Haiflossen gelten in Asien als Delikatesse, vor allem als Suppe sind sie auch ein international bekanntes Gericht. Wohlgemerkt: nur die Flossen. Doch was passiert mit dem Hai selbst? Viele Haie werden Opfer einer grausamen Praxis, die ihnen einen schnellen Tod verwehrt. Beim sogenannten „Finning“ schneiden Fischer den Haien ihre Flossen ab und werfen ihn dann zurück ins Meer, wo er qualvoll verendet. Dieses Zurückwerfen ist in der EU verboten, Fischer dürfen die Flossen erst an Land abtrennen. Doch der Erfolg des Gesetzes blieb aus. Die Bürgerinitiative Stop Finning – Stop the Trade möchte dem Handel mit Haiflossen nun ein Ende setzen.
Eine der Hauptursachen für das Sterben der Haie
Das Finning etablierte sich auf Fischerbooten, um Frachtraum zu sparen. Die Haiflossen sind auf dem Markt deutlich wertvoller als der Rest des Fisches, sodass die Fischer sie direkt abschneiden und den Hai lebendig zurück ins Meer werfen. Ohne Flossen sterben die Tiere dort qualvoll. Pro Jahr kommen auf diese Weise Millionen von Haien ums Leben, das Finning ist eine der Hauptursachen dafür, dass ihre Bestände zurückgehen. Verglichen mit den 1970er Jahren gibt es heute in den Weltmeeren 70% weniger Hochseehaie.
In der EU ist Shark Finning seit 2003 verboten, außerdem gilt seit 2013 die Regelung, dass Fischer die Haiflossen erst an Land abtrennen dürfen. Daraufhin gingen die Fangzahlen zunächst zurück, stiegen zuletzt jedoch wieder an. Im Jahr 2016 wurden 53.000 Tonnen Blauhai im Atlantik gefangen, mehr noch als 2013. Hinzu kommt eine hohe Dunkelziffer, denn bei Lieferungen von Haiflossen ist oft nicht dokumentiert, wo und mit welchen Methoden der Fisch gefangen wurde. Die Flossen geschützter Haiarten gelangen so immer wieder in den Handel, auch in der EU.
Auch interessant
- Angeln allgemeinKalifornien: Angler befreien Weißen Hai am Strand
Initiative Stop Finning will Handel mit Haiflossen beenden
Die Initiative Stop Finning hat es sich zum Ziel gesetzt, dem Handel mit Haiflossen in der EU einen Riegel vorzuschieben. In einer Petition hat die Bewegung bereits über eine Million Stimmen gesammelt – damit ist das Ziel erreicht. Sollten Sie die Petition zusätzlich unterstützen möchten, können Sie das noch bis zum 31. Januar 2022 tun. Da die notwendigen Stimmen nun gesammelt sind, ist die zuständige EU-Kommission gezwungen, aktiv zu werden und sich mit einer Änderung des Gesetzes zu beschäftigen. Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Initiative.