An Bord von Kapitän Charlie Kinman boten die beiden ihre Köder in 500 Meter Tiefe an. Beködert waren die Haken mit Doraden-Bäuchen. Darüber befand sich ein Leuchtstab 100 Meter über Grund. Um 4.30 Uhr kam der Biss und der Mega-Schwertfisch schwamm sofort zur Oberfläche. „Wir wussten, dass wir einen Riesen am Haken hatten. Der Drill war wie der Stich in ein Wespennest. Der Schwertfisch raste auf das Boot zu und attackierte den Bootsmotor, während ich versuchte ihn davon abzubringen“, berichtet der 29-jährige Leonhardt.
Die erste Harpune im Mega-Schwertfisch
Nach 15 Minuten Drill war der Fisch nahe genug am Boot, dass die Angler eine Harpune hinter dem Kiemendeckel platzieren konnten. Doch der Kampf währte weitere 90 Minuten. Dabei war der Fisch nicht ein einziges Mal gesprungen. Stattdessen griff er immer wieder den Motor an. „Dreimal hätten wir den Fisch fast verloren“, schildert Leonhardt. „Dann konnten wir schließlich eine zweite Harpune im Fisch platzieren. Der Fisch musste tot sein, damit wir ihn unbeschadet landen konnten. Er passte nicht ins Boot, sodass wir die Rückenflosse abschneiden mussten.

Bild: Alex Leonhardt
Der riesige Schwertfisch passte kaum ins Boot.
Ein halbes Schwert fehlt
Unter Aufbietung aller Kräfte zogen wir den Fisch ins Boot. Er hatte nur ein halbes Schwert, von einer früheren Verletzung. Trotzdem war er 4,50 m lang. Allein das Fleisch des Fisches wog 668 lb. Der Kopf, die Flossen und die Innereien wogen weitere 175 Pfund, sodass der Schwertfisch mindestens 850 lb gewogen haben musste. Die Männer wickelten ihre Beute in eine Plane und bedeckten diese mit Eis.
Zurück im Hafen erfuhren sie, dass der Schwertfisch-Rekord bei 612,75 Pfund lag. Leider hatten die Angler zwei Harpunen gebraucht, um ihr 850 Ib schweres Prachtstück zu landen, was laut IGFA-Statuten nicht erlaubt ist.
So bleibt Leonhardt nur der inoffizielle Rekord für Schwertfische vor der Küste von Florida.
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