Die Grundel bekommt Konkurrenz vom Gelben Drachenwels (Tachysurus fulvidraco). So könnte man drastisch formulieren, was sich momentan in der bayrischen Donau abspielt. Denn hier haben Fischer bereits im Mai 2018 zum ersten Mal den aus Ostasien stammenden Fisch in ihren Netzen gehabt. Mittlerweile haben die Fischer bereits mehrere Hunderte Exemplare aus dem bayrischen Flussabschnitt gefangen. Das Tier kann bis zu 35 Zentimeter lang werden und erreicht damit fast die Größe der Grundel, die ebenfalls als invasive Art gilt.
Wie der Gelbe Drachenwels den Weg in den Fluss geschafft hat, ist noch nicht geklärt. Es wird vermutet, dass das Tier durch Hochwasser in den Fluss gespült wurde oder aber auch ausgesetzt wurde und sich seitdem rasant vermehrt. In Ostasien wird der Gelbe Drachenwels sogar speziell für den Verzehr gezüchtet. Sein Fleisch soll sehr schmackhaft sein, jedoch sind Geschmäcker ja verschieden.
Gelber Drachenwels verdrängt Grundel und Wollhandkrabbe?
Gibt es neben den Grundeln und Wollhandkrabben bald einen weiteren Nahrungskonkurrent in unseren Flüssen? Den Räubern wie Hecht, Zander und Barsch wird es sicherlich freuen, dass ihr Nahrungsangebot noch größer wird. Aber spätestens wenn es um den Nachwuchs geht, können Welse sehr aggressiv sein und problemlos ein oder mehrere Fischnester komplett leer räumen. Experten gehen davon aus, dass sich der Gelbe Drachenwels in Laufe der Zeit weiter ausbreiten wird. Erst dann kann abgeschätzt werden, wie diese invasive Art die heimischen Gewässer beeinflusst, ähnlich wie bei der Grundel.
Aus dem Lächeln über die Grundeln ist mittlerweile Wut geworden. War es früher die Wollhandkrabbe, die den Ansitzanglern das Leben schwer gemacht haben, sind es nun die Grundeln, die Angler fast verzweifeln lassen. Nicht nur Naturköder wie Maden, Würmer, oder Fischfetzen werden zerfetzt und zerknabbert. Die Biester attackieren sogar jegliche Art von Kunstködern, selbst in für sie eigentlich nicht zu bewältigenden Größen.
Je näher man an ein steiniges Hindernis oder an einen Buhnenkopf heran kommt, je extremer wird es. Nicht nur der Tauwurm am Dropshot-Rig, sondern selbst kleine Köderfische werden energisch von den Grundeln angegangen, die sich an solchen Versteckplätzen ballen. In allem, was eine Grundel nicht in einem Rutsch verschlucken kann, verbeißt sie sich und schlägt solange mit dem Kopf hin und her, bis ein schluckbares Stück herausgerissen ist.