Die australischen Behörden von New South Wales haben alle Strände der Stadt Sydney mit gelben Warnschildern versehen. Auf ihnen ist zu lesen: „Dieser Strand ist geschlossen, Hai-Attacke!“ oder „Haie – Schwimmen verboten“. Der Grund dafür: Ein Weißer Hai hatte einen Schwimmer im Meer vor Sydney attackiert und getötet.
Weißer Hai attackierte Schwimmer vor Sydney
Bis zum vergangenen Mittwoch schienen die Warnschilder unnötig zu sein, denn in Sydney hatte es seit 60 Jahren keinen Hai-Angriff auf Menschen mehr gegeben. Das änderte sich am vergangenen Mittwoch. Am Nachmittag gegen 16:30 Uhr wurde ein noch nicht identifizierter Schwimmer männlichen Geschlechts nahe Buchan Point von einem großen Weißen Hai angegriffen. Schwimmer und Paddler in seiner Nähe konnten ihm nicht mehr helfen. Ein Zeuge berichtet: „Wir hörten einen verzweifelten Schrei, drehten uns um und sahen einen großen Strudel, so als ob ein Auto ins Wasser geworfen worden wäre.“
Auch interessant
- MeeresangelnSpeerfischer kämpft mit Bullenhai ums Überleben
Angriff mit ganzer Kraft
Ein anderer Zeuge berichtet: „Der Mann wollte die Bucht durchqueren, als der Hai mit voller Geschwindigkeit angriff.“ Das Ganze geschah keine 10 Meter von den Felsen entfernt. Die Länge des Hais wurde auf etwa 3,90 Meter geschätzt.
Die Polizei suchte mit Jet-Skis und Dronen sowie einem Helikopter nach dem Mann. Sie konnte jedoch nur noch „menschliche Überreste“ aus dem Wasser sichern. „Das Opfer erlitt sogleich tödliche Verletzungen aufgrund der Attacke“, äußerte sich Lucky Phrachnanh, der Fahrer des Krankenwagens. „Die Sanitäter konnen nichts mehr für ihn tun.“
Meiste Hai-Angriffe in USA und Australien
Immer wieder kommt es vor Australien zu Angriffen von Haien auf Menschen. Dabei handelt es sich in der Mehrzahl der Fälle um grundlose Attacken (unprovoked attacks, wie es in Berichten heißt). Haie beißen zum Beispiel nicht immer sofort mit voller Kraft zu, sondern „testen“ ihre Beute zunächst.
Weltweit kam es im Jahr 2021 laut ISAF, dem internationalen Verzeichnis für Hai-Angriffe, zu 137 Zwischenfällen mit Haien. 73 davon waren grundlose Angriffe, neun gingen für das Opfer tödlich aus. Mit 47 Fällen passieren mit Abstand die meisten Hai-Angriffe in den USA, Australien folgt mit 12 gemeldeten Attacken auf dem zweiten Platz.
Um Hai-Angriffe zu vermeiden, hat die Regierung von New South Wales bereits im November beschlossen, weitere 15 Millionen Dollar für ein Hai-Management-Programm in die Hand zu nehmen. Die Maßnahmen beinhalten unter anderem nicht-tödliche Fallen vor den Stränden und ein Markieren von gefangenen Haien. Weltweit sind Haie durch den Einfluss des Menschen stark gefährdet, unter anderem durch den Handel mit Haifischflossen. Der US-Bundesstaat Hawaii hat deswegen beispielsweise ein vollständiges Fangverbot für Haie ausgerufen.
Quelle: Field & Stream