Paul Stevens arbeitet als Angel-Guide in Norwegen. Obwohl er dadurch die Gewässer wie seine Westentasche kennt, kommt er selbst kaum zum Fischen. Meist bringt er nur seine Gäste an den Fisch und steuert das Boot. Nun nahm er sich aber vier Tage Zeit und ging mit zwei Freunden angeln. Das Ziel: Heilbutt! Das ihm dabei eine solche Mega-Platte an den Haken gehen würde, hatte selbst der erfahrene Angler nicht erwartet: 2,20 Meter lang und 181 Kilo schwer war der Ausnahmefisch! Damit handelt es sich vermutlich um den größten Heilbutt, der jemals von einem Briten gefangen wurde.
Ein Garagentor im Drill und drei Tage Muskelkater
Stevens war in der Nähe der Lofoten in Norwegen gezielt auf große Heilbutt aus. Als Köder verwendete er dafür einen ca. 2,5 Kilo schweren Köhler. Die Strategie schien aufzugehen und das Ergebnis spricht für sich: Nach einem 20-minütigem Drill konnte der gewaltige Heilbutt mit einer Schwanzschlinge am Boot gesichert und anschließend released werden. Der Fisch biss in nur 20 Meter Wassertiefe und bescherte dem glücklichen Fänger drei Tage lang Muskelkater in der Schulter. Bei der Größe des Fanges ist dies auch nicht weiter verwunderlich. Schließlich nahm der Fisch vom Format „Garagentor“ das ganz Boot ins Schlepptau und zog es mehrere hundert Meter weit über den Atlantik.
Der Heilbutt – Norwegens König der Plattfische
Als größter Vertreter der Plattfische, erreichen Heilbutts eine beeindruckende Größe. Ausgewachsene Exemplare werden dabei bis zu 4,70 Meter groß, bei einem Gewicht bis zu 320 Kilogramm. Für Norwegen wurde 2017 ein Fangfenster für den Heilbutt eingeführt. So dürfen seitdem nur noch Exemplare entnommen werden, die mindestens 80 Zentimeter und höchstens 200 Zentimeter groß sind. Der Grund hierfür war die hohe Schadstoffbelastung, insbesondere bei sehr großen Fischen. Die Regeln dürften jedoch auch den Beständen zugute kommen. Da besonders große Exemplare für die Bestandserhaltung wichtig sind, macht es ohnehin Sinn, diese wieder zurück zu setzen. Zudem steht der Heilbutt bereits als gefährdete Art auf der Roten Liste.
Quelle: Norwich Evening News