Softjerks – kein Ersatz … eine Bereicherung!

Jerkbaits gehören zu den besten Hechtfängern auf dem Kunstködermarkt! Diese Behauptung kann jeder unterschreiben, der sich mit der Kombination „Hecht + Jerk“ ernsthaft vertraut gemacht hat. Doch warum fangen Glider und Co. so gut und müssen sie denn unbedingt aus Holz sein?

Nun für den ersten Teil der Frage bedarf es etwas Phantasie: „Ein Beutefisch wurde gerade von einem Räuber angefallen. Mit allerletzter Kraft konnte der Halbstarke dem Rachen des Hechtes entkommen. Die Attacke war dennoch hart und skrupellos, denn schließlich kämpft auch der Esox um sein Überleben. Das Rotauge, der Barsch, die Forelle versucht mit verbliebenen Kräften die Orientierung zu finden und die Flucht zu ergreifen. Der Fisch schießt völlig planlos von links nach rechts, von oben nach unten. Hauptsache weg von den Zähnen des Räubers!“ Nicht nur angeschlagene sondern auch kranke und sterbende Fische bewegen sich nach diesem Muster. Räuber nehmen das als Signal für einen leichten Fang auf. Ein Signal für den Angriff. Ein geübter Spinnfischer versucht diese Bewegungen zu imitieren, egal ob mit Gummifischen, Blinkern oder Wobblern. Es funktioniert… keine Frage! Doch mit Jerkbaits funktioniert es einfach besser… Die ursprünglich von Indianern entdeckten Holzklötzchen reagieren auf Rutenschläge in dem sie abtauchen oder zu einer Seite ausbrechen. Zwischen den Schlägen tauchen die Diver wieder auf und die Glider gleiten aus, um beim nächsten Schlag wieder abzutauchen bzw. zur anderen Seite auszubrechen. Eine perfekte Kopie der oben beschriebenen Bewegungsmuster. Seit zig Jahren schnitzen Künstler aus den USA diese edlen Hölzer und setzen sie erfolgreich zum Fang von Muskies, Northern Pikes und Bass ein. Vor ca. 15 Jahren hat die große Jerkwelle auch die europäischen Ufer erreicht. Meist betroffen waren die Niederlande, die die enorme „Zerstörungskraft“ dieser Welle erleben mussten. Als anglerisches Schlusslicht kommen nach und nach die deutschen Angler in den Genuss der Angelei mit Schlagködern. Nicht nur das… aus dem Innovationsland Deutschland kommen inzwischen eigene Köder, die zu den Holzjerks in Konkurrenz treten. Baits aus Kunststoff sind robust und bieten gegenüber Holz einige Vorteile. Doch das Land der Profiangler – USA – hat noch mehr zu bieten als Naturholzköder: Softjerks! Hinter dem Begriff „SOFTJERKS“ steckt nichts anderes als Schlagköder aus Gummi. Gemeint sind jedoch nicht einfache Twister und Shads, die auf eine unübliche Weise geführt werden sondern Köder, die für das Schlagen konzipiert wurden. Die Herstellung von Gummiködern ist relativ kostengünstig und vielfältig. So werden teilweise über 10 Varianten in je 80 Farbkombinationen von einem Hersteller angeboten! Keiner braucht sich Sorgen darüber zu machen, dass er nicht das geeignete Dekor in der richtigen Größe findet. Die Geldbörse heißt die geringen Herstellkosten auch willkommen. So erhält man einen 20 cm Softjerk bereits ab 3,50 €. Ein guter Holzköder in der Größe kostet bis zu 50 €. Natürlich relativiert die Haltbarkeit den Preis, dennoch ist das Preisleistungsverhältnis von Softjerks enorm. Ich weiß, Spinnfischer sind Spinner…, davon wurde der Begriff bestimmt abgeleitet.? Die meisten sind so verrückt, dass die nicht auf Preise achten sondern nur auf die Laufeigenschaften und Fängigkeit. Und wenn es von ihnen noch eine Steigerung gibt, bin ich mitten drin! Doch inzwischen ist das Jerken keine Angelegenheit für „Reiche“ oder „Verrückte“, es Bedarf kein kleines Vermögen, um eine handvoll Köder zu besitzen. Viele Softies lassen sich auch mit einer normalen Spinnausrüstung führen bzw. ist diese sogar erforderlich. 1. Welche „Weicheier“ bietet der Markt? 2. Wo und wie setzt man sie erfolgreich ein? Jeder amerikanische Hersteller von Gummiködern hat auch Jerks im Programm! Die meisten davon sind eher für die Schwarzbarschangelei bestimmt und nicht für unsere Großmäuler ausgelegt. Was nicht bedeuten soll, dass ein kapitaler Hecht einen 10 cm langen Jerk, der durch das Kraut gezupft wird nicht angreifen würde. Es bedarf nur etwas mehr Glück. Interessante Größen beginnen bei 5 inch (12,7 cm) und enden bei 10 inch (25,4 cm), darüber hinaus gibt es wahre Monsterköder wie den Giantwitch von DeLong mit 40 cm Länge und über 200 g Gewicht. Der Marktführer von Gummijerkbaits ist zweifelsohne Lunker City. Darunter sind die wohl erfolgreichsten zu finden: Slug-Go und Fin-S Fish. Richtig montiert werden sie zu wahren Fangmaschinen. Der Eel von Bass Assassin in 5 Inch ist ein fantastischer Krautköder. Ebenfalls erfolgreiche Softjerks sind die Killereels in 8 und 10 inch von DeLong. Weitere Modelle werden auch von Castaic, AA Worms, Optimum Baits, MegaBait, Berkley, YUM uvm. angeboten*) *) Mögliche Beschaffung über www.angel-ussat.debzw. www.myBait.de Die meisten dieser Gummiköder sind unmontiert (Ausnahme DeLong). Hier liegt allerdings auch das Geheimnis, welches erst entdeckt werden muss. Zieht man solch einen Softie an einen Jighaken auf, so kann er höchstens nur wie ein Shad in Grundnähe geführt werden. Wir wollen aber unsere Jerkbaits in der Nähe der Oberfläche über Felsen und Wasserpflanzen anbieten, dort wo oft die Hechte auf Ihre Beute lauern. Was nun? Zum Softjerk gehört auch der richtige Haken, der so genannte Offset Haken. Dieser Haken ermöglicht durch seine Form und Montage ein Schlagen ohne, dass er ständig aus dem Köder rutscht. Da der Offset Haken unbebleit ist und Gummi eine ähnliche Dichte wie Wasser hat, schwebt die Konstruktion nahezu im Element. Damit lassen sich dichteste Krautfelder spielend überwinden und die spektakulärsten Bisse erleben. Der Haken ist nur die Hälfte des Geheimnisses! Die andere Hälfte ist die Montage selbst. Um die gewünschten Tanzbewegungen unter Wasser zu vollführen, benötigt das Gummi eine Krümmung im Köper. Dadurch verteilt sich der Wasserdruck unterschiedlich und der Köder bricht seitlich aus, wenn der Angler ihn mit der Rute schlägt. Der Slug-Go zum Beispiel bekommt die Krümmung durch den Haken selbst. Dieser muss wie in der Artikelbeschreibung aufgezogen werden. Köder wie der Fin-S Fish (ab 5,75 inch) müssen durch einen Stinger (einen Drillingssystem) gekrümmt werden. Hat der Angler die Montage erst verinnerlicht, kann der Spaß beginnen. Softjerks lassen sich so variantenreich führen wie kaum ein anderer Köder. Gleitend durchs Wasser wie eine Schlange, flüchtend wie ein verfolgtes Fischchen oder gar Saltos schlagend wie ein schwer verletzter Fisch. Hinzu kommen die vielfältigen Dekore, die den Köder der Beute nicht nur in der Bewegung sondern auch in der optischen Wirkung 100%ig nachahmen! Ist mal eine Köderpräsentation in tieferen Regionen gefragt und die Absinkphasen sollen nicht den ganzen Tag dauern, können viele Softjerks mit geeigneten Gewichten bestückt werden. Entweder wird das Gewicht in den Köder gesteckt (Insertweights) oder man befestigt es am Hakenbogen (Bellyweights). Der Spielerei sind keine Grenzen gesetzt! Aufgrund der enormen Auswahl an Größen sind auch unterschiedliche Fanggeräte gefragt. Sie können sowohl die Köder der Rute anpassen als auch umgekehrt. Von einer leichten Spinnrute mit 20 g Wurfgewicht bis hin zu Jerkruten mit 80 g Wurfgewicht kann alles verwendet werden. Jedoch sollte wie bei anderen Ködern auch die Rute zu dem Gewicht des Köders passen. Es macht keinen Sinn einen 25 cm langen Softie mit einer leichten Rute zu führen, dieser ist an einer mittelschweren Jerkrute besser aufgehoben. Ebenfalls ist es nicht ratsam einen leichten Köder in 5 inch Länge mit einer 80-100g Rute zu schlagen. Wenn man überhaupt dazu kommt, denn das Werfen dieser Leichtgewichte mit einem „Besenstil“ wird zum schwierigen Akt. Hechte attackieren diese Köder ohne Misstrauen. Sie werden am richtigen Gewässer überraschend viele Bisse verzeichnen können aber auch viele Fehlattacken. Das hat mehrere Gründe. Es wird oberflächennah geangelt, dadurch sehen Sie Attacken, die Sie mit tief laufenden Ködern nie bemerkt hätten. Diese Jerks haben keine freihängenden Drillinge, die sofort greifen, wie bei Wobblern und Co.. Die Zusatzdrillinge werden in das Gummi gesteckt und fassen dadurch wesentlich schlechter. Die Köder sind sehr lebhaft, sind somit schwer zu inhalieren. Aber das fehlende Misstrauen bringt die Räuber dazu mehrfach zuzupacken. Nach dem verpassten Anschlag sollte der Köder ruhig weitergeführt werden, der Hecht wird es noch mal versuchen. Manchmal so lange bis er hängt! Ein wahres Vergnügen für Adrenalinjunkies! „Es muss nicht immer die harte Tour sein!“ Petri heil Christoph Cichy Team Hechtfieber Bericht von: Christoph Cichy – Team Hechtfieber, 11. April 2006 22:19 Uhr (CEST)

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