Was sind UV-aktive Köder?
UV-aktive Köder sind wahrscheinlich allen Spinnfischern schon einmal begegnet. Doch was bedeutet eigentlich UV-aktiv? Es handelt sich um künstliche Köder, die für Menschen unsichtbares UV-Licht aufnehmen und in einer anderen (in der Regel für uns sichtbaren) Wellenlänge wieder abgeben. Das Resultat? Ein Köder, der unter einer Schwarzlichtlampe so erscheint, als würde er leuchten.
Wie funktioniert Fluoreszenz unter Wasser?
Sobald UV-Licht auf eine UV-aktive Oberfläche trifft, wird eine andere (energieärmere) Wellenlänge von dieser wieder abgegeben. Da das emittierte Licht völlig andersartig und für uns dann sichtbar ist, erscheint es uns, als würde der Köder im Wasser leuchten. Dafür muss aber erst einmal UV-Licht in der jeweiligen Tiefe vorkommen. Es ist dabei wichtig zu betonen, dass UV-Licht nicht immer sehr tief in die Wassersäule eindringt: Seine Reichweite verringert sich mit der Wassertrübung, da selbst wenige gelöste Schwebeteilchen das UV-Licht rasch absorbieren. In trüben Gewässern wird es schon in geringer Tiefe ziemlich dunkel. Wo kein (UV-)Licht ist, kann natürlich auch nichts reflektiert werden. In sehr klaren Gewässern, wie im klaren Meerwasser, kann UV-Licht dagegen in relativ große Tiefen vordringen.
Wo sind UV-aktive Köder sinnvoll?
UV-aktive Köder sind theoretisch besonders in klaren Gewässern wirkungsvoll, da hier UV-Licht tief eindringen kann. Doch auch in trüben Gewässern sind UV-Farben womöglich nützlich, allerdings werden die im Wasser schwebenden Partikel, wie Algen und feine Sedimente, hier schnell einen Großteil aller Wellenlängen absorbieren. Das UV-Licht, dass die Köder zum „Leuchten“ bringt, ist in trüben Gewässern also meist nur im Flachwasser vorhanden.
Wie wirken UV-aktive Köder auf Fische?
Fische besitzen, ähnlich wie Menschen, im Auge Sinneszellen für die Helligkeitswahrnehmung (Stäbchen) und solche für die Farbwahrnehmung (Zapfen). Daher ist es für sie möglich, fluoreszierende Köder und ihre Farben wahrzunehmen. Allerdings ist es wichtig zu beachten, dass die Wahrnehmung von Fischen von der von Menschen abweicht: Fischarten wie Hechte und Barsche können beispielsweise Blau und Ultraviolett nicht sehen, während der Sehapparat des Welses nur auf Rottöne reagiert. Wahrscheinlich ist also, dass der Fisch den Köder in einer völlig anderen Farbe wahrnimmt als der Angler.
Die Wirksamkeit von UV-aktiven Ködern
Die wissenschaftliche Faktenlage zum Thema UV-Köder ist bislang eher dünn. Es scheint wenige belegbare Studien zu geben, die den Angelerfolg abhängig von der Köderfarbe (von UV-aktiven Ködern ganz zu schweigen) belegen. Fakt ist jedoch auch: Einige der klassischen (weil regelmäßig sehr erfolgreichen) Köderfarben für Raubfische sind UV-aktiv. Darunter zum Beispiel die Klassiker Chartreuse, Motoroil und Firetiger, sowie das für Dorsch sehr beliebte Japanrot. Und auch der Einsatz UV-aktiver Drillinge an Kunst- und Naturködern ist in letzter Zeit in Mode. Auch hier scheint es fangfördernde Effekte zu geben. Das kann natürlich aber von Gewässer zu Gewässer und Fischart zu Fischart verschieden sein. Doch, egal ob UV-aktive Köder nun wirklich besser fangen oder nicht. Wenn wir als Angler einen Köder mit Zuversicht fischen, dann fangen wir meist auch besser damit. Probieren Sie also ruhig einmal UV-aktive Köder aus, oder nutzen Sie sie weiter, wenn Sie gute Erfolge damit haben.
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