Der PX 45F ist der vielleicht am meisten unterschätzte Kunstköder auf dem deutschen Markt. Die Plastik-Garnele von Ecogear fängt einfach alles und das an der Oberfläche! Mathias Brauch hat diesen Geheimtipp für Euch getestet und 13 verschiedene Fischarten damit gefangen.
Kapitaler Rapfen
Wir beide hatten keine Ahnung, was da den Ecogear eingeschlürft hatte. Nach einigen Minuten Drill konnte der Kescher einen Rapfen von knapp 80 Zentimeter umschließen. Der Köder war komplett eingeschlürft worden und es erschien fast wie ein Wunder, dass die kleinen Drillinge den Drill unbeschadet überstanden hatten.
Kannten wir unsere Rapfen sonst nur ungestüm und brutal an der Oberfläche, so waren wir überrascht, wie diskret und unauffällig der kleine Ecogear-Köder von der Oberfläche genommen worden war. Mehrere Würfe mit unseren Standard-Rapfenködern hatten zuvor keine Bisse gebracht. Nur diese kleine Garnele wurde genüsslich aus dem Oberflächenfilm geschmatzt. Und Garnelen kommen in dem Fluss garantiert nicht vor! Ein paar Wochen später besuchte ich einen Freund an einem kleineren Fluss. Auf die Frage, was uns dort erwartet, antwortete er, ich solle mich auf eine Vielzahl verschiedener Fischarten einstellen. Bei sommerlichen Temperaturen wateten wir durch den Fluss. Überall waren Ringe von steigenden Fischen zu erkennen. Wahrscheinlich ein Paradies für Fliegenfischer und eine Herausforderung für Hardbaitangler.Wer auf kleine und mittlere Fische angelt, sollte dem PX die Fühler kürzen, um die Fehlbisse darauf zu reduzieren.
In der Brutfischzeit ist der PX 45 F ein Garant für gute Barschfänge im Flachwasser sogar abends und nachts!
Bisse in die Fühler
Beim Angeln auf Sicht konnte man schnell erkennen, dass vor allem unsere vermeintlich friedlichen Räuber mitunter nur in die Tentakeln bissen. Durch das Kürzen dieser Gummi-Enden vermeidet man solche Fehlbisse. Gegen Ende des Sommers bekam der Ecogear in Spanien seinen Einsatz auf Schwarzbarsche. Bei subtropischen 40 Grad Celsius konnten ihm die kleinen und mittleren Schwarzbarsche nicht lange widerstehen. Auch schien der befürchtete Lerneffekt bei den Barschen nicht so schnell einzusetzen. Zu verführerisch war sein Spiel an der Oberfläche. Im Winter dieses Jahres bekam er dann wieder eine Chance sich zu beweisen. An einem bekannten Meerforellen-Spot wurde er in bewährter Manier geführt und es dauerte nicht lange, bis ich tatsächlich einen Nachläufer verzeichnen konnte. Die Meerforelle unterschwamm den Köder und geleitete ihn bis vor meine Füße um dann abzudrehen. Einige Würfe später war es dann wiederum Gunnar, der einen Nachläufer bis vor die Füße hatte. Seine Meerforelle unterschwamm den Köder und versuchte ihn mehrfach zu packen, wobei sie ihn erst kurz vor Ultimo bekam. Den short-distance-Drill mit einer Reihe wilder Sprünge konnte Gunnar dann leider nicht meistern und der Fisch blieb Sieger.
Der PX garantiert immer Fangspaß, denn selbst Hasel und kleine Alande stürzen sich auf diesen Mini-Oberflächenköder.
Der einzige Nachteil
Damit kommen wir zum einzigen Nachteil des PX 45F. Ein Köder seiner Größe ist mit den dazu passenden Drillingen ausgestattet. Diese sind zwar ultrascharf, aber leider so klein, dass es schwer ist, große Fische sicher zu haken. Der Drill im Anschluss muss vorsichtig geschehen, da die Drillinge bei zu viel Druck aufbiegen können. Aber diesen einzigen Nachteil macht der Kleine durch die Anzahl der Bisse wieder mehr als wett. Selbst wenn mal ein Fisch im Drill aussteigt, muss man nie lange auf den nächsten Biss warten. Wer seine Garnele ausreizen möchte, muss das Gerät leicht wählen. Ich fische ihn an einer 5-Gramm-Rute mit einer Regular-Taper-Aktion an einem 0,20er Fluorocarbon als Hauptschnur. Allerdings lief er auch an einem 0,37er Vorfach fängig.