André Pawlitzki ist ein Wobbler-Junkie. Besonders Kleinstmodelle zwischen 2,8 und 5 Zentimeter haben es ihm angetan. Im Angelladen kann er die Minis einfach nicht an der Köderwand hängen lassen. Am Wasser sind es dann die Fische, die hemmungslos zuschnappen.
Es gibt sie mittlerweile in fast jedem Angelladen: Mini-Wobbler. Doch im Vergleich zu ihren größeren Verwandten, sieht man am Wasser kaum jemanden mit den Kleinen fischen. Ist es das geringe Gewicht oder die Ködergröße, die viele Angler abschreckt? Oder die Meinung, dass sich kein großer Räuber an den Minis vergreifen wird? Wie dem auch sei an manchen Tagen sind die Mini-Wobbler kaum zu schlagen. Am besten fangen die Fischchen-Imitate in der Brutfisch-Zeit von Ende Mai bis Anfang August. Neben Räubern lassen sich mit ihnen dann selbst größere Friedfische wie Alande oder Rotfedern zum Biss verführen. Doch selbst im Winter, wenn die Nahrung für die Räuber knapp ist, stürzen sie sich auf die kleinen Happen.
Drei Modelle Wie bei den größeren Wobblern auch, lassen sich die Minis grob in drei Modelle einteilen: dickbauchige Crankbaits, schlanke Minnows (Elritzen) und kleine Swimbaits. Die kleinen Dicken sorgen allein durch ihre Form für eine große Wasserverdrängung und locken durch Hin- und Herwackeln des Körpers. Kleine Crankbaits werden fast ausschließlich als Schwimmwobbler angeboten. In Spinnpausen steigen sie an die Wasseroberfläche. Mini-Wobbler im Crankbait-Format führt man daher am besten gleichmäßig nach dem Auswerfen zurück. Durch Zittern mit der Rutenspitze kann man ihnen alle paar Meter noch einen etwas anderen Lauf verleihen, als den vom Hersteller vorgesehenen. Variantenreiche Führung Schlanke Mini-Wobbler im Minnow-Format lassen sich deutlich variationsreicher führen. Diese werden häufig nicht nur als schwimmende, sondern auch als schwebende Modelle (Suspender) angeboten. In Einholpausen verharren sie in der Wassertiefe, in der sie sich befinden und steigen nicht auf. Suspender wirken natürlicher als Köder, die in Spinnpausen auf der Stelle zur Oberfläche aufsteigen. Ganz besonders gut eignen sich auch sinkende Minnow-Wobbler. Diesen Wobbler-Typ kann man zwar auch nach dem Auswerfen wieder einkurbeln, doch damit ist die Köderführung nicht ausgereizt. Am besten lassen sich sinkende Minnows mit harten Rutenschlägen durchs Wasser twitchen (zupfen). Dabei brechen sie immer wieder unregelmäßig zu den Seiten aus. Spinnstopps sind bei dieser Köderführung enorm wichtig, denn in den Einholpausen attackieren die Fische sie am häufigsten. Die sinkenden Minnow-Modelle wirft man aus und zählt die Sekunden, bis sie am Grund ankommen. Das Erschlaffen der Schnur gibt uns einen deutlichen Hinweis darauf. Beim nächsten Wurf wartet man eine Sekunde weniger und kann den Wobbler dann kurz über Grund anbieten. Je nachdem wie lange man wartet, lässt sich mit Sinkwobblern jede Gewässertiefe abangeln. Kleine Swimbaits besitzen keine Tauchschaufel. Die leichten Köder fangen vor allem in den oberen Gewässerschichten. Ich montiere sie gern, wenn ich Barsche oder Hechte beim Rauben beobachten kann.Große Bachforellen lassen sich mit Spinnern kaum noch aus der Reserve locken. Mit Mini-Wobblern gelingt es dagegen, die Salmoniden zu verführen.
Dieser Zander stieg auf einen kleinen Swimbait ein. Meist fängt André Pawlitzki mit diesem Wobblertyp aber Hechte und Barsche.