Schweinswale durch alte Munition in Gefahr

Eine Studie zeigt, dass Schweinswale durch den Lärm beim Sprengen alter Munition verenden können. Die Druckwellen beschädigen ihre Hörorgane.

Schweinswale sind die einzige in deutschen Gewässern beheimatete Walart. Ihr Bestand geht jedoch immer weiter zurück.

Bild: Blinker Archiv

Schweinswale sind die einzige in deutschen Gewässern beheimatete Walart. Ihr Bestand geht jedoch immer weiter zurück.

Schweinswale waren in der Ostsee nie besonders häufig. Verglichen mit den über 20.000 Tieren in der Nordsee beläuft sich der Bestand in der Ostsee nur auf wenige Hundert Individuen. Diese sind dort durch den Einfluss des Menschen stark gefährdet. Größter Faktor ist die Fischerei, bei der die kleinen Zahnwale als Beifang ins Netz gehen. Für die Schweinswale ist aber auch alte Munition aus dem Zweiten Weltkrieg gefährlich. Genauer gesagt: durch den Lärm, der bei ihrer Sprengung entsteht. Zu diesem Ergebnis kam die Tierärztliche Hochschule Hannover.

Forscher fanden Verletzungen im Hörtrakt der Schweinswale

Die Wissenschaftler untersuchten die Kadaver von 24 Schweinswalen, um die Todesursachen zu ermitteln. Bei zehn Tieren entdeckten sie Verletzungen an den Ohren der Wale. Die einzige mögliche Ursache dafür sind Druckwellen, die durch starke Sprengungen entstehen. Dazu passt auch die Zeit, in der die toten Schweinswale an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste angespült worden sind. Man fand sie zwischen September und November 2019 – nur wenige Wochen, nachdem man Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg bei Fehmarn gesprengt hat. Die Schweinswale erlitten durch die Sprengung der Kriegsmunition innere Verletzungen, die schließlich zu ihrem Tod führten. Die Schweinswale hatten verletzte Mittelohrknochen und Blutungen am Kopf. Die Druckwellen beschädigten demnach ihren Orientierungssinn, auf den sie bei der Jagd angewiesen sind.

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Schweinswale sterben durch die Sprengung alter Munition

Sowohl in der Nord- als auch in der Ostsee liegen noch mehrere Tonnen an Munition aus dem Krieg. Um Schiffsrouten zu sichern oder auch Windparks errichten zu können, muss diese gesprengt werden, wenn man sie nicht bergen kann. Die Sprengung der Munition erzeugt so starke Druckwellen, dass Schweinswale (und auch andere Tiere) in mehreren Kilometern Entfernung durch sie zu Schaden kommen können. Allerdings gibt es Maßnahmen, um Lebewesen in der Umgebung zu schützen. So kann man mit „Vorhängen“ aus aufsteigenden Luftblasen die Ausbreitung der Druckwellen bremsen und einschränken. Auch kann man die Tiere durch Störsignale verjagen.

Der Schweinswal ist Tier des Jahres 2022

Schweinswale sind die weltweit kleinsten Vertreter aus der Familie der Wale. Außerdem sind sie die einzigen Wale, die dauerhaft in Nord- und Ostsee vorkommen. Allerdings sind die Bestände stark eingebrochen, Grund dafür sind unter anderem der Bau von Windkraftanlagen und die kommerzielle Fischerei. Haben Schweinswale früher ein Alter von bis zu 20 Jahren erreicht, werden sie heutzutage laut NABU nur noch vier bis sechs Jahre alt.

Um auf seine Gefährdung aufmerksam zu machen, erklärte die Deutsche Wildtier Stiftung den Schweinswal zum Tier des Jahres 2022.

Quellen: NDR, DWS, Delphinschutz


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