Propeller mit Anhang

So einen schillernden Oktopus-Spinner lässt sich auch ein schwerer Wels nicht entgehen. Uli Beyer

Wie kann man die Größe und die Reizwirkung eines Spinners noch steigern? Eine Antwort liegt nahe: Man hängt dem Spinner das an, worauf die Raubfische eigentlich aus sind, einen kleinen Fisch. Spinnerblatt und Fischimitation, diese Kombination bietet sich an, und viele Hersteller haben sie auch in unterschiedlichen Variationen umgesetzt.

Fischiges Ein natürlich geformter Gummifisch hat den Vorteil, eine täuschend echte Imitation darzustellen. Wenn er nicht austauschbar ist, kann er aber nach wenigen Fängen schon das Ende des ganzen Köders bedeuten. Ein Wobbler hinter dem Spinnerblatt ist eine dauerhaftere Lösung. Die Bewegungen und Farben des Wobblers bringt noch eine zusätzliche optische Wirkung ins Spiel. Streamer aus Haaren, Federn und Glitzerfäden stellen eine eigene reizvolle Imitation eines Fisches dar. Auch diesen gibt es natürlich in der Kombination mit einem Spinner. Die Fischimitation hinter dem Spinnerblatt hat auch eine technische Funktion. Der Körper stabilisiert den Lauf des Köders und verhindert das Verdrallen der Schnur. Der Zusatz eines naturalistischen Fischchens ist besonders in klaren Gewässern sinnvoll. Ein Räuber, der auf ein unnatürliches Spinnerblatt nicht hereinfallen würde, bekommt noch das zu bieten, was auf ihn überzeugender wirkt.

Zwei Blätter und viele Gummifransen locken bei diesem Spinnerbait. Henning Stilke

Zwei Blätter und viele Gummifransen locken bei diesem Spinnerbait. Henning Stilke

Allerlei Anhängsel Große Spinner lassen sich noch mit so mancherlei Verzierungen garnieren. Vor allem die vielfältigen Gummiköder findet man hinter Spinnerblättern. Wie der Gummifisch wird auch der zweite klassische Gummiköder, der Twis­­­ter, mit Spinnern kombiniert. Die Verbindung dieser beiden Köder bietet die Möglichkeit, neben der gleichmäßigen Bewegung auch Auf- und Abbewegungen zu vollführen. Übt in dem einen Fall das Spinnerblatt seine Wirkung aus, so vollführt in dem anderen der Twister sein charakteristisches Spiel. Für eine zusätzliche Bewegungskomponente sorgt auch ein Gummi-Oktopus. Die farbigen Fransen bewegen sich auffällig, wenn der Spinner gestoppt und wieder angezogen wird. Auch einfache farbige Gummischläuche dienen als Zier und Reizmittel am Spinner. Mit dem Flying C von Mepps hat sogar einer dieser Spinner mit Schlauch den Rang eines Köderklassikers beim Angeln auf Lachs erreicht. Schwere Köpfe Riesen-Spinner täuschen eine große Beute vor, entweder durch Volumen oder durch Druck. Zu den Druck-Modellen gehören die Bleikopf-Spinner. Das Bleigewicht schiebt sich auch als Rammbock durchs Wasser. Die verstärkte Schubkraft vermittelt den Raubfischen den Eindruck eines überdimensionalen Bissens.  Ein guter Bleikopf-Spinner ist leichtgängig. Schon beim Absinken den schweren Bleikopf voran sollte das Blatt sich drehen. Der Bleikopf als entscheidendes Merkmal dieser Spinner bestimmt ihre Einsatzmöglichkeiten und ihre Vorteile gegenüber anderen Spinnern. Der schwere Kopf lässt den Spinner weit fliegen und tief tauchen. Damit wäre auch schon gesagt, wann der Bleikopf-Spinner anderen Spinnern überlegen ist: Wenn der Köder auf große Distanz angeboten werden muss und wenn er tief oder trotz Strömung sicher laufen muss.                                                                                   Rechte Winkel Was und wie viel den Spinner auch schmücken mag, jedes Zubehör sitzt immer schön der Reihe nach auf der Spinnerachse. Doch bei den so genannten Spinnerbaits ist selbst diese Ordnung aufgehoben. Denn die Drahtachse dieser Köder ist rechtwinklig gebogen. Dabei befindet sich am Winkel die Öse zur Befestigung der Schnur. An einem Ende der Achse ist ein Bleikopf mit Haken angebracht, der mit Bucktail, Gummifransen oder Federn verziert ist. Am anderen Ende rotieren ein oder zwei Spinnerblätter.  Spinnerbaits überfluten den Räuber geradezu mit Reizen aus rotierenden Blättern und farbigen Verzierungen. Dabei kann man sich mit dieser Reizflut auch an Gewässer mit starkem Pflanzenwuchs wagen. Denn der mit Verzierungen bedeckte Einzelhaken hängt nicht so leicht fest. Spinnerbaits werden gleichmäßig durchs Wasser gezogen, man kann sie aber auch auf und ab springen lassen. Auch wenn sich die Spinnerblätter nicht drehen, bleiben diese Köder wirksam, da sie noch über andere Reizmittel verfügen. Weil die Spinnerblätter weit über dem Haken laufen, gibt es häufig Fehlbisse. Das ist vor allem der Fall, wenn der Köder tief geführt wird, und der Räuber von schräg oben attackiert. Dann ist er oft auf die Blätter fixiert und verpasst den Haken. Besser ist die Bissausbeute, wenn der Räuber von unten angreift. Der Haken befindet sich dann vor den Blättern und wird bei einem Angriff mitgeschnappt.


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