Das erste Mal – Mit Köderfisch auf Zander

Zanderangeln ist für viele Spinnfischen mit Gummifisch oder anderen Kunstködern. Jörg Strehlow aber weiß: Das Angeln mit Köderfisch auf Zander hat eine viel längere Tradition. Auf Köfi wurden wesentlich mehr Kapitale verführt, der Naturköder besitzt immer noch ein gewaltiges Potenzial.

In völliger Dunkelheit, mitten in der Natur und mit reellen Chancen auf einen vernünftigen Zander: Köfi-­Angeln ist nicht ohne Grund beliebt.

Bild: J. Radtke

In völliger Dunkelheit, mitten in der Natur und mit reellen Chancen auf einen vernünftigen Zander: Köfi-­Angeln ist nicht ohne Grund beliebt.

Passendes Gerät zum Angeln mit Köderfisch

Eine dreieinhalb bis viereinhalb Meter lange Rute ist die beste Wahl zum Angeln mit Köderfisch auf Zander, sei es mit der Pose oder mit dem Bodenblei. Dabei sollte sie ein Wurfgewicht von 20 bis 40 Gramm haben. Tiefes Wasser und starke Strömungen im Fluss können in Ausnahmefällen auch einmal 80 Gramm Wurfgewicht erforderlich machen, während in einem kleinen See schon 10 bis 20 Gramm reichen können.

Ich mag Steckruten lieber, weil mich Sand und Staub in den Verbindungen der Teleruten nerven. Eine sehr gute Wahl zum Zanderangeln sind Feederruten. Dabei setze ich im Fluss auf möglichst schwere Modelle (Heavy Feeder).

Eine ordentliche Naturköderrute zum Zanderfischen sollte etwa 3,50 ­Meter lang sein und zwischen 20 und 80 Gramm Wurfgewicht haben, je nach Gewässertiefe oder Strömung.

Bild: J. Stehlow

Eine ordentliche Naturköderrute zum Zanderfischen sollte etwa 3,50 ­Meter lang sein und zwischen 20 und 80 Gramm Wurfgewicht haben, je nach Gewässertiefe oder Strömung.

In flachen, strömungsarmen Buhnenkesseln am Rhein habe ich sogar schon mit leichten Winkelpicker-Ruten erfolgreich auf Zander gefischt. Vor allem im Hochsommer, wenn kleinste Köderfische oder Fischfetzen bevorzugt vom Zander genommen werden, kann so ein Rütchen goldrichtig sein.

Im Stillgewässer können wir den Zander nicht gegen die Spitze „laufen“ lassen, sonst lässt er in den allermeisten Fällen wieder los. See-Zander sind oft zickig! Deshalb: Bügel öffnen, mit einem Haushaltsgummi eine kleine Mono-­Schlaufe am Blank fixieren, die der Fisch ganz leicht lösen kann. Dann können Sie noch etwas in die (leicht gestraffte) Schnur hängen, um den Biss nicht zu verpassen. Ein kleines Ästchen reicht – wandert es nach oben, müssen Sie sich auf den Anschlag vorbereiten.

Die Bisse im Stillwasser sind oft sehr vorsichtig. Selbst der feinste Freilauf kann zu viel Widerstand bieten – deshalb ist ein offener Rollenbügel unumgänglich. Um zu vermeiden, dass die Schnur von der Rolle fällt und der Wind sie wegbläst, sollte man eine kleine Mono-Schlaufe in einen Haushaltsgummi klemmen, der kurz oberhalb der Rolle angebracht ist.

Bild: F. Pippardt

Ein offener Rollenbügel ist unumgänglich. Um zu vermeiden, dass die Schnur von der Rolle fällt und der Wind sie wegbläst, sollte man eine kleine Mono-Schlaufe in einen Haushaltsgummi klemmen.

Mit Köderfisch auf Zander – das ist der richtige Köfi!

Lauben, Stinte, Rotaugen, Rotfedern, Grundeln und Barsche sind beste Wahl für einen Ansitz mit Köderfisch auf Zander. Vielleicht noch ergänzt durch kleine Brassen und Güstern – jeweils an das Vorkommen und die Häufigkeit im Gewässer angepasst (ein Stint dürfte im Alpensee weit weniger erfolgreich sein als in der Elbe).

Bei der Größe haben sich ähnliche Muster herausgebildet, wie wir sie auch von den Gummiködern kennen – zwischen 10 und 15 Zentimetern sollte der ideale Zanderköder lang sein. Im Winter, wenn die ganzen einsömmrigen Kleinfische weggeputzt sind, auch mal etwas größer, und im Sommer, wenn alles vor Fischbrut überquillt, auch mal drei, vier Zentimeter kleiner.

In aller Munde und inzwischen auch in nahezu allen größeren Flüssen angekommen: Die GRUNDEL. Fürs Angeln mit Köderfisch auf Zander ist sie sehr gut geeignet, denn die Zander kennen sie als leichte Beute.

In aller Munde und inzwischen auch in nahezu allen größeren Flüssen angekommen: Die GRUNDEL. Fürs Angeln mit Köderfisch auf Zander ist sie sehr gut geeignet, denn die Zander kennen sie als leichte Beute.

Passen Sie bei der Köfi-Beschaffung unbedingt auf, welche Schonzeiten und Mindestmaße in Ihrem Angelgewässer vorgegeben sind! Barsche und Brassen haben mancherorts Mindestmaße und Rapfen können leicht mit Lauben verwechselt werden. Letztere sind aber in ihren Ursprungsgewässern in Niedersachsen zum Beispiel ganzjährig geschont. Hier kann es also durch Unwissenheit zu Konflikten ­kommen – informieren Sie sich bitte deshalb genau.

Kleiner Hinweis: In dem BLINKER 12/2020 lesen Sie einen weiteren Artikel über das Zanderangeln mit Köderfisch! Nur diesmal mit Hering und Makrele am Haar…


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