnelen und Krebstierchen auch weiterhin eine zentrale Nahrungsgrundlage, da sie immer reichlicher vorkommen. Hinzu kommt, dass das Schwärmen der Borstenwürmer, sowohl der Meerforelle, als auch dem Angler, ein unvergessliches Ereignis bescheren kann. Also immer die Augen nach Möwen offen halten, die am Strand oder im flachen Wasser die Seeringelwürmer jagen.