Das Hechtangeln mit Köderfisch ist fast zu jeder Jahreszeit, ausgenommen in der Schonzeit, eine sehr erfolgreiche Methode. Doch welcher Köder ist an meinem Gewässer die bessere Wahl? Ähnlich wie beim Karpfenangeln muss man den Köder auch an die vorkommenden Bedingungen anpassen. An einem Gewässer kann ein totes Rotauge Erfolg bringen aber eine Grundel kann vielleicht sogar noch besser funktionieren oder aber umgekehrt. Um hier etwas Licht ins Dunkle zu bringen, zeigen wir Euch hier die besten Köderfische zum Angeln auf Hecht und wann sie eingesetzt werden sollten.
Sardinen als Köderfische zum Angeln auf Hecht
Tote Sardinen sind zweifellos mein Lieblingsköder zum stationären Hechtangeln im Stillwasser, aber auch im Fluss. Sardinen sind sehr weich und ölig. Daher muss man sie in gefrorenem Zustand auswerfen. Vor dem Auswerfen sollte man den Körper noch ein paar Mal einstechen oder sogar den Kopf der Sardine entfernen. So taut der Köder schneller auf und seine Körpersäfte wie Blut und Fischöl können sich bestens in der Umgebung verteilen und erhöhen nur seine Attraktivität. Eine Sardine ködert man einfach an, indem man den obersten Drilling am Vorfach in der Schwanzwurzel verankert und den zweiten unteren Drilling direkt hinter den Kiemendeckeln einhängt.
Sardinen gehören zu den „Instant-Ködern“, also Köder, die sofort fangen. Man darf schon nach kurzer Zeit mit einem Biss rechnen, und die Haken lösen sich beim Anhieb leicht aus der Sardine, um im Hechtmaul zu fassen. Außerdem lassen sich Sardinen mit Styropor sehr gut zum Auftreiben bringen.
Aufgrund ihres weichen Fleisches eignen sich Sardinen nicht zum Schleppen, Wobbeln oder für die Sink and Draw-Technik (absinken lassen und kurz anziehen). Zudem werden sie leicht von unerwünschten Mitessern wie Wollhandkrabben oder Aalen zerrissen. Gefrorene Sardinenstücke lassen sich auch per Haar an einem großen Einzelhaken über einer mit Fischstücken vorgefütterten Stelle anbieten – und das mit besten Ergebnissen.
Grundeln
Grundeln sind der beste Köderfisch, wenn es darum geht, aktiv und bewegt zu angeln. Ihre zähe Haut lässt sie den ganzen Tag am Haken halten. Deshalb eignen sich Grundeln optimal zum Schleppen, Wobbeln oder langsamen Einkurbeln. Achtet aber darauf, dass sich der Haltehaken bei den genannten Angeltechniken immer im Kopf der Grundel befindet! Grundel fangen oft noch, wenn auf andere Köderfische nichts läuft. Deshalb sollte man immer ein paar der kleinen gefräßigen Köderfische zum Angeln auf Hecht dabei haben. Und an stark beangelten Gewässern, an denen alle anderen Köder versagt haben, bringen Grundeln oft noch einen der schlauen Großhechte an den Haken.
Makrelen
Mit ihrer zähen Haut und ihrem öligen Fleisch sind Makrelen der Lieblingsköder vieler Hechtangler. Vor allem halten sie auch noch am Haken, wenn man auf Distanz fischt und ein weiter Wurf nötig ist. Kleine Makrelen haben eine ähnliche Größe wie Sardinen und werden auch genauso angeködert. Auch bei der Makrele sollte man den Kopf entfernen oder ihr einige leichte Schnitte verpassen, durch die die Körpersäfte leichter austreten können.
Große Makrelen sollte man zerteilen, wobei das Schwanzstück sich besonders zum Fang der ganz kapitalen Hechte eignet. Das liegt wahrscheinlich daran, dass man es sehr weit werfen kann und es am Grund unerwünschten „Mitessern“ viel länger standhält als ein weicher Köderfisch zum Angeln auf Hecht. Durch die zähe Haut lassen sich Makrelen auch für Angeltechniken einsetzen, bei denen Bewegung gefragt ist. Oft befindet sich der Köder sogar noch im Hechtmaul, wenn der Fisch schon gelandet ist. Bei Makrelen verwende ich größerer Haken als bei Sardinen, weil es schwieriger ist, die Haken sicher im Maul des Hechtes zu setzen.
Rotaugen
Zweifellos sind Rotaugen die vielseitigsten Köderfische zum Angeln auf Hecht. Die schlanke Form und die feste Haut bewirken, dass sich das Rotauge sowohl gefroren als auch aufgetaut bestens werfen lässt. Aufgetaute Köderfische zum Hechtangeln sichere ich allerdings mit einem Gummiband gegen Abfallen. Kleine Rotaugen sind perfekt, wenn Hechte Futterfische eingekreist haben. Man führt sie dann wie einen Wobbler oder bietet sie unter der Pose in unterschiedlichen Tiefen an. Außerdem lassen sich Rotaugen auftreibend mit einem Polyesterball oder mit Balsaholz anbieten.
Rotaugenstücke biete ich gerne am Haar an und das sowohl im Fluss als auch im Stillwasser. Selbst als Schleppköder sind Rotaugen kaum an Fängigkeit zu überbieten. Dann wird der Haken im Kopf verankert. Und wieder sorgt etwas Gummiband dafür, dass Köder nicht vom Haken gezupft werden kann.
Stinte
Was Stinte von allen anderen Köderfischen unterscheidet, ist ihr Geruch, der ein wenig an frische Gurken erinnert. Diese schlanken Köderfische sollte jeder Hechtangler für schwierige Tage dabei haben – weil auch sie oft noch einen Biss bringen, wenn andere Köder versagen! Und nur weil Stinte nicht allzu groß sind, heißt das noch lange nicht, dass sie keine großen Hechte fangen! Auch für Angelmethoden, bei denen Bewegung gefragt ist, sind sie geeignet.
Oft ködert man sie mit einem Einzelhaken im Kopf und einem Drilling in der Flanke an. Sie halten bestens am Haken, sowohl beim Wobbeln oder auch beim Vertikalangeln. Stinte lassen sich allerdings am besten stationär anbieten – und zwar auftreibend, indem man ihnen mit einer Spritze Luft in die Körperhöhle pumpt.
Sprotten
Diese kleinen silbernen Meeresfische fangen zwar keine Großhechte, werden aber von vielen Anglern eingesetzt, weil sie relativ günstig sind und perfekt die in vielen Gewässern zahlreich vorhandenen Lauben imitieren. Leider haben sie ein sehr weiches Fleisch und können nur beim gefrorenem Zustand ausgeworfen werden. Außerdem überstehen sie kaum kräftige Würfe, ohne vom Haken zu fallen. Oft werden sie nur durch die Lippe gehakt an der Posenmontage angeboten, wenn die Hechte sich selektiv von Kleinfischen ernähren. Ein guter Tipp: Man bietet Sprotten mit einem Drilling alos Bündel an und ködert dazu auf jeden Haken des Drillings eine Sprotte.
Bei aktiven Angeltechniken versagen Sprotten völlig. Wegen ihrer Weichheit kann man Sprotten auch nicht so lange am Grund liegen lassen. Aber ihre Fängigkeit macht diese Nachteile mehr als wett!
Barsche
Barsche sind oft nicht so leicht zu bekommen wie andere Naturköder. Dennoch sind Barsche des Anglers erste Wahl bei aktiven Angeltechniken wie Wobbeln und zum „Blinkern“. Um mit Barschen zu „blinkern“, muss man sie leicht verbiegen, indem man ein steifes Stahlvorfach verwendet. Wenn man einen Barsch mit dem Kopf nach oben auf einem System aus zwei Drillingen befestigt und ihn ein wenig biegt, dreht und schwänzelt er durch seine gedrungene Körperform viel besser im Wasser als es jedes Rotauge tun würde.
Auch als stationärer Köder an der Grundmontage eignet sich der Barsch, weil er ebenfalls eine extrem widerstandsfähige Haut hat, die Bisse von unerwünschten Beifängen eher aushält als weiche Köderfischarten.
Heringe als Köderfische zum Hechtangeln
Der Hering liegt in seiner Bedeutung als Hechtköder zwischen Makrele und Sardine. Er lässt sich in gefrorenem Zustand weit werfen, hat ein sehr öliges Fleisch, aber eine wesentlich festere Haut als die Sardine. So fassen die Haken beim Anhieb sicher im Hechtmaul, obwohl der Hering nicht so fest ist wie eine Makrele. Kleine Heringe ködert man wie Sardinen an. Auch bei Heringen lässt sich der Kopf entfernen bzw. man kann sie auch in Stücken anbieten.
Große Heringe eignen sich am besten als stationärer Köderfische zum Angeln auf Hecht. Obwohl Heringsfleisch zu weich ist, um damit irgendwelche Spinnangeltechniken auszuüben, lässt es sich prima färben. Sehr oft habe ich mit gefärbten Heringen Hechte gefangen, die schon jeden Köder kannten. Sehr gute Hechtfänge auf Heringe hatte ich auch beim Angeln mit der Segelpose. Wenn hier die Hechte auf silbrig gefärbte Weißfische stehen, imitiert das Silberkleid des Herings diese perfekt.
Schreibt gerne in die Kommentare, was Euer Köderfisch Nummer Eins beim Hechtangeln ist?
+++ Ihr benötigt Tipps, um an Köder für Eure Hecht-Session zu kommen? Dann haben wir die passende Strategie für Euch parat, wie Ihr Köderfische fangen könnt. +++