Leider schüttelt kräftiger Wind mit Schauerböen Michael Janke und mich seit Tagen durch. Zwar können wir jeden Tag vor der Großbuttinsel Vaeröy fischen, aber gute Bedingungen sehen anders aus! Trotzdem: Drei Butte mit Gewichten von 18, 18,5 und 22,5 Kilo konnte Michael haken und ins Boot bekommen.
Vor zwei Tagen bekam ich dann direkt unterm Boot in 10 Metern Wassertiefe auf Gummifisch einen Hammerbiss. So etwas habe ich noch nicht erlebt: Nach einem kräftigen Anhieb schwamm der gehakte Butt gegen die geschlossene Bremse einfach los, ganz ruhig, ohne Panik wie ein D-Zug. Wir mit dem Boot hinterher. Der Fisch zog seelenruhig mit etwa 3 Knoten davon, wir immer hinterher. Mittlerweile hatten sich schon zwei weitere Boote eingefunden, die den Hammerdrill beobachteten. Auch Kristian Keskitalo mit seinem Guide-Boot war da und schoss ein Bild mit seinem Handy von dem Drill. Dann nach 20 (!) Minuten, ohne dass ich den Fisch auch nur einmal vom Grund lösen konnte, das Unfassbare: Der Drilling löste und schlitzte aus!!!
Der Riesenbutt, Kristian schätzte ihn aufgrund des Drillverhaltens auf weit über 100 Kilo, war wieder frei. Schön für ihn, schlecht für mich! Wenn man bedenkt, dass der Vaeröy-Riese vom vergangenen Jahr von 202 Kilo nach 20 Minuten bereits das erste Mal vorm Boot auftauchte, kann man ermessen, wie schwer mein Fisch tatsächlich gewesen sein könnte. Heilbutte werden über 400 Kilo schwer. Aber darüber möchte ich lieber gar nicht weiter nachdenken!!!
Ich hatte einen neuen viel versprechenden Jig ausprobiert, der leider mit zwei Drillingen ausgestattet war. Für kleinere Fische okay, aber Großbutte werden sicherer mit großen Einzelhaken gehakt, wie mir auch Kristian versicherte. Für mich steht fest: Keine Drillinge mehr am Gummifisch!
Heute Abend geht’s mit der Fähre wieder aufs Festland, morgen Nachmittag kommen 16 Angler zum Heilbutt-Seminar angeflogen. Ich kann denen sicher erzählen, wie man Riesenbutte an die Angel bekommt nur übers Landen, da muss ich wohl schweigen… 😉
Euer Rainer