Mit ihrer eingedellten Schnauze und dem nach hinten verjüngten Körper sind Popper unverwechselbar. Beim Rapfenangeln mit Poppern hierzulande gibt es immer noch viele Angler, die diesen nicht so recht trauen. Völlig unbegründet! Zum Teil wegen ihrer merkwürdigen Form, aber sicher auch, weil es vielen nicht geheuer ist, mit einem platschenden Köder an der Oberfläche zu angeln. In Amerika ist das ganz anders. Dort gehören Popper zu den Ködern, die ein ernsthafter Profi-Angler unbedingt dabei haben muss, wenn er ans Wasser geht. Die Auswahl an Poppern in den USA ist groß, und es gibt diese Köder in Längen von 1 bis 30 Zentimeter.
Nicht nur im Süßwasser auf Forellen und Schwarzbarsche, auch im Meer, zum Beispiel auf Wolfsbarsch und Giant Trevally werden Popper eingesetzt. Bei uns sind die Hauptzielfische Hechte und Barsche, Rapfen und Döbel. Vor allem, wenn an Spätsommertagen die Brutfische in dichten Schwärmen an der Oberfläche stehen und man immer wieder sieht, wie die Räuber in die Kleinfische einbrechen, sind Popper als Köder erste Wahl. Mittlerweile gibt es auch bei uns eine immer größer werdende Auswahl an Popper-Modellen. Bekannt sind besonders:
- der Rapala Skitter Pop
- der RattlinChug Bug von Storm
- der Rocket Popper von ABU
- SK-Pop und Chatterer von Illex
- sowie der PP 65 von Ecogear
Wellenwerfer
Beim Angeln zieht man den Popper mit einem schnellen, aber nicht zu harten Rutenzug durchs Wasser. Der Popper wirft dabei eine kleine Welle, und man hört das typische Pop-Geräusch, das entsteht, wenn das Wasser aus der Delle im Kopf des Köders zu den Seiten verdrängt wird. Bei starkem Wellengang muss man größere Popper-Modelle fischen, um die Fische überhaupt auf den Köder aufmerksam zu machen, bei spiegelglatter Oberfläche dürfen die Züge weniger aggressiv ausfallen.
Der erste Schritt, um beim Rapfenangeln mit Poppern erfolgreich zu sein, besteht darin, sich überhaupt zu überwinden, mit diesen Ködern angeln zu gehen. Das kann aber bedeuten, dass man lange und intensiv mit ihnen angeln muss. Einfach mal eine halbe Stunde mit dem Popper angeln, reicht meistens nicht aus für einen Fang. Die meisten Angler brauchen mehrere Anläufe, um mit diesen Ködern zu fangen und Vertrauen zu ihnen aufzubauen.
Amerikanische Profis behaupten, dass man für sieben Fische, die man mit anderen Ködern und Methoden fängt, einen Fisch auf Popper landet. Allerdings ist der Adrenalinstoß bei einem Biss auf Popper viel größer, weil man sehen kann, wie ein Räuber den Popper verfolgt, wie er den Köder attackiert und dann am Haken hängt. Viele Anfänger sind bei ihren ersten Versuchen allerdings zu aufgeregt, wenn ein Räuber den Popper verfolgt und machen den Fehler, dass sie viel zu schnell anschlagen. Experten dagegen warten, bis sie das Gewicht des Fisches in der Rute spüren und setzen erst dann den Anhieb.
Richtige Farbwahl beim Rapfenangeln mit Popper
Ganz wichtig beim Angeln mit Poppern ist die richtige Farbwahl. Die fängige Popper-Farbe ist abhängig von der Färbung des Wassers und von den am häufigsten vorkommenden Futterfischen.
- In sehr klarem Wasser fische ich eher natürlich gefärbte Popper in Silber und Weiß. Das gleiche gilt, wenn ich viele Futterfische an der Oberfläche sehe.
- Bei trübem Wasser ist die Farbe Firetiger unschlagbar. In Gewässern mit einem hohen Barschbestand kann man damit auch in klarerem Wasser fangen.
- Für die Farbauswahl eines Poppers gilt weiter: Je bedeckter der Tag, desto dunkler die Farbe des Poppers, je heller der Tag, desto heller auch die Köderfarbe.
Köderführung
Wie soll man den Popper einsetzen? Werfen Sie den Köder aus und lassen Sie ihn einige Sekunden ruhen, nachdem er auf dem Wasser aufgeschlagen ist. Beschreiben Sie nun mit der Rute eine schnelle Jerkbewegung und holen sie damit den Popper ein wenig näher zu sich heran. Die Wasserverdrängung und das eigenartige Pop-Geräusch, das dabei entsteht, locken die Fische. Die Bewegung an der Oberfläche signalisiert dem Räuber, dass etwas Fressbares in der Nähe und damit eine leichte Beute ist. Stoppt nach der ersten Jerkbewegung und schaut, ob nicht schon ein Fisch den Köder verfolgt. Seht Ihr eine Wasserbewegung, zupft den Popper ein wenig heran, weil ein Räuber Interesse zeigt.
Setzt zu einer weiteren Jerkbewegung an und beobachtet den Popper während der Pausen. Wie bei anderen Angelarten auch, beißen die Fische meist in den Einholpausen. Seit immer darauf gefasst anzuschlagen. Vergesst nicht, die lose Schnur zwischen den Rutenbewegungen einzukurbeln, damit Ihr immer guten Kontakt zum Köder und damit zum Fisch habt.
Es gibt Tage, an denen das Einholen des Poppers mit Pausen nicht zu funktionieren scheint. Dann gibt es eine zweite Köderführung: Imitiert mit dem Popper einen flüchtenden Beutefisch. Zupft ihn in einer konstanten Bewegung über die Oberfläche, so dass er eine Bugwelle wirft. Experimentiert mit verschiedenen Popper-Farben. Fische können Köderkontraste gegen den Himmel und das Wasser wahrnehmen. Wenn Ihr also keinen Biss bekommt, kann das daran liegen, dass die Fische den Popper nicht wahrnehmen können.
Gewässerwahl beim Rapfenangeln mit Popper
Wir haben es bereits angedeutet: Popper sind nicht immer die besten Köder beim Rapfenangeln, um an einem Gewässer Fische zu fangen. Es gibt sogar Gewässer, in denen es ziemlich hoffnungslos ist, mit Poppern zu angeln. Weil man aber mit ungewohnten Ködern möglichst schnell einen Erfolg verbuchen möchte, sollte man sich an ein Gewässer begeben, an dem man gute Fangchancen hat. Wie sieht solch ein Gewässer aus?
- Es sollte zunächst einmal flach sein oder flache Bereiche aufweisen. Denn in durchgehend tiefen Gewässern jagen die Raubfische selten oder gar nicht an der Oberfläche.
- Das Gewässer sollte auch über Pflanzenbewuchs und Geäst im Wasser, und zwar im Oberflächenbereich verfügen. Denn dort gehen kleine Fische auf Nahrungssuche und verstecken sich dort, und damit ziehen sie auch die Räuber nach oben.
Um Gewissheit über Raubaktivitäten an der Oberfläche zu gelangen, ist es das Sicherste, wenn man die Raubfische auch tatsächlich jagen gesehen hat. Wer beobachten konnte, dass sich kleine Fische nahe der Oberfläche aufhalten, und dort von Raubfischen angegriffen werden, der darf sich sicher sein, dass er dort auch mit dem Popper fangen kann.