Die „Maischolle“ erfreute sich im vergangenen Monat großer
Beliebtheit, und auch im Juni und Juli landen diese leckeren Plattfische mit
Speck oder Krabben auf dem Tisch. Doch wie lange noch? Dem Schollenbestand der
Nordsee geht es schon längst nicht gut.
Im Jahr 2007 wurde von der Berufsfischerei die gewaltige Menge von 50.000 Tonnen (!) Nordsee-Scholle angelandet. Viel zu viel, und das meinte auch der Internationalen Rat für Meeresforschung (ICES) und empfahl für dieses Jahr für die Nordsee eine maximale Fangmenge von 35.000 Tonnen, damit sich der stark überfischte Schollen-Bestand erholen kann.
Der EU-Ministerrat jedoch folgte der Empfehlung der Experten nicht und legte die diesjährige Fangquote auf 49.000 Tonnen fest. Die fast schon als schamhaft zu bezeichnende Reduzierung der Fangquote um 1.000 Tonnen beträgt 2 Prozent!
Ein Fischereiexperte, der nicht namentlich genannt werden möchte, kommentierte die EU-Entscheidung so: Kein anderer Plattfisch steht derzeit so unter Druck wie die Scholle! Neben der bestandsbedrohenden Fischerei auf die Laichtiere verursacht die Krabbenfischerei massive Ausfälle unter den Jungtieren. Meines Erachtens sollte die maximale Fangmenge für die kommenden fünf Jahre nicht über 20.000 Tonnen pro Jahr liegen.
