Der Nord-Ostsee-Kanal (NOK) ist ein super spannendes Revier zum Aalangeln. Er verbindet auf 98 km die Nordsee mit der Ostsee zwischen Brunsbüttel und Kiel-Holtenau und ist die meistbefahrene künstliche Seeschifffahrtsstraße der Welt. Er erspart den Schiffen die Fahrt um Dänemark und verkürzt die Strecke um 460 km! Der in seinen Ausbaustrecken 160 m breite Kanal ist 11 m tief, und wer Aale will, der muss genau dorthin: auf die Kanalsohle! Bedeutet: „Keulen“, was das Zeug hält, und immer auf die Schiffe, bzw. deren oft enormen Sog achten, der selbst weit auseinander liegende Köder und Schnüre rettungslos verwickeln kann. Selbst kleinere Sportboote und hier vor allem Segelboote können mit ihrem Kiel die Schnur »fangen«, wenn sie dicht unterm Ufer fahren.
AngelWoche-Redakteur Thomas Pruß und Autor Lutz Anklam aus Lübeck trafen sich am Kanal in Hohenhörn unter der Brücke der Autobahn A 23.
Übrigens: Schleswig-Holstein ist nicht nur Angelland sondern auch Urlaubsland! Und natürlich bekommt man auch Angelscheine für den Kanal. Am einfachsten löst man die über Hejfish.com. Mitglieder im Deutschen Angelfischerverband (DAFV) bekommen die Scheine günstiger!
Und wer auf dem Weg zum Aalangeln noch Gerät oder Köder braucht, der wird ganz in der Nähe dieser Angelstrecke zwischen Hohenhörn und Schafstedt fündig: »Marx Fachmarkt Bauen & Freizeit«, Judenstr. 41, 25725 Schafstedt, Tel.: 04805/901709, www.marx-fachmarkt.com
Aalangeln am NOK: Ganz weit raus, ganz tief runter!
Bild: Thomas Pruß
10:00 Uhr: Thomas’ »Schleudern“ sind 3,60 m lange 2,5-lbs-Karpfenruten. Die Ringe sind akkurat in der Flucht, um Reibungsverluste zu minimieren.
Bild: Thomas Pruß
10:15 Uhr: Große Würmer, kleine Würmer – Aalköder Nr. 1 im Kanal sind natürlich Würmer! Gekaufte Tauwürmer und selbst gesammelte, bleiche Erdwürmer aus dem Garten. Denn man weiß nie, auf welche Ködergröße die Aale gerade »Bock« haben.
Bild: Thomas Pruß
10:20 Uhr: Zum Einsatz kamen entweder solche Weitwurfbleie mit Anti-Tangle-Röhrchen oder einfache Seitenblei-Montagen mit 80-g-Gewichten. Das Vorfach muss kurz sein, vielleicht 20 cm, damit es nicht zuviel Widerstand im Wurf erzeugt.
Bild: Thomas Pruß
10.30 Uhr: »Gib Kante!« Beim Auswurf darf man nicht zimperlich sein: Bei 160 m Kanalbreite muss man schon mindestens (!) 80 m werfen, damit der Köder auch auf der Kanalsohle in 11 m Tiefe zum Liegen kommt.
Bild: Thomas Pruß
10: 33 Uhr: Mit einem Zählwerk wurde die gemessene Weite ermittelt. Es zeigt 920 m an: Gemessen wurde die Schnur beim Einholen, deshalb hat das Zählwerk von 000 m rückwärts gemessen bis 920 m. Macht 80 m Wurfweite!
Bild: Thomas Pruß
11:00 Uhr: Manchmal geht es ziemlich flott, und der erste Aal hing schnell am Haken!
Bild: Thomas Pruß
12:00 Uhr: Zwischenzeitlich hat auch Lutz den Kanal erreicht, aufgebaut und wartet darauf, dass der »Pott« passiert hat. Dann »kachelt“ er seinen Köder direkt ins aufgewühlte Schraubenwasser!
Bild: Thomas Pruß
12:10 Uhr: Die Ruten hoch! Lutz kontrolliert die Bisse mit steil gestellter Rute …
Bild: Thomas Pruß
12:20: … während Thomas auf elektrischer Bissanzeiger vertraut, von denen gerade einer losjault.
Bild: Thomas Pruß
12:23 Uhr: Aal Nummer 2 für Thomas nahm in einer Verkehrspause das Wurmbündel.
Bild: Thomas Pruß
12:30 Uhr: Ein paar Minuten später drillt auch Lutz einen Aal.
Bild: Thomas Pruß
12.33 Uhr: Und da ist er! Ebenfalls ein gutes Exemplar zum Räuchern oder Braten.
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