Der Lunker City Shaker
Könnte ich mir für die kommende Saison nur einen meiner besten Hechtköder aussuchen, würde meine Wahl ohne zu zögern auf den Shaker von Lunker City in 6“ fallen. Besonders die Farbe „Brown Pepper/Chartreuse Silk Belly“ funktioniert unglaublich gut. Denn komischerweise fängt er unter fast allen Bedingungen. Ich kurbele den Shaker ganz normal ein und lasse ihn ab und zu stehen. Dabei kommt der Biss oft in der Standpause.
Der riesige Tellerschwanz lässt es erahnen: Dieser Köder rastet unter Wasser aus. Denn er flankt sehr stark und macht eine ordentliche Druckwelle. In Kombination mit einer kontrastreichen Farbe (dunkler Rücken, heller Bauch) geht er den zahnträchtigen Fischen im Kraut ordentlich auf die Nerven. Den Reiz verstärke ich gern noch durch ein Spinnerblatt an einer Schraube, die ich einfach in den Tellerschwanz drehe. Reizüberflutung!
Eine Sache müssen Sie beim Shaker beachten: Die Bewegungen des Tellerschwanzes wirken sich 1:1 auf den Körper des Shads aus. Unbebleibt gefischt, nur an einer Köderschraube im Kopfbereich, läuft er dadurch gar nicht. Dann legt er sich einfach nur auf die Seite. Der Shaker braucht mindestens drei Gramm Gewicht im Kopf- oder Bauchbereich. Das Gewicht stabilisiert den Körper: Der Schwanz spielt, der Rest wackelt schön mit.
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Ich verzichte – der Bissausbeute zuliebe – auf einen Jigkopf, wenn ich mit dem Shaker im Flachen angele. Köderschraube vorn rein, daran einen Drilling am Stahlvorfach befestigt. Der Haken kommt (neben dem Schraubgewicht) in den Bauch. Anstelle eines Schraubgewichtes können Sie übrigens auch eine normale Schraube aus dem Baumarkt nehmen!
Hechtköder im Überblick:
Lunker City Shaker: 16 Zentimeter, Farbe: Brown Pepper/Chartreuse Silk Belly Vorteile
Nachteil
Einsatzgebiet
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Der Quantum 4Street Chatterbait
Mit einem „Ssssssssss“ fliegt der Chatterbait übers Seerosenfeld. Halbherzig führe ich ihn, denn ich habe das Gebiet eigentlich schon mit einem anderen Köder abgeangelt. Hier muss Fisch stehen, aber ich konnte auf Gummi noch keine Attacke verzeichnen. Mein Kumpel German, neben mir im Boot, will gerade irgendetwas sagen – plötzlich schiebt sich ein weißgrünes Maul von hinten über meinen flatternden, vibrierenden Köder. Kurzer Schreckmoment, krumme Rute, lautes Knallen, Fisch- und Vorfachverlust.
Seit diesem Schlüsselerlebnis benutze ich den 4Street Chatterbait deutlich häufiger. Aber konzentrierter und mit mindestens 7 Kilo tragendem Stahl und 0,35er FC als Schlagschnur. Ist etwas auffälliger, bringt möglicherweise auch einen Fisch weniger, hält aber!
Der 4Street Chatter ist einer meiner Top-Köder für kleinere Seen mit viel Kraut- und Seerosenwachstum. Am besten in Mecklenburg oder Brandenburg! Denn dort gibt es so viel Wasser, dass die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass die Fische des Gewässers niemals mit einem Chatterbait in Berührung gekommen sind. Das ist wichtig, denn ich glaube, dass man ein Gewässer „überchattern“ kann. So ähnlich wie „verblinkern“! Das Laufverhalten des Köders ist so einzigartig, dass der schlaue Esox es sicher schnell in die Zahnweh-Schublade steckt.
Leider hat der Chatterbait zwei Nachteile: Viele Hechte schieben sich von hinten drüber. Dadurch fehlt kurz der Kontakt zum Köder, man registriert das aber nicht unbedingt als Biss und schlägt (wenn überhaupt) nur halbherzig an. Der zweite Nachteil: Der Einzelhaken! Sollte der Fisch doch hängen, verliert man ihn deshalb. Also: Polbrille auf, Köder beobachten, jegliche Änderung des Laufverhaltens mit einem Anhieb quittieren. Und einen Drilling montieren! Dann haben Sie auf jeden Fall viel Spaß mit diesem Köder…
Hechtköder im Überblick:
Quantum 4Street Chatterbait: 5 Gramm, Farbe: Green Pumpkin und Lime Vorteile:
Nachteile:
Einsatzgebiet:
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Der Daiwa Prorex Lazy Jerk
Lazy Jerk bedeutet übersetzt so viel wie „Jerkbait für Faule“. Und das trifft vollkommen zu. Denn neben dem Salmo Slider und dem Westin Swim ist der Prorex Lazy Jerk einer der wenigen, die ganz ohne wildes Geschlage der Rutenspitze vernünftig laufen. Sie müssen ihn einfach nur einkurbeln und ab und zu stehen lassen. Oder Sie führen ihn durch halbe, abgehackte Kurbelumdrehungen der Rolle.
Das ist übrigens meine favorisierte Führungsweise für diesen Hechtköder. Dabei halten Sie die die Spitze in einem leichten Winkel zum Lazy Jerk, sodass er noch den Druck der Rutenspitze mit abbekommt. Besonders bei schlechten Bedingungen kann man den Fischen so richtig auf die Nerven gehen. Kurze Umdrehung, Ausbruch nach links, Pause. Kurze Umdrehung, Ausbruch nach rechts, Pause. Dann wieder nach links. Und Rumms!
Der Lazy Jerk ist leider nichts für ganz flaches Wasser, weil er (selbst unter Zug) recht schnell sinkt und Dreck einsammelt. Ich verwende ihn ab 1,5 Meter Wassertiefe. Das Sinkverhalten ist über tiefem Wasser sogar hilfreich. Und die weit ausladende Zickzack-Bahn auch! Denn der Hecht hat Zeit, den Jerk anzupeilen.
Hechtköder im Überblick:
Daiwa Prorex Lazy Jerk: 15,5 und 12 Zentimeter, Farbe: Ghost Gold Perch Vorteile:
Nachteile:
Einsatzgebiet:
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