3,5 Stunden dauerte es, bis der Amerikaner Victor Vescovo dokumentierten auf dem 10.928 Meter tiefen Grund des Marianengraben im Pazifik mit seinem U-Boot aufsetzte. Nach bisherigen Stand ist das der tiefste Tauchgang eines Menschen. Jedoch wurden diese Angaben noch nicht offiziell bestätigt. Auf seiner Expedition machte der Forscher neben vier neuen Arten von Krustentieren auch eine erschreckende Entdeckung: Auf dem fast 11.000 Meter tiefen Meeresgrund fand er Müll – Plastikmüll! Nach seinem Tauchgang sagte er der Presse in New York: „Es ist nicht ganz klar, was es war, aber es war sicher von Menschenhand gemacht. Hoffentlich bringt es mehr Bewusstsein dafür, was wir in den Ozeanen tun. Das ist kein großer Mistkübel – und wir sollten sie mit ein bisschen mehr Respekt behandeln.“ sagte der 53-Jährige.
Solche erschreckende Funde sind jedoch nicht das erste Mal in Erscheinung getreten. Bereits einige Jahre zuvor habe man Müll bei einem Tiefsee-Tauchgang im Marianengraben gefunden. Jedoch nicht in so einer Tiefe, wie Victor Vescovo vorgedrungen ist. Das zeigt umso mehr, dass man mit Müll aller Art sorgfältig umgehen sollte.
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Tiefsee: Unbekannte Gefilde
Die Tiefsee ist weniger gut erforscht als die Mondoberfläche, und deshalb kommt es fast bei jeder Untersuchung dieses Lebensraumes zu neuen, oft überraschenden Entdeckungen. So gelang schon im Jahr 2011 einem Forscherteam im Kermadecgraben vor der neuseeländischen Küste der Fang von fünf Fischen der Art Notoliparis kermadecensis. Die zur Familie der so genannten Scheibenbäuche gehörenden Tiere gingen den Wissenschaftlern in gut 7000 Meter Tiefe in die Falle, womit sie der zweittiefste dokumentierte Fischfang sind.
Meeresökologe Dr. Ashley Rowden war einer der ersten, der die Tiefseebewohner näher in Augenschein nehmen konnte und sagte: „Sie fühlten sich an wie wassergefüllte Kondome.“. Prof. Paul Yancey, der eine genauere Untersuchung vornahm, fügte hinzu, dass die Fische nicht nur merkwürdig aussehen, sondern auch einen extremen Gestank verbreiten würden, sobald der Zersetzungsprozess einsetzt. Schuld daran sei das Molekül Trimethyaminooxid, welches eine wichtige Rolle beim Druckausgleich in diesen extremen Tiefen spielen würde. Yancey, der auch die Konzentration des Stoffes in den Tieren bestimmte, errechnete, dass Fische allgemein wahrscheinlich maximal bis zu einer Tiefe von 8200 Meter überleben könnten.