Angeln im Biggesee: Deutschlands bestes Seeforellengewässer

Wenn es um Seeforellen geht, dann ist man am Biggesee genau an der richtigen Adresse. Der Stausee ist weit über die Landesgrenzen für seine kapitalen Fische bekannt. Welche Fried- und Raubfische ihr beim Angeln im Biggesee fangen könnt und was die besten Methoden sind, verraten wir euch hier.

Das Angeln im Biggesee verspricht nicht nur kapitale Aussichten auf kapitale Fische, sondern hat auch landschaftlich einiges zu bieten.

Bild: Fotolia

Das Angeln im Biggesee verspricht nicht nur kapitale Aussichten auf kapitale Fische, sondern hat auch landschaftlich einiges zu bieten.

Oft wird über Gewässer berichtet, die eine herausragende Fischart beherbergen und dadurch Angler anziehen. So ist beispielweise ein See für seinen tollen Hechtbestand bekannt, während ein anderer durch viele und große Barsche besticht. Ein Fluss macht durch große Zander von sich reden, und ein tiefer Voralpensee lebt von seinem Ruf als Geheimtipp für Seeforellen. All diese Versprechen an Großfisch und besten Fangaussichten, für die sonst mehrere Gewässer erforderlich sind, bekommt man beim Angeln im Biggesee. Der Stausee gehört zum Flusssystem der Ruhr und ist bekannt für seine kapitalen Fänge.

Der Biggesee ist ein Paradies für Forellenangler

Galten viele Jahre die Voralpenseen als das Maß aller Dinge für die Seeforelle, so hat sich das Angeln im Biggesee mit seinen überragenden Fangmeldungen inzwischen für die Großforellen eine Sonderstellung erarbeitet, sodass sogar Angler aus Bayern die weite Anreise in Kauf nehmen. Manche blicken sogar fast ein wenig neidisch ins Sauerland.

Wer zu Saisonbeginn zum Angeln an den Biggesee kommt, muss sich das 876 Hektar große Gewässer mit vielen Seeforellen-Spezies aus ganz Deutschland teilen. Teilweise bis zu 80 Angelboote ziehen zur Hochsaison ihre Bahnen. Mit dem Einsatz von Elektro-Motoren wird das Schleppangeln deutlich erleichtert. Natürlich kann man auch mit viel Muskelkraft die langen Strecken rudern.

Der Grund für den außerordentlichen Reichtum an Raubfischen ist ein schier unerschöpflicher Bestand der Kleinen Maräne. Die Coregonen sind auf dem Echolot als riesige Wolken zu sehen – für Räuber ein wahres Schlaraffenland.

Blick über den Biggesee. Im nächsten Jahr wird der Wasserstand der Talsperre wegen Sanierungsarbeiten am Hauptdamm künstlich niedrig gehalten.

Bild: BLINKER/Schröder

Blick über den Biggesee. Im nächsten Jahr wird der Wasserstand der Talsperre wegen Sanierungsarbeiten am Hauptdamm künstlich niedrig gehalten.

Informationen zum Angeln im Biggesee

(Achtung: die Bestimmungen können sich ändern. Stand Juni 2020)

FischartSchonmaßeSchonzeiten
Bachforelle und Seeforelle50 cm20.10. bis 15.03.
Hecht45 cm15.02. bis 30.04.
Zander40 cm01.04. bis 31.05.
Aal50 cm
Karpfen35 cm
Schleie25 cm

 

Fangbegrenzung pro Tag: 2 Forellen, 2 Zander, 2 Karpfen und 3 Hechte

Angelscheine (Stand Juni 2020):

Tageskarte8 Euro
2-Tageskarte15 Euro
Wochenkarte25 Euro
Jahreskarte70 Euro
Jugend-Jahreskarte35 Euro
Behinderten-Jahreskarte35 Euro
Jahres-Kombikarte (Gilt für den Möhne-, Sorpe-, Henne-, Bigge,- und Listersee)160 Euro
Jugend-Jahreskarte-Kombi80 Euro
Monatskarte für E-Motoren34 Euro
Jahreskarte für E-Motoren78 Euro

Angelscheine Online kaufen unter: https://shop.angeln-im-sauerland.de/area/1600

Aktuelle Wassertemperatur: www.wassertemperatur.org/deutschland/nrw/biggesee/

Angeln im Biggesee – Enorme Fangaussichten

An der 35 Kilometer langen Biggetalsperre muss man immer auf kapitale Überraschungen gefasst sein. Ob Barsch, Hecht oder Zander – all diese Räuber kommen im XXL-Format vor. So wurden schon Barsche bis 6 Pfund, Hechte über 40 Pfund und Zander bis 20 Pfund beim Angeln im Biggesee gefangen.

Die gestreiften Räubern beißen im Frühjahr sehr gut auf Tauwurm, im Herbst sollte man Zocker oder kleine, tieflaufende Wobbler und Spinner montieren. Der Herbst ist auch die beste Zeit, um gezielt einem kapitalen Hecht nachzustellen. Da die Hechte den im See vorkommenden Maränenschwärmen folgen, ist das Schleppangeln im Freiwasser aussichtsreich. Helle Wobbler, aber auch tote Köderfische am Schleppsystem haben sich bewährt. Auf Zander hat man mit Naturködern oft die Nase vorn. Ein Fischchen an der Posen- oder Grundmontage bringt Bisse.

Auch solche Zander gibt’s im Biggesee. Christian Meißner fing das Riesending von 96 Zentimeter

Bild: BLINKER/ S. Bluemer

Auch solche Zander gibt’s im Biggesee. Christian Meißner fing diesen Riesenfisch von 96 Zentimetern.

Tipp: Wer gerne vom Ufer auf Hecht angelt, sollte sein Glück im Frühjahr in den flachen Buchten oberhalb des Ortes Sondern versuchen. Hier halten sich die Räuber zu Saisonbeginn auf.

Der Schatz des Biggesees sind die Seeforellen. Ihr Bestand wird von Jahr zu Jahr besser. Von März bis Anfang Mai kann man die Salmoniden beim Spinnfischen mit Spinnern der Größe 3 und Bomber-Wobblern ans Band bekommen. Im Sommer halten sich die Fische in den tiefen Wasserschichten auf. Dann stehen die Fangchancen schlecht. Im Herbst steigen die Fangchancen wieder. Allerdings beißen die Fische dann meist beim Schleppen.

Seeforellenangeln im Biggesee

Dass die Seeforelle im Biggesee in so großer Stückzahl und teils schon beängstigender Größe zu Hause ist, ist dem Ruhrverband zu verdanken. Mit viel Fleiß und großer Sachkenntnis sorgt Markus Kühlmann seit etlichen Jahren für einen soliden und durchdachten Besatz. Das Ergebnis: Fische bis 90 Zentimeter und über 20 Pfund. Die magische Meter-Marke ist unter Spezies heiß diskutiert und alle träumen davon, beim Angeln im Biggesee als erster diese Schallmauer zu durchbrechen.

Der Biggesee ist das beliebteste Gewässer für Seeforellen in Deutschland.

Bild: BLINKER/Krause

Der Biggesee ist das beliebteste Gewässer für Seeforellen in Deutschland.

Das Schonmaß für Forellen liegt im Biggesee bei 50 Zentimetern. Man sollte sich aber dennoch nicht zu viel Hoffnung auf den Fang einer maßigen Seeforelle machen, wenn man zum ersten Mal an die Bigge kommt. Die lokalen Profis brauchen im Schnitt beim Schleppfisch rund 100 Kilometer, um einen solchen Traumfisch zu landen. Und das auch nur, wenn die pro Person erlaubten zwei Köder in der Tiefe angeboten werden, in der die edlen Räuber sich gerade an der Kleinen Maräne gütlich tun.

Die optimale Tiefe für den Köder ist bei einer Wassersäule von bis zu 55 Meter nur im Sommer relativ leicht zu bestimmen, wenn eine ausgeprägt Sprungschicht das Jagdrevier der Forellen begrenzt. Ansonsten ist viel Fleiß und Erfahrung nötig, um realistische Fangaussichten zu haben. Beim Schleppen vom Boot aus kommen Perlmuttblinker, Wobbler und Maränen am ASO-System zum Einsatz.

Kapitale Hechte

Neben der Seeforelle ist es vor allem der Hecht, der Angler zum Biggesee lockt. Aus gutem Grund ist beim Angeln im Biggesee mit Kunstköder oder Köderfisch zwingend der Einsatz eines Stahlvorfachs vorgeschrieben. Der größte Biggesee-Hecht, der mit einer Angel gelandet werden konnte, maß stolze 140 Zentimeter bei satten 23,85 Kilo!

Der Wasserstand des Biggesees schwankt stark. Daher ist es manchmal sehr schwierig, überhaupt Zugang zu Uferstücken zu haben, an denen man die Spinnrute effektiv einsetzen kann. Nur wer gut zu Fuß ist, gerne mal einen kleinen Marsch macht und auch an steilen Hängen sicher unterwegs ist, kann am Ufer des großen Sees im Sauerland fischen.

Wer diese Mühen scheut, kann am Biggesee auf eine große Flotte guter Boote zurückgreifen. Für circa 25 Euro kann man ein Boot von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang mieten. Will man ein Echolot mit an Bord haben, kommen noch fünf Euro dazu. Bei der Schleppangelei auf Hecht kommen meist die üblichen Kunstköder von Castaic, Rappala und Nils Masters zum Einsatz.

Um einen der prächtigen Hechte zu fangen, gilt es natürlich, im Saisonverlauf die Stellen zu finden, an denen sich der Fisch aufhält. Im Frühjahr, wenn die Schonzeit gerade zu Ende ist, sind es eher die etwas flacheren Buchten, wobei hier darauf zu achten ist, dass es einige Laichschongebiete gibt, die erst nach dem 15. Juni beangelt werden dürfen.

Später in der Saison ziehen vor allem die ganz großen Hechte im Freiwasser den Maränen hinterher. Der angebotene Köder kann kaum zu groß sein, denn neben den Maränen schnappen die Hechte sich gerne auch Forellen.

Ein kapitaler Bigge-Hecht. Die Räuber lassen sich vorrang vom Boot fangen aber auch Uferangler haben große Chancen auf Meister Esox.

Bild: BLINKER/S. Bluemer

Ein kapitaler Bigge-Hecht. Die Räuber lassen sich vorrang vom Boot fangen, aber auch Uferangler haben große Chancen auf Meister Esox.

Barsch und Zander beim Angeln im Biggesee

Barsche werden beim Angeln im Biggesee bis zu einem Gewicht von 4 Pfund gefangen. Fische über 50 Zentimeter sind zwar nicht jeden Tag zu haben, aber die Durchschnittsgröße ist so hoch, dass Barsche gerne als Alternative zu den Großfischen beangelt werden. Zumal es im Biggesee einige sehr markante Stellen gibt, die zum Teil noch aus den Zeiten stammen, in denen das Tal nicht überflutet war.

Ein alter Bahndamm ermöglicht an manchen Tagen echte Massenfänge. Ein Echolot an Bord lässt diese Stellen, an denen Barsche sehr gezielt gefangen werden können, leicht erkennen. Topköder sind Gummiwürmer und Fischchen am Dropshot.

Auf Zander wird am Biggesee bislang eher sporadisch gefischt. Dies erstaunt umso mehr, wenn man weiß, dass quasi als Beifang schon Exemplare mit dem Gardemaß von einem Meter und über 21 Pfund gefangen wurden. Anderenorts würden Zanderangler sich für solche Traumfische Tag und Nacht ans Wasser begeben, am Biggesee werden sie dagegen nur beiläufig registriert.

Angeln im Biggesee – Karpfen, Aal und mehr

Aale sind bis zu einem Meter und fünf Pfund zu erbeuten. Das Nachtangeln ist nur vom 1. Juni bis zum 30. September vom Ufer erlaubt. Vom Boot ist es außer am Tag nur gestattet, je eine Stunde vor und nach Sonnenauf- bzw. Sonnenuntergang zu fischen. Dies dürfte einer der Gründe für die bisher eher sporadischen Zanderfänge sein.

Riesenschlangen sind auch im Biggesee eher die Ausnahme, gute Räucherfische um die zwei Pfund gehen aber oft an den Haken. Top-Köder ist auch auf Aal die Kleine Maräne. Diese werden entweder in Fetzen oder aber in Größen bis zu 15 Zentimeter im Ganzen angeködert.

Sich selber diese Köderfische zu fangen, ist schwierig. Nur wenn im Vorbeck Insektenschlupf ist und durch den Überlauf das Nahrungsangebot in den Hauptsee strömt, lassen sich die Maränen mit einer Hegene fangen. Das Zeitfenster ist selten länger als zwei Wochen im Jahr. Vor Ort in den Fachgeschäften sind aber fast immer tiefgefrorene und frische Maränen zu kaufen.

Karpfen werden in beachtlichen Größen von bis zu 40 Pfund zumeist in den Vorbecken gefangen. Diese Vorstaustufen dienen vor allem der Sedimentablagerung und sind entsprechend mit weichem, schlammigem Grund ein Paradies für Weißfische. Boilies sind auch im Sauerland die Top-Köder der Karpfenangler, allerdings kann man aufgrund des geringen Angeldrucks auch mit Mais sehr gut fangen, wenn man entsprechend angefüttert hat.

Dirk Reuber ist eigentlich Raubfischangler. Wenn er schon einen Karpfen fängt, dann gleich einen richtigen

Bild: BLINKER/S. Bluemer

Dirk Reuber ist Raubfischangler. Wenn er schon einen Karpfen fängt, dann gleich einen richtigen

Guiding ist beim Angeln im Biggesee hilfreich

Wer vom Ufer fischen möchte, hat es am Biggesee nicht leicht. Begehbare Stellen sind selten aus der Ferne zu erkennen. Mindestens beim ersten Besuch lohnt es sich daher, einen Guide zu buchen.

Ein Angeln-Shop, der fast direkt am Ufer des großen Sees liegt, ist überhaupt eine Informationsbörse erster Klasse und der Anglertreff schlechthin. Am Nachmittag oder Abend wird über die Fänge des Tages gefachsimpelt und wer dann gut zuhört, kann weitere Tipps mit nach Hause nehmen, mit denen der Fang eines Traumfischs viel leichter wird.


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