Seltener Irrgast in der Ostsee

Der Kurator für Fische des Deutschen Meeresmuseums, Dr. Timo Moritz, dokumentiert die Größe des in der Ostsee gefangenen Mondfisches. Deutsches Meeresmuseum

Am 13. November ging Fischern vor Rügen ein seltener Beifang ins Netz: ein in der Ostsee nicht heimischer Mondfisch. Der Fisch wurde von Wissenschaftlern des Deutschen Meeresmuseums untersucht und für die Sammlung konserviert.

Der mit 46 Zentimeter Länge und 72 Zentimeter zwischen den Flossenspitzen eher kleine Mondfisch befand sich in einem relativ guten Zustand, wie Dr. Timo Moritz, Kurator für Fische und Fachbereichsleiter Wissenschaft am Deutschen Meeresmuseum, feststellte. Er entnahm dem zu den Knochenfischen gehörenden Mondfisch eine Gewebeprobe für eine DNA-Analyse, danach fixierten Kollegen das Tier in einer vierprozentigen Formalinlösung. Dass sich ein Mondfisch in die Ostsee verirrt, ist schon eher selten, stellt der Stralsunder Fischkundler fest. 2010 wurden drei Beifänge oder Strandungen registriert, im vergangenen Jahr keine. Das Deutsche Meeresmuseum konserviert diese so genannten Irrgäste in seinen Sammlungen, damit sie für spätere Forschungen oder zu Ausstellungszwecken zur Verfügung stehen“, erläutert er das Interesse der Wissenschaftler an diesen und ähnlichen Beifängen. In der Ostsee sind ca. 80 Fischarten heimisch. Von ungefähr noch mal so vielen Arten verirren sich immer mal wieder einzelne Exemplare über die Nordsee in das Baltische Meer, darunter auch Schwertfische oder Heringskönige. Mondfische sind die weltweit schwersten Knochenfische, den Rekord hält ein Exemplar mit 2,3 Tonnen und 3,33 Meter Länge. Weibchen dieser Art können bis 300 Millionen Eier für einen Laichgang produzieren und gelten somit laut Guinessbuch der Rekorde auch als fruchtbarste Fischart. In den Ausstellungen des Deutschen Meeresmuseums können Mondfische als präpariertes Original oder naturgetreue Nachbildungeen besichtigt werden. Im OZEANEUM auf der Hafeninsel in Stralsund finden Interessierte eine originalgroße Nachbildung sowie ein konserviertes Präparat in der Sonderausstellung Erforschung und Nutzung der Meere, welches 2009 vor Dranske/Rügen ins Netz ging.


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