Unter Meeresanglern gelten Giant Trevallys, kurz GT, als „fressgierige Monster“, die das Angelgerät bis an die Grenzen fordern. Doch dass die kampfkräftigen Fische sogar Jagd auf Seevögel machen, ist noch relativ unbekannt.
Giant Trevallys springen auf der Jagd aus dem Wasser
Aufnahmen aus einem abgelegenen Flat, einer Flachwasserzone im Indischen Ozean zeigen, dass die Raubfische einer Vogelmahlzeit nicht abgeneigt sind. Einheimische Fischer hatten die silbernen Nimmersatte schon 2015 bei der Jagd aufs Federvieh beobachtet, woraufhin die BBC eine Expedition dorthin unternahm, um dieses Verhalten zu filmen. Vor kurzem veröffentlichte der Sender sie noch einmal auf Facebook. In ihrem Fresseifer sprangen die Fische teilweise völlig aus dem Wasser, um eine Seeschwalbe oder Möwe zu packen.
„Wenn ausgewachsene Vögel herunterkamen, (…) haben sie sich nie aufs Wasser gesetzt“, sagte Produzent Miles Barton. „Es war, als wüssten sie, was dort unten wartet. Jungvögel dagegen wussten es nicht und mussten angegriffen werden, um es zu lernen.“
Beliebte Zielfische für Meeresangler
Das Angeln auf Giant Trevally hat in den letzten Jahren enorm an Beliebtheit gewonnen, nicht zuletzt auch dank atemberaubender Videos wie diesem. Diese Räuber haben Durchschnittsgewichte von mehr als 30 Pfund und schwimmen bis zu 50 Kilometer pro Stunde. Weil sie häufig im Flachwasser jagen, kommen auch Watangler manchmal gut an die Trevallys heran. Wegen ihres ausgeprägten Jagdtriebes nennt man die Fische im englischen Sprachraum gelegentlich auch „Gangster der Flats“. Sie kommen im Indo-Pazifik, auf den Christmas- und Cook-Inseln, den Malediven und den Seychellen vor.
Auch interessant
Dieses Verhalten ist in der Fischwelt nicht einzigartig. Auch Welse machen Jagd auf Vögel, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet. In manchen Flüssen wie dem Tarn in Frankreich wurden sie dabei beobachtet, in Ufernähe zu liegen und Tauben zu attackieren.
Die neuesten Kommentare