Der Walfang in Japan wird seit dem 1. Juli 2019 fortgesetzt. Nachdem das Land die Internationale Wal-Kommission (IWC) im Dezember 2018 nach 30 Jahren verlassen hat, wird es wieder vermehrt auf kommerziellen Walfang gehen. Grund für den Austritt aus der Kommission ist ein gescheiterter Antrag für die Rückkehr zum kommerziellen Walfang.
Bereits in den letzten Jahren nutze das Land eine Lücke in der IWC-Vereinbarung, in der eine Jagd für Forschungszwecke erlaubt ist. Das erlegte Walfleisch wurde zum Teil zum Verzehr freigegeben und verkauft. Das Fanggebiet wird sich nur auf die japanische Küste beschränken. Bis zum Ende des Jahres 2019 will Japan insgesamt 227 Wale fangen. Diese teilen sich auf in 150 Brydewale, 52 Zwergwale und 25 Seiwale.
Walfang in Japan gehört zur Tradition
Als Grund für den erneuten kommerziellen Walfang nennen japanische Politiker, dass das Essen von Walfleisch Teil ihrer Kultur sei. Außerdem hätten sich die meisten Wale in den letzten Jahren soweit erholt, dass eine Bejagung wieder statthaft sei. Japan will vermehrt den Zwerg- oder Minkwal, aber auch andere Arten jagen, die von der Kommission unter besonderen Schutz gestellt wurden. Der Fang der Meeresriesen soll vor allem in japanischen Hoheitsgewässern stattfinden. Wale in der Antarktis und in südlichen Meeren sollen ausgeschlossen sein.
Doch nicht nur in Japan ist Walfang ein großes Thema. Auch in den skandinavischen Ländern, wie Norwegen und Dänemark, wird Walfang aus Tradition betrieben. In Dänemark findet zum Beispiel das jährliche Grindadráp statt. Dabei werden Dutzende Wale mit Booten umkreist und an die Küste getrieben, wo anschließend Jäger darauf warten, die Wale zu erlegen. Das Ritual dauert einen Tag. 2013 wurden so 135 Pilotwale getötet.
Aber auch Island betreibt jährlich unter strengen Auflagen einen kommerziellen Walfang. Dieses Jahr jedoch wird aus Zeitnot für die Vorbereitung der Walfang ausgesetzt. So bleibt insgesamt über 400 Finn- und Zwergwalen der Tod durch Explosivharpunen erspart.