Am 14. August 2016 wurde ein Lachs im Ilmenau-Kanal (begradigter Unterlauf der Ilmenau, Einzugsgebiet der Elbe) tot aufgefunden. Der Fisch hatte eine Länge von 1,28 Meter. Da die Waage nur bis 13 Kilogramm anzeigen konnte und der Fisch schwerer war, konnte das genaue Gewicht nicht bestimmt werden. Ab einer gewissen Körperbreite hatte der Fisch sämtliche Schuppen verloren (siehe Foto) was darauf hindeutet das dieser möglicherweise versucht hat, die Nadelwehre in der Ilmenau zu überwinden.
Zur Abflusssteuerung werden dort mitunter einige Nadeln gezogen, was dann schwimmstarken Fischen die Möglichkeit bietet, eine solche Stelle zu überwinden. In der Ilmenau werden jährlich 5.000 Junglachse ausgesetzt. Der Fisch im Bild hatte allerdings wahrscheinlich keine Fettflosse. Im gesamten Einzugsbereich der Elbe wird nur in Brandenburg an der Stepenitz mit Fettflossenschnitt als Markierung gearbeitet. Es ist deshalb sehr wahrscheinlich, dass dieser Fisch sich als Streuner in die Ilmenau verirrt hat, aber eigentlich aus Besatzmaßnahmen an der Stepenitz stammt. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass es sich um einen verirrten Zuchtlachs handelt, der aus einer Netzkäfiganlage entkommen ist.
Sehr wichtig für die Wanderfischprojekte ist es, Lachse, Störe, und Meerforellen, egal ob Totfund oder Fang, zu melden und Fotos auch von Details wie Fettflossen oder Farbmarkierungen oder anderen Markierungen und Besonderheiten zu machen, damit eine Zuordnung erfolgen kann. Meldungen bitte an „Wanderfische ohne Grenzen – NASF D e.V.: [email protected]
Lachs-Besatz aus eigene Tasche
In den vergangenen Jahren wurden Zigtausende Mini-Lachse in die Nebenflüsse der Elbe ausgesetzt. Ziel dieser großen Besatzaktion ist es, die Fische im Fluss wieder heimisch zu machen und den kleinen Bestand so lange mit Nachzucht zu unterstützen, bis er sich wieder von selbst regelt. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Förderungen gibt es für dieses Programm keine. Daher finanzieren Angelvereine und private Investoren dieses Projektaus ihren eigenen Mitteln, um den Lachs-Bestand auch wieder in unseren Flüssen heimisch zu machen. Mehr als 350.000 Euro wurden bereits investiert.
Kormorane größter Feind
Bereits vor 30 Jahren wurde mit der Besatzaktion begonnen. Doch man kämpft auch gegen drehende Windmühlen. Denn der größte Feind der Jungfische sind immer noch Kormorane, die viel kaputt machen. Dennoch denkt niemand ans aufhören, denn wie immer wieder Fänge von Anglern und Fischern zeigen, finden auch viele Großfische den Weg zurück in ihr Heimatgewässer. Wie viele Lachse nach ihrer großen Reisen zurück in die Elbe ziehen, kann nicht genau belegt werden. Daher sind Fänge, die Anglern in der Elbe bei Hamburg an den Haken bekommen, auch mit viel Glück verbunden. Seit 1930 gilt der Lachs in Deutschlands Flüssen als ausgestorben. Schuld daran waren viele Faktoren:
- Ausbau der Flüsse für die Schifffahrt
- der Bau von Wehranlagen
- Gewässerverschmutzungen