Hecht-Angeln: Aber bitte mit Gummi!

Was nützt einem der beste Köder, wenn er nicht in der richtigen Tiefe läuft? Mit einem Trick schwedischer Trolling-Profis geht’s ganz leicht auf Tauchstation.

Hecht im Sprung; Hecht-Angeln mit Gummi

Bild: W. Krause

11.46 Uhr; JUMP! Eddie van Halen hätte seine Freude dran gehabt. In der Endphase des Drills gibt der Hecht noch einmal alles und versucht, den Köder im Sprung abzuschütteln

Mehrteilige Swimbaits gehören mit Sicherheit zu den besten und fängigsten Ködern zum Schleppen auf Hecht. Kein anderer Köder läuft beim Hecht-Angeln so verführerisch und sieht so natürlich aus.

Hecht-Angeln: Gummi wird während des Drills abgerissen

Aber selbst die schnell sinkenden Modelle kommen nicht in die „Beißzone“ von 4 bis 6 Metern. Und wie kommt der Köder in die Tiefe? Ganz einfach und ohne jegliches HighTech-Gerät: Ein Gummiband und ein Birnenblei von 20-30 g genügen. Abgeschaut haben wir das bei schwedischen Trollingprofis. Obwohl sie alle technischen Möglichkeiten haben, fischen sie mit dem kleinen Gummiblei. Es funktioniert wunderbar und verscheucht die Hechte nicht.

Der Köder wird ins Wasser gelassen und ca. 5-7 Meter dahinter wird dann das Blei mit dem Gummiband in die geflochtene Hauptschnur geschlauft. Das hält und verrutscht nicht, der Köder läuft deutlich tiefer, je nach Bleigewicht und Geschwindigkeit. Während des Drills wird das Gummi einfach abgerissen und der Fisch wie üblich gekeschert und versorgt. Kleiner Nachteil: Man verbraucht einiges an Gummis. Riesenvorteil: Das System fängt super! Rolf Schwarzer hat „schwedisch“ in Deutschland geschleppt, Waldo Krause hat fotografiert.

Bild: awrs

11.00 Uhr; Swimbaits: Unsere „Hecht-Lieblinge“ auf einen Blick: oben der „Prorex Joint Bait BT“ von Daiwa, darunter der „BBZ“ von Spro. Die vorbereiteten Bleie mit den eingeschlauften Gummis daneben.

11.20 Uhr; Konzentration: Jetzt wird geangelt, das Boot gleitet langsam über den See, 20 g Blei, ca. 7 m vor dem Köder, halten den Prorex Swimbait unten, etwa auf 4 Meter bei 7 Meter Wassertiefe.

11.44 Uhr; Biss! Der Biss kam nicht so hammerhart wie beim direkten Schleppen. Die gewinkelte Schnur hat den Kontakt etwas gedämpft.

11.45 Uhr; Abriss: Nach kurzem Drill kommt das Gummi in Sicht. Ein Griff, ein Ruck, und die Schnur ist frei.

Bild: W. Krause

11.46 Uhr; JUMP! Eddie van Halen hätte seine Freude dran gehabt. In der Endphase des Drills gibt der Hecht noch einmal alles und versucht, den Köder im Sprung abzuschütteln.

11.47 Uhr; Verschluckt: Der 20 cm lange Köder ist voll im Hechtschlund verschwunden. Das passiert beim Schleppen häufiger, denn die Räuber greifen von hinten an.

11.48 Uhr; Landung: Der große Kescher ist bereit und der Hecht ist auch reif zur Landung.

11.49 Uhr; Freude: Ein wirklich guter Fisch, knapp 90 cm und in bester Kondition.

15.00 Uhr; Beute: Etwas später kam, wie bestellt, noch ein ähnlich schöner Hecht dazu. Da freute sich nicht nur der Angler, sondern auch die Familie unseres „Käpt’ns“.

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Der Trick mit dem Gummi

Man nimmt am besten einen Vorrat an Gummiringen mit ans Wasser, denn der Verbrauch ist nicht zu unterschätzen. Bei jeder Köderkontrolle und bei jedem Fisch geht ein Gummi drauf. Macht aber nichts, denn sie kosten wenig und der Naturkautschuk belastet die Umwelt nicht. Wie das Gummiblei beim Hecht-Angeln funktioniert, sehen Sie auf den folgenden Fotos.

1. So wird das Gummi doppelt auf der Hauptschnur eingeschlauft.

2. Ein kurzer Ruck, und das Gummiband reißt, die Schnur ist frei (und wird nicht beschädigt).

3. Das bleibt übrig: Blei wieder verwenden, Gummi wegwerfen.


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Cover der Angelwoche 26/2024: Hecht ist noch nicht abgehakt

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