Holland – D’Alde Feanen

Ein echter Geheimtip! Eines der größten Naturschutzgebiete Hollands, liegt im Norden zwischen Leuwarden und Drachten. D’Alde Feanen ist ein riesiger Moorpolder, für dessen Erkundung man sicherlich Wochen brauchen würde.

Aufmerksam auf diese Gebiet wurde ich vor 5 Jahren, mein Bruder hatte dort im Bungalowpark It Wiid, eine Woche Familien-Urlaub geplant, und wir hatten uns dort zum Angeln verabredet. Ein 1/2Tag Schleppfischen auf Hecht, und wir waren restlos begeistert. Jeder hatte einen wunderschönen Hecht gefangen, und die herrliche Natur ringsherum ließ uns noch lange von dem Revier schwärmen. Es war klar, da mußte ich nochmal hin, und dieses Jahr hatte ich mir schon einige Termine ausgeguckt, die ich aber leider nicht wahrnehmen konnte. Von meiner Schwärmerei angesteckt, war auch mein Freund und Angelspezi Dirk begeistert von der Idee, dort zu fischen. Am 6.November war es endlich soweit, es konnte losgehen. Endlich mal wieder ein Termin an dem wir beide Zeit hatten. Die 2,5 Std. Fahrzeit vom Ruhrgebiet aus, vergingen wie im Fluge, bis wir unser Ziel erreicht hatten, das kleine Örtchen Eernewoude (Ernewald), schnell bei der sehr netten Dame im VVV (Touristenbüro) die Angelpapiere besorgt, und ab zum nächsten Bootsverleih. Die Schlepptour konnte starten. Die Moorpolder haben alle eines gemeinsam, sie sind flach, oder besser, sie sind extrem flach und sehr trüb (Sichttiefe=0). Die Wassertiefe beträgt durchweg 60cm bis 1 Meter. Also brauchten wir auch Schleppköder, die extrem flach laufen. Mit den meisten flachlaufenden Wobblern, die im Handel angeboten werden, hat man dort kein Glück. Die sammeln innerhalb kürzester Zeit soviel Unrat auf, das an ein effektives Schleppfischen nicht zu denken ist. In der Vergangenheit hatte ich gute Erfahrungen, mit sehr großen Gummifischen(ca.24cm) in grellen Farben gemacht, bestückt mit dem leichtesten Bleikopf den ich im Handel finden konnte und mit 2 zusätzlichen Drillingen. So probierten wir es auch jetzt erstmal mit den Riesenshads. Nachdem wir einige Stunden hechtverdächtige Stellen abgeschleppt hatten, war es eindeutig. Das war nicht der Tag für Gummi. Eine andere Strategie mußte her, wenn wir nicht als Schneider zurück fahren wollten. An einem seenartigen Stelle des Moorpolders haben wir erstmal ummontiert, Gummi runter-Spinner ran. Zum Glück hatte ich noch einen sehr leichten Spinner von Mepps in der Box, der ein großes Blatt hatte, aber kein Gewicht auf der Achse. So jetzt ging es weiter mit Spinnfischen vom treibenden Boot. Der erste Wurf, da gab es direkt einen Schlag in der Rute. Bingo. Der Hecht hatte sich den Köder 3 Meter vom Boot entfernt geschnappt und tanzte in dem flachen Wasser gleich wie verrückt an der Oberfläche. Nur nicht zuviel forcieren, wir dachten jeden Moment fliegt der Spinner wieder aus dem Hechtmaul, so vehement schüttelt sich der Hecht. Doch zum Glück hielt der Haken, und nach kurzer Zeit war er endlich im Netz. Einer schöner 70er lag in den Maschen, beim Hakenlösen sahen wir dann, das wir großes Glück hatten, noch ein wenig länger und der Hecht hätte uns den Spinner erfolgreich zurück geworfen. Beim Zurücksetzen legte sich der Fisch nochmal auf die Seite, damit wir ihn in voller Schönheit bewundern konnten. Im weiteren Verlauf hatte ich dann noch auf Spinner zwei weitere Bisse, die ich aber leider nicht haken konnte. Bei Dirk kam richtig schöne Action auf, als er seinen neuen Jerk ans Stahlvorfach hing. Salmo Fatso im Barschdekor. Ein paar Würfe, und auf einmal ein Riesenschwall direkt am Boot, in dem Moment als er gerade den Köder aus dem Wasser hebt. Ein kapitaler Bursche verfehlt den Salmo um ein paar Zentimeter, ich wär vor Schreck fast aus dem Boot gefallen. Das wäre es gewesen, jeder mit einem schönen Fisch im Arm. Danach gab es noch einen Biß auf den Salmo, aber leider hang auch der Fisch nicht richtig, und konnte sich leicht wieder losschlagen.Aber ich war schon beeindruckt von der Attraktivität des Salmos, die Hechte scheinen ihn dort zu lieben Inzwischen war es bereits dunkel geworden und wir mußten das Boot zurückbringen. Ein herrlicher Tag auf dem Wasser ging zu Ende, und eines ist sicher, wir haben einiges dazu gelernt, und auch die richtigen Überlegungen angestellt um noch zum Erfolg zu kommen. D’Alde Feanen wird uns sicher noch in der Zukunft schöne Angelstunden bringen, und die dicke Hechtmama wird wohl nächstes Mal nicht soviel Glück haben, wenn Dirk in seine Jerkkiste greift. Was mich sehr überrascht ist die Tatsache, das es bislang keinerlei Veröffentlichungen über dieses herrliche und riesige Revier gibt. Weder im Internet noch in irgendwelchen deutschsprachigen Fachzeitschriften. Den Angelkollegen in Holland ist es sehr wohl gut bekannt, bei meinem ersten Besuch hatte ich auf dem Wasser kurz Kontakt mit Mitgliedern der Hechtstudiengruppe aus Leuwarden, die mir damals einige Tips gaben. Wir haben an dem einen Tag vielleicht 5% des Gebietes befahren, da gibt es noch jede Menge zu erkunden. Hier noch einige allgemeine Informationen: Erlaubnisscheine bekommt man beim VVV in Eernewoude (ist gut ausgeschildert) Sportvisakte und Vergunning (1Woche gültig) 14,-Euro – Boote kann man an verschiedenen Stellen mieten, es handelt sich in der Regel um 5m Aluboote mit 5 PS Motor. Wir hatten unser Boot bei der Fa.Hollema ( www.hollema.nl )gemietet, die uns das Boot zu einem doch sehr günstigen Preis (Nebensaison) von 23,-Euro vermietet hat. Benzinkosten von 3,- Euro haben wir bei der Rückgabe bezahlt. Die Mietpreise liegen ansonsten zwischen 30,-und 35,- Euro am Tag. Weitere Bootsvermieter findet man direkt neben der VVV an der Wassertankstelle(Da war leider niemand da), in der Bungalowanlage It Wiid http://www.hogenboomvakantieparken.nl/parken/buitenplaats_it_wiid/index&lng=nl, und am Campingplatz It wiid http://www.wiid.nl/de/index.htm Wegbeschreibung: http://www.ruhr-uni-bochum.de/sirub-segeln/Anfahrt-Eernewoude/Anreise-Eernewoude.htm Ein Bericht von Reiner Fishingtime-Team, 6. Dezember 2004 21:57 Uhr (CET) Copyright: www.fishingtime.de/Angeln-Weltweit, Copyright: http://dreamlake-fishing.com/angelmagazin/


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