Die sogenannten Sechskiemerhaie gehören zu den lebenden Fossilien. Wissenschaftlich betrachtet haben sie nämlich mehr mit längst ausgestorbenen Haiarten gemeinsam als mit ihren heutigen Verwandten; so zum Beispiel die weit hinten liegende Rückenflosse. Zu Gesicht bekommt man diese Fische nur selten – sie leben in Tiefseezonen von bis zu 2.500 Metern.
„Jurassic Park“: Angler fangen 14 Urzeitfische
Umso erstaunlicher ist daher diese Meldung aus Wales: Eine Gruppe von vier Anglern fing gleich 14 der urtümlichen Haie. Die Angler fuhren mit dem Unternehmen „Mick’s Fishing Charter“ von Milford Haven an der walisischen Küste eine Stelle an, die unter den örtlichen Fischern passenderweise „Jurassic Park“ genannt wird. Schon nach etwa einer halben Stunde biss der erste der Sechskiemerhaie.
In den nächsten 21 Stunden folgte eine furiose „Biss-Arie“: Insgesamt 14 Sechskiemer-Haie gingen den Anglern an den Haken, als sie ihre Köder im Urzeit-Revier auswarfen. Einige der Fische wogen sogar bis zu 450 Pfund – das sind gute 200 Kilogramm. Laut Skipper Kevin McKie wurden alle Fische mit der größtmöglichen Umsicht behandelt.
Wissenswertes zum Sechskiemerhai
Der Stumpfnasen-Sechskiemerhai (Hexanchus griseus), auch Grauhai genannt, ist eine auf der ganzen Welt verbreitete Haiart. Vorrangig hält er sich in Bodenzonen und an Kontinentalhängen auf, in Tiefen von bis zu 2.500 Metern. Hier ernährt sich der Hai von zum Beispiel kleineren Fischen, Krebstieren und Aas. Er wird bis zu fünf Meter lang und hebt sich von anderen Haien vor allem durch seine massige Gestalt ab. Seine Rückenflosse liegt weit hinten am Körper, die obere Schwanzflosse ist deutlich länger als die untere. Kennzeichnendes und namensgebendes Merkmal des Sechskiemerhais sind die sechs großen Kiemenspalten.
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Neben dem Stumpfnasen-Sechskiemerhai gibt es auch noch den Großaugen-Sechskiemerhai (Hexanchus nakamurai), der allerdings mit maximal zwei Metern deutlich kleiner bleibt. Dafür besitzt dieser Verwandte, wie sein Name vermuten lässt, deutlich größere Augen, die grün leuchten. Vorfälle, bei denen ein Sechskiemerhai einen Menschen angegriffen hätte, sind nicht bekannt. Die Haiart gilt als stark bis sehr stark gefährdet.
Quelle: Angling Times
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