Der Frachter „Karmel“ mit einem Eigengewicht von über 5400 Tonnen kam am Montag von seinem Kurs ab. Eigentlich sollte das Schiff Holzhackschnitzel von Assens nach Kolding transportieren. Die Kollision hatte zur Folge, dass 80.000 Regenbogenforellen ins Meer fliehen konnten. Die Forellen, die allesamt demnächst geschlachtet werden sollten, haben den Weg in die offene Ostsee eingeschlagen. Sie sind gut genährt und ihr Gesamtgewicht wird auf ungefähr 250 Tonnen geschätzt. Es wird vermutet, dass sich der Schaden für die Forellenaufzuchtanlage auf 1,2 Millionen Euro belaufen wird.
Die Fakten über die Regenbogenforellen in der Ostsee:
- Ort des Geschehens: Seegebiet östlich der Insel Aaro / Süd-Dänemark / vor der Insel Fynen
- Containerschiff „Karmel“ kollidiert am Vormittag des 10.10.2016 mit einer Forellenzucht
- Netzkäfiganlage wird zerstört
- 80.000 ausgewachsene Regenbogenforellen flüchten in die Ostsee
- Gesamtgewicht der Forellen ungefähr 250 Tonnen
- Schaden beläuft sich auf ca. 1,2 Millionen Euro
- Mögliche negative Auswirkungen auf Meerforellen-Bestand
- Angler aus Dänemark und Deutschland werden aufgerufen, die Regenbogenforellen aus der Ostsee zu holen
Angler sind gefordert – raus aus der Ostsee mit den Regenbogenforellen!
Es stellt sich nun die Frage, ob eine Gefährdung unser beheimateten Fischarten, allen voran der Meerforelle, entsteht. Der dänische Fischereiverband und sogar Naturschützer fordern alle Angler auf, die Regenbogenforellen so schnell wie möglich zu fangen, damit sie nicht zur Gefahr für die wildlebende Meerforelle wird. Ansonsten könnten unter gegebenen Umständen Jungfische der Meerforellen von den Regenbognern gefressen werden. Vorausgesetzt, diese schaffen es in die Laichbäche der Meerforelle. Zwar haben Zuchtfische allgemein noch keinen ausgeprägten Jagdinstinkt, doch stellen sich viele von ihnen schon bald nach ihrer Flucht in die Freiheit auf natürlich aufkommende Nahrung ein. Vorerst wird jedoch alles, was nach Pellets aussieht gefressen und somit verlieren die Fische deutlich an Gewicht. Die jetzt entkommenen Fische sind allesamt weiblich und haben bereits deutlich Laich angesetzt. Diese Exemplare haben es in aller Regel deutlich schwerer, in der freien Wildbahn klar zu kommen. Ihr Jagdinstinkt ist weniger stark, als bei nicht geschlechtsreifen Fischen und ihre Mobilität ist eingeschränkt.