Gummiköder gelten als Top-Köder zum Barschangeln. Esox-Autor Stephan Gockel erklärt Euch, wie Ihr mit Erfindergeist und einem gewissen Hang zur Experimentierfreude das Barschangeln mit Gummiködern noch erfolgreicher gestalten könnt!
Barschangeln mit Gummiködern: Besser geht immer!
Ich bin immer auf der Suche nach weiteren Verbesserungen, selbst wenn das Produkt in meinen Händen eigentlich schon perfekt erscheint. Meiner Meinung nach kann es gar keinen Köder geben, der in allen Situationen immer fängt. Was in der einen Situation genau richtig erscheint, könnte wenig später schon nicht mehr funktionieren.
Gerade bei Gummiködern lassen sich die Fänge schon durch ein paar Kleinigkeiten optimieren. Die folgenden 8 Tipps haben mir schon in vielen Situationen den Angeltag gerettet und sollen nun auch Euch beim Barschangeln mit Gummiködern helfen.
1. Zielpunkt
Eine dieser Kleinigkeiten ist zum Beispiel ein kleiner, fast unbedeutender Punkt, den man auf den Köder malt. Entweder mit einen Permanent Marker oder sogar mit einem UV-Marker. Diesen Punkt malt man am besten auf Höhe des Jighakenbogens. Dieser Punkt wird gerade von Barschen gerne als Fixpunkt genommen und man lenkt die Bisse so förmlich auf den Haken. Die Fehlbissrate sinkt so an manchen Tagen merklich.
2. Aromafalle
Beißt einfach gar nichts, solltet Ihr es unbedingt einmal mit verschiedenen Düften ausprobieren! Was im Friedfischsektor schon Jahrzehnte ganz normal und ein fester Bestandteil jedes Angeltages ist, wird von vielen Raubfischanglern immer noch als Aberglaube abgetan. In der Realität ist jedoch der Duft oft der Schlüssel zum Erfolg. Ich nutze meist zähe Pasten, die deutlich besser und länger als flüssige Duftstoffe am Köder haften.
3. Buntes Blei
Ein wenig in die Vergessenheit geraten, aber immer eine absolute Option auf mehr Bisse sind und bleiben farbige Bleiköpfe. Wenn wir einmal zurückdenken, gab es am Anfang der Gummifisch-Ära eigentlich nur gefärbte Köpfe. Entweder waren sie gelb oder rot. Heute schwöre ich beim Barschangeln mit Gummiködern besonders auf weiße oder schwarze Jighaken. Ich bilde mir sogar ein, dass die weißen deutlich mehr Bisse bringen als neutrale Bleiköpfe.
4. Bling-Bling
Früher war er der Köder Nummer eins und jeder hatte ihn in seiner Kiste: Der gute alte Spinner ist immer noch ein echter Top-Köder, den man fantastisch flach über Kraut anbieten kann. Warum nicht einfach mal eine Kombination aus den besten Gummifischen und so einem Spinner basteln? Genau dafür gibt es schon längst Spinnerblätter zum Einschrauben in die Köder. Mit einem eingeschraubten Blättchen verändert Ihr zwar den Lauf des Gummis, aber das muss nicht unbedingt schlecht sein. Die Kombination aus Bling-Bling, Druck und Fisch-Silhouette funktioniert wirklich gut. Das Spinnerblatt sorgt für mehr Auftrieb. So könnt Ihr mit einem kleinen Bleikopf super flach fischen. Mit einem entsprechend schwereren Bleigewicht geht’s über Grund oder im Mittelwasser genau so gut.
5. Attacke auf den Futterneid
Es gibt Tage, an denen die Barsche einfach nicht hungrig sind und dementsprechend auch nicht jagen. Wie können wir sie trotzdem aus der Reserve locken? Es gibt beim Barsch tatsächlich einen Trumpf: Wollen sie nicht aus Hunger beißen, kriegen wir sie oft genug über den Futterneid. Doch um den zu erwecken, muss natürlich erst einmal jemand unter Wasser den Anfang machen und etwas jagen. Mit einem einfachen Stopperknoten über dem Dropshot-Köder sieht es bei jedem Schnurzupfer so aus, als ob unser Gummifisch versucht, den kleinen Stopper zu fangen, der stellt vielleicht eine Zuckmückenlarve oder so etwas dar. Sobald das ein Barsch wahrnimmt, stellt er seine Rückenflosse auf und sein Kopf schaltet um auf: „Meins!“ Kurzerhand wird das vermeintlich glücklich schlemmende Rotauge einfach selber attackiert.
6. Magnetisierend
Damit der Gummiköder bei einem Fehlbiss nicht durch den Angstdrilling beschädigt wird, verwende ich zum Befestigen des Hakens einen mit Sekundenkleber aufgeklebten Neodym-Magneten. Dieses kleine Kraftpaket hält bis zum Biss sicher den Drilling am Köder, ohne ihn zu verletzen. Ein weiterer Vorteil, den Angsthaken mit einem Magneten am Köder zu fixieren: Alle drei Haken sind frei und können im Räubermaul greifen.
7. Soundcheck
Barsche mögen es laut und deshalb kann auch beim Barschangeln mit Gummiködern ein wenig Radau nicht schaden. Ich versehe meine Gummis daher gerne mit Geräuschkapseln aus Glas. Diese kleinen Glasampullen sind mit Metallkügelchen gefüllt und werden einfach in den Gummifisch gedrückt.
8. Köderschlitzer
Vielen Anglern mag es komisch vorkommen, aber ein weiterer guter Trick fürs Barschangeln mit Gummiködern ist es, die Gummis ein wenig aufzuschlitzen. Der Vorteil ist, dass der Gummifisch etwas an Stabilität verliert und viel besser gefaltet werden kann. Für das beste Ergebnis müsst Ihr mit einem scharfen Messer den Köder komplett etwa zwei Zentimeter hinter dem Kopf vertikal durchstechen. So kann der Gummifisch bei etwas lustlosen Barschbissen leicht kompakt zusammengefaltet werden. Gleichzeitig klappt der Köder so nach unten weg und gibt den gesamten Haken für ein sicheres Greifen im Räubermaul frei.