Was Welse zum Biss verführt, muss doch auch beim Angeln auf große Barsche funktionieren, dachte sich Stephan Gockel. Er angelt mit den Fangarmen von Tintenfischen an der Drop-shotmontage, und die Erfolge geben ihm Recht.
Tintenfische sind beim Welsangeln ein echter Geheimtipp. Denn die Weichtiere haben einen intensiven Geruch, der für die menschliche Nase wenig anziehend, für Welse aber umso attraktiver ist. Da stellte sich mir die Frage: Wirken die intensiv duftenden Kopffüßer auf Barsche genauso gut? Um das herauszufinden, musste aber erst einmal eine Angeltechnik her, bei der man den Tintenfisch optimal präsentieren kann. Barsche reagieren sehr gut auf bewegte Köder. Da hat es wenig Zweck, den Tintenfisch wie beim Welsangeln üblich stationär anzubieten. Schließlich kam mir die zündende Idee: Versuchs doch mal mit Dropshot! Tintenfische besitzen einen länglichen Körper, aus dem man Streifen schneiden kann, die den beim Dropshotting verwendeten Gummiwürmern ähneln. Um die Fängigkeit des neuen Köders ermitteln zu können, ging es mit zwei Freunden im Boot aufs Wasser. Die beiden angelten mit den bewährten Kunstködern, ich hatte Weichplastikköder und Gummifische zu Hause gelassen und stattdessen nur ein paar gefrorene Tintenfische eingepackt. Meine ersten Versuche waren nicht von Erfolg gekrönt: Kein Barsch hatte Appetit auf Tintenfisch. Bei meinen Freunden ging es Schlag auf Schlag. Sie konnten gleich mehrere stachelige Räuber über die Bordwand heben.