Das Spine-Rig ist eng mit dem Wacky-Rig verwandt. Auch beim Spine-Rig wird ein einzelner Haken mittig in einem Gummiköder platziert und mit einem Minimum an Gewicht am Grund oder in Grundnähe angeboten. Das geschieht am besten in Wassertiefen bis 3 m.
Das Spine-Rig: Top-Montage aus nur 3 Teilen
Das Schöne an dieser Montage ist: Man braucht nur wenige Teile, um das Spine-Rig zu binden:
1. Wesentlich ist der Haken, der unter dem Öhr einen charakteristischen 90-Grad-Knick besitzt. Meist passen Haken der Größe 1 oder 2, je nach Ködergröße kann man bis auf Größe 3/0 raufgehen. Es gibt auch spezielle Haken eigens für das Spine-Rig wie z. B. den „Spine Hook“ von Fish Arrow oder den „JIG12F Micro SP“ bzw. „JIG52 Limerick“ von Decoy.
2. Der Köder ist im Regelfall ein schlanker Gummifisch mit einem Pin-Tail, der einem Kleinfisch äußerst ähnlich sehen sollte. Bei der Größe liegt man zwischen 5 und 8 cm (2” oder 3”) meistens richtig.
3. Als letztes braucht man noch ein passendes Gewicht. Zum Beispiel nagelförmige Neko-Gewichte aus Blei, die man bei Bedarf sogar kürzen kann. Bei Tungsten-Gewichten ist das nicht möglich, weil dieses Material viel zu hart ist. Der Vorteil von Tungsten wiederum ist, dass Tungsten-Nail-Sinkers etwas kleiner sind als solche aus Blei, damit sind Tungsten-Gewichte ideal für kleine Köderformate.
So wird es montiert
Die Gewichte werden dem Gummifisch vorne ins „Maul“ geschoben. Durch das Gewicht wird die Absinkrate des Köders festgelegt.Als erstes führt man das nagelförmige Gewicht vorne in den Gummifisch ein. Je größer das Gewicht (in der Regel 0,4–2 g), desto schneller sinkt der Köder, nebenbei wird die gewünschte „Darting-Aktion“, bei der der Köder unberechenbar ausbricht, mit steigendem Gewicht aggressiver. Ist das Gewicht montiert, folgt erst der Haken. Der Gummifisch kann in einer regulären Position, oder wahlweise auch seitlich angeködert werden. Beim Spine-Rig wird der Köder (anders als z. B. beim Dropshot-Rig) aber nicht durch die Nase gehakt. Das Hakenöhr tritt in jedem Fall hinter dem Gewicht aus dem Rücken oder der Seite des Gummifisches wieder aus. Gleiches gilt auch für die Hakenspitze. Um den Köder mit der Schnur zu verbinden, eignen sich möglichst kleine Einhänger. Noch unauffälliger ist es, völlig auf einen Einhänger zu verzichten und den Köder direkt an das Fluorocarbonvorfach zu knoten.
Kleinfisch-imitation par excellence
So montiert verhält sich der Gummifisch nun wie ein echtes, verletztes Fischchen. Hebt man die Rute an, flitzt der Köder wie ein Brutfisch schnell nach oben, beim Absinken taumelt der Gummi dann recht langsam wie ein angeschlagener Fisch zu Boden. Der Pintail macht die Köder dabei besonders agil. Man kann das Spine-Rig nur leicht anzupfen oder mit kräftigeren Bewegungen der Rute bzw. Rutenspitze den Köder aggressiv und flink durch die Wassersäule schießen lassen. Wie kräftig die Rutenbewegungen sein müssen, um möglichst natürlich zu erscheinen, probiert man am besten einmal im Flachwasser aus. Gerade im warmen Wasser sind panisch umherschießende Köder jedoch oft Trumpf für Barsch. Das Spine-Rig funktioniert hervorragend vertikal gefischt vor steilen Kanten, Stegen, Spundwänden oder vom Boot. Durch die guten Flugeigenschaften ist es aber auch zum Werfen vom Ufer eine gute Wahl.
Spine-Rig-Extratipp: „Seitenlage“
Beim Spine-Rig kann der Köder regulär oder auch alternativ seitlich im sogenannten Wacky-Stil angeködert werden. Die Grundlagen bleiben dieselben, die Köderaktion unterscheidet sich aber je nach Art der Montage ein wenig.