Um Pottwale zu schützen: MSC verlegt Schiffsrouten

Zusammenstöße zwischen Schiffen und Walen enden für die Tiere oft tödlich. Die Reederei MSC verlegt Schiffsrouten im Mittelmeer, um das zu verhindern.

Große Schiffe und Wale passen einfach nicht zusammen. Im Mittelmeer wird das besonders deutlich. Die Reederei MSC plant, ihre Routen zu ändern, um die Pottwale vor Kollisionen zu schützen. (Symbolfoto) Foto: A. Frantzis / Pelagos Cetacean Research Institute

Bild: A. Frantzis / Pelagos Cetacean Research Institute

Große Schiffe und Wale passen einfach nicht zusammen. Im Mittelmeer wird das besonders deutlich. Die Reederei MSC plant, ihre Routen zu ändern, um die Pottwale vor Kollisionen zu schützen. (Symbolfoto)

Die weltweit führende Reederei Mediterranean Shipping Company (MSC) verlegt die Schiffsrouten ihrer Container und Kreuzfahrtschiffe, um Kollisionen mit Pottwalen zu vermeiden und sie somit zu schützen. Nicht selten enden solche Vorfälle tödlich für die Meeresriesen. Pottwale sind im östlichen Mittelmeer stark gefährdet. Es gibt gerade noch 200 bis 300 Exemplare dieser Säuger.

MSC verlegt Routen: Reederei reagiert auf Studien, um Pottwale zu schützen

Mit der neuen Streckenführung reagiert MSC auf Hinweise und wissenschaftliche Studien einer NGO-Koalition von IFAW, Ocean Care, dem Pelagos Institut und dem WWF. Diese Entscheidung sei längst überfällig, äußerte sich Nikolas Entrup, Leiter der internationalen Zusammenarbeit bei Ocean Care. Man hoffe, dass die Wale nun eine der letzten Chancen haben, zu überleben. Deshalb freue man sich über das klare Bekenntnis von MSC zum Schutz der Wale. MSC will mit dem Verlegen der Schiffsrouten zu einem deutlich verringerten Vorkommen zwischen Schiffen und Walen beitragen.

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Hellenischer Graben ist Revier der Pottwale

Mehr als die Hälfte der toten Pottwale, die vor der griechischen Küste angespült werden, wurden von Schiffen gerammt. So ist zum Beispiel der Hellenische Graben vor Griechenland ein angestammtes Aufenthaltsgebiet der Pottwale; sie ziehen dort das ganze Jahr über umher. Die großen Meeressäuger leben vor allem entlang der 1000-Meter-Tiefenlinie, die etwa 20 Kilometer vor Peleponnes und Kreta liegen. Hier verläuft jedoch auch ein großer Teil des Verkehrs an Container- und Kreuzfahrtschiffen. Letztere nutzen diese Route, um Ziele in Griechenland anzulaufen.

Ein angespülter Walkadaver. Deutlich erkennt man die Schnittverletzungen durch eine Schiffsschraube, die zum Tod des Säugers führten. Foto: Pelagos Catecean Research Institute

Bild: Pelagos Catecean Research Institute

Ein angespülter Walkadaver. Deutlich erkennt man die Schnittverletzungen durch eine Schiffsschraube, die zum Tod des Säugers führten.

Mehr Kollisionen als dokumentiert

Die meisten Zusammenstöße enden für den Pottwal tödlich. Manche Wale tragen große Narben von Propellern davon. Zudem gibt es eine gewisse Dunkelziffer: Nicht alle Kollisionen zwischen Schiffen und Walen werden erfasst. Schätzungen zufolge sterben 20-mal mehr Tiere durch Zusammenstöße, als gemeldet wird. Häufig merkt die Besatzung eines Schiffes nicht, wenn das Schiff mit einem Wal kollidiert. Deshalb ist das Verlegen der Schifffahrtrouten von MSC-Schiffen ein wesentlicher Beitrag, die wenigen im Mittelmeer vorkommenden Pottwale zu schützen.

Quelle: Presseportal


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