Stellen Sie sich vor, Sie haben einen kapitalen Fisch im Drill – nur um ihn dann an einen größeren Fisch zu verlieren. Was deutsche Angler vielleicht von Hechten kennen, die gehakte Fische attackieren, geht auch noch eine Nummer größer. Das erlebte John Skinner mit einem Hai, als er Ende April auf Tarpon angelte. Die Geschichte erinnert an „Der alte Mann und das Meer“ von Ernest Hemingway …
Als Skinner einen etwa 1,50 Meter langen Tarpon am Haken hat, folgt ein harter Kampf mit der Beute. Mehrfach springt der Tarpon aus dem Wasser und versucht dabei, mit heftigen Kopfstößen den Haken abzuschütteln. Doch der Tarpon macht auch lange Fluchten. Bei einer der Fluchten schlägt der Hai wie aus dem Nichts zu. Man sieht einen großen Schwall, als der Hai mit dem Tarpon kurzen Prozess macht. Dann wird die Schnur schlaff – der Drill ist vorbei.
Hai zerbeißt den Tarpon in zwei Hälften
Das Besondere an dem Erlebnis: John Skinner sitzt in einem Kajak und ist mitten im Geschehen dabei, anstatt die Haiattacke vom sicheren Motorboot oder vom Ufer aus zu beobachten.
Nach dem Angriff kurbelt der Kajakangler den Kopf des Tarpons ein, der immer noch am Haken hängt. Skinner legt sich die Überreste des Tarpons, die etwa 90 Zentimeter lang sind, auf seinen Schoß. Der Hai hatte den Tarpon also mit einem Biss in zwei Hälften gebissen.
Die ganze Szene spielte sich in nur 1,80 Meter tiefem Wasser ab. Doch welche Haiart, würde einen Tarpon so schnell „zerlegen“? Skinner tippt auf einen Bullenhai. Und damit könnte er richtig liegen, denn Bullenhaie, aber auch große Hammerhaie sind bekannt dafür, dass sie in flacherem Wasser Tarpone und andere Fische jagen. Auch der Ort passt: Das Meer vor Florida ist ein bekanntes Heimatgewässer für diese Haiarten.
Quelle: Kayak Angler