Angeln am Sorpesee: Perle des Sauerlandes

Das Angeln am Sorpesee verspricht die Aussicht auf kapitale Räuber und einer spannenden Artenvielfalt. Auch Seeforellen- und Renken-Fans kommen an der großen Talsperre im Sauerland voll auf ihre Kosten, wie Veit Wilde weiß.

Angeln am Sorpesee verspricht nicht nur anglerisch einen hohen Spaßfaktor, sondern auch landschaftlich hat das Gewässer viel zu bieten. Der Stausee liegt eingebettet in eine schöne Waldlandschaft.

Bild: Fotolia

Angeln am Sorpesee verspricht nicht nur anglerisch einen hohen Spaßfaktor, sondern auch landschaftlich hat das Gewässer viel zu bieten. Der Stausee liegt eingebettet in eine schöne Waldlandschaft.

Beim Sorpesee handelt es sich um eine typische Talsperre, die mit einer Größe von 3,3 Quadratkilometer nicht gerade klein ist. Je nach aktueller Stauhöhe ist das Gewässer teilweise tiefer als 50 Meter. Das Wasser des Sorpesees ist extrem klar, und so sind mehrere Meter Sichttiefe ganz normal. Der feste, steinige Grund ist im Bereich bis etwa 10 Meter Tiefe stark verkrautet. Wie in den meisten Talsperren befinden sich flache Zonen des Gewässers im Bereich des Einlaufes und am tiefsten ist es vor der Staumauer. Dort gibt es richtig viele Hechte, Barsche und Renken. Aale und Weißfische kommen wohl auch reichlich beim Angeln am Sorpesee vor, außerdem einige Zander und Seeforellen.

Wie kommt man am schnellsten zum Fangerfolg?

Sowohl für Ufer- als auch für Bootsangler ist der ausgeprägte Krautgürtel im Uferbereich eigentlich ein Segen. Hier tummeln sich immer jede Menge Fische, die quasi für jeden erreichbar sind. Dementsprechend sollte man zunächst einmal auch im Bereich der Krautkante angeln. Sowohl beim Spinnfischen auf Hechte und Barsche, als auch beim Friedfischangeln wird man dort zügig zum Erfolg kommen.

Wir haben mit kleineren Wobblern und Gummifischen den Bereich mehrere Stunden abgeworfen und regelmäßig Hechte und Barsche gefangen. Direkt hinter der Krautkante auf 10 bis 15 Meter Tiefe fingen wir mit einer Hegene Renken. Zwar waren keine kapitalen Fänge dabei, aber die Angelei gestaltete sich sehr kurzweilig.

Wie gut ist denn das Großfischpotential?

Richtig große Hechte jenseits der Metermarke werden oft gefangen. Aber dafür ist ein Boot unerlässlich. Diese Fische halten sich nämlich hauptsächlich im Freiwasser auf. Das Schleppangeln mit einer toten Renke am System oder einem großen Wobbler ist die effektivste Fangmethode.

Gibt es besonders gute Stellen zum Angeln am Sorpesee?

Je nach Jahreszeit stehen die Fische im Winter natürlich tiefer als im Frühjahr und Sommer. Die flacheren Bereiche befinden sich im Einlaufbereich, am tiefsten ist es vor der Staumauer. Bei meinem Besuch fingen wir an der Uferzone vor der Jugendherberge Langscheid am besten. Generell sehr interessant sind immer die Auslaufzonen der vielen Buchten.

Auch das Uferangeln ist im Sorpesee nicht nur auf Raubfisch eine erfolgreiche Variante, um an Fisch zu kommen.

Bild: Blinker/Wilde

Auch das Uferangeln ist am Sorpesee eine erfolgreiche Variante, um an Fisch zu kommen.

Welche Einschränkungen sind zu beachten?

Nachtangeln ist nur vom 1. Juni bis zum 30. September vom Ufer erlaubt. Ansonsten darf nur von einer Stunde vor bis einer Stunde nach Sonnenuntergang geangelt werden. Elektromotoren sind zum Bootsangeln nur in Verbindung mit einer E-Plakette erlaubt, sonst ist rudern angesagt. Verbrenner sind generell verboten. Im Bereich von Bootsstegen darf nicht geangelt werden und von der Staumauer ist ein Abstand von 100 Meter zu halten.

Angelkarten für den Sorpesee

AngelkartePreis
Tageskarte8 Euro
2-Tageskarte15 Euro
Wochenkarte25 Euro
Jahreskarte65 Euro
Jugend-Jahreskarte30 Euro
Behinderten-Jahreskarte30 Euro
Monatskarte E-Plakette34 Euro
Jahreskarte E-Plakette78 Euro

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Ins Kraut schießen

Für die Fische ist das viele Kraut ein Segen, denn es dient als Laichplatz und Zufluchtsort. Somit ist die natürliche Reproduk­tion des Fischbestandes im Sorpesee außerordentlich gut. Auch die Angler profitieren durchaus von den vielen Wasserpflanzen. Während man nämlich in vielen anderen Talsperren, die keinen oder wenig Pflanzenbewuchs aufweisen, eher mit dem Boot erfolgreich ist, sind die Fangchancen im Sorpesee auch von Land aus sehr gut. Im Bereich der Krautzone tummelt sich nämlich stets ein Großteil der Fische des Sees und eben dieser Bereich kann daher auch von Land aus sehr gut befischt werden.

Großhechte im Freiwasser

Das Bootsangeln ist allerdings gestattet und natürlich sind dabei die Fangchancen oftmals sogar noch etwas besser. Das gilt gerade dann, wenn man es auf kapitale Freiwasserhechte abgesehen hat. Der Hecht ist auch der wichtigste Zielfisch beim Angeln im Sorpesee. Es gibt viele und auch richtig kapitale Exemplare!

Fische über 120 cm werden immer wieder gelandet. Wer im Uferbereich mit einem toten Köderfisch an der Posenmontage ansitzt oder natürlich gefärbte Gummifische, mittelgroße Wobbler oder Blinker an der Spinnrute anbietet, hat fast eine Hecht-Fanggarantie. Die Köder sollten nur nicht zu tief laufen, damit sie nicht ständig Kraut einfangen. Das ist auch nicht notwendig, da die Sorpe-Hechte den Verführer auch wahrnehmen, wenn er einige Meter über ihnen läuft.

Wer vom Boot fischt, sollte die Gelegenheit zum Schleppangeln nutzen. Unser Angelguide demonstrierte, wie effektiv es dabei ist, eine mittelgroße Renke einfach an einem Stahlvorfach mit zwei Drillingen und einem vorgeschalteten Durchlaufblei anzubieten. Auf diese äußerst simple Montage erhielt er regelmäßig Bisse. Ich war mit einem größeren Wobbler im Barschdesign ebenfalls erfolgreich.

Beim Schleppen mit Köderfischen lassen sich gezielt Hechte im Freiwasser des Sorpesee fangen.

Bild: Blinker/ Wilde

Beim Schleppen mit Köderfischen lassen sich gezielt Hechte im Freiwasser des Sorpesee fangen.

Gewässercheck Sorpesee

  • Der Sorpesee hat eine Fläche von 330 Hektar, eine Länge von sieben Kilometern und eine maximale Breite von 600 Metern.
  • Der Hauptsee ist bis zu 56 Meter tief, das Vorbecken maximal 11 Meter.
  • Bewirtschaftet wird der See vom Ruhrverband. Jedes Jahr werden mehrere hunderttausend Renkenbrütlinge, zehntausende kleine Seeforellen, einige hundert Kilo zweisömmrige Seeforellen und mehrere tausend Seesaiblinge ausgesetzt. In kleineren Mengen werden auch Aale, Karpfen und Schleien besetzt.
  • Bei den restlichen Fischarten reicht die natürliche Fortpflanzung aus, um die Bestände zu erhalten.

Leichtes Angeln am Sorpesee erhöht den Spaßfaktor

Die Renken für die Hechtangelei oder auch zum eigenen Verzehr fängt man sich am besten selbst. Mithilfe spezieller Hegenen funktioniert das super. Hat man mit dem Echolot einen Renkenschwarm gefunden, lassen die Bisse meist nicht lange auf sich warten. Rote oder blaue Nymphen an der Hegene bringen fast immer Erfolg. Eine spezielle Renkenrute und sehr dünne Schnüre sind jedoch unerlässlich, um die extrem vorsichtigen Anfasser der Renken wahrnehmen zu können. Die Drills mit diesem Gerät sind dementsprechend unterhaltsam. Ab und zu vergreifen sich auch dicke Rotaugen oder Barsche an der Hegene.

Auch die gezielte Angelei auf Barsche lohnt sich am Sorpesee allemal. Um die gestreiften Räuber zu fangen, sind kleine, tieflaufende Wobbler, Gummifische bis 8 cm und Twister die effektivsten Köder. Meist lauern die Barsche kurz vor den Krautbänken. Große Stückzahlen an Barschen sind immer möglich und auch kapitale Exemplare kommen vor.

Darüber hinaus gibt’s beim Angeln im Sorpesee dicke Aale, Karpfen und Weißfische und insbesondere wirklich große Rotaugen. Friedfischangler sollten im Uferbereich mit der Pose fischen. Grundangeln ist wegen der Wasserpflanzen ein eher schwieriges Unterfangen. Für Aalangler ist zu beachten, dass das Nachtangeln nur vom 1. Juni bis zum 30. September gestattet ist.

Da sich ein großes, tiefes Gewässer wie der Sorpesee aber ohnehin nur langsam erwärmt, beginnt die Aalsaison hier auch erst spät. Starkes Gerät ist erforderlich, um große Raubaale daran zu hindern, dass sie sich im Kraut festsetzen. Die Schleicher beißen auf Köderfisch besser als auf den Tauwurm.

Der Sorpesee liegt bei Sundern im Hochsauerlandkreis (Nordrhein-Westfalen).

Bild: Blinker/ Wilde

Der Sorpesee liegt bei Sundern im Hochsauerlandkreis (Nordrhein-Westfalen).

Seeforellen- und Renkenangeln am Sorpesee

Renken und Seeforellen fängt man nicht nur in Bayern und Österreich, sondern auch in Westdeutschland, genauer gesagt am Sorpesee im Sauerland (Nordrhein-Westfalen). Hier lohnt sich das gezielte Angeln auf die wohlschmeckenden Coregonen, wie der lateinische Name für die Renken lautet. Mit Ausnahme der Schonzeit vom 1. November bis 31. Dezember hat man auf dem See das ganze Jahr über gute Fangchancen.

5 Tipps zum Angeln am Sorpesee auf Seeforellen

  1. Verwenden Sie beim Angeln auf Seeforellen robustes Gerät. Die Salmoniden beißen mit großer Wucht. Eine Schnur von weniger als 10 Kilo Tragkraft ist im Nu gesprengt.
  2. Passen Sie Ihren Köder an die Wassertrübung an. Je klarer das Wasser, desto natürlicher das Design. Je trüber, desto greller darf der Köder sein.
  3. Halten Sie Abstand und schleppen Sie Ihre Köder weit hinter dem Boot. Eine Distanz von 80 Meter zwischen Boot und Köder ist nicht übertrieben.
  4. Rudern Sie so schnell wie möglich. Rasende Köder machen die Seeforellen rasend.
  5. Achten Sie auf Ringe an der Oberfläche. Steigende oder raubende Fische lassen sich oft mit der Spinn- oder Fliegenrute fangen.

Die besten Renkenmonate sind der Mai und der Juni. Zu dieser Zeit werden auch vom Ufer aus Renken gefangen. Beim Bootsangeln werden Nymphenhegenen eingesetzt. Die Bisserkennung erfolgt jedoch nicht über die Rute, sondern über große Posen. Die Durchschnittsgröße der Renken liegt zwischen 30 und 35 Zentimeter. Es werden aber auch regelmäßig Exemplare bis 50 Zentimeter gefangen.

Renkenangler haben auf dem Sorpesee gut lachen. Die Fangchancen auf die Silberlinge stehen das ganze Jahr über gut.

Bild: Blinker/ Wilde

Die Fangchancen auf Renken stehen am Sorpesee das ganze Jahr über gut.

Die zweite äußerst interessante Fischart im Sorpesee ist die Seeforelle. Der Bestand der silbrigen Räuber hat in den letzten Jahren dank der intensiven Bemühungen des Ruhrverbandes zugenommen. Trotzdem muss man sich das Silber des Sorpesees hart erarbeiten. Oft braucht man viele Stunden oder sogar mehrere Tage, um zum Erfolg zu kommen.

Die beste Zeit zum Seeforellenangeln beginnt direkt nach dem Ende der Schonzeit am 16. März. Uferangler sollten ihr Glück an Bacheinläufen mit Spinnködern oder einem Wurm an der Posenmontage versuchen. Die meisten Seeforellen gehen allerdings beim oberflächennahen Schleppangeln vom Boot an den Haken. Jedes Jahr werden auf schlanke Wobbler und Blinker Salmoniden von mehreren Kilo gefangen.


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