Spinnangeln: Umbrella-Rig oder Alabama-Rig

Beim Thema Umbrella Rig scheiden sich die Geister. Manche Schwarzmaler sehen dadurch sogar Deutschlands Raubfischbestände vor der Ausrottung. Stephan Gockel hat sich rein fachlich mit diesem US-Rig auseinander gesetzt.

Ein Haken reicht! Das Umbrella-Rig ist hierzulande ein Aufreger, weil es in den USA mit bis zu fünf Haken gefischt wird. Stephan Gockel beweist jedoch, dass es bei uns völlig korrekt auch mit nur einem Haken fängt. Gleich vorab: Wenn man nüchtern an die Sache heran geht, handelt es sich beim Alabama- oder Umbrella-Rig nicht um einen Köder, sondern um eine Köderbefestigung. Diese besteht aus ein wenig Draht, ein paar Wirbeln und einem Bleikopf mit Öse. Vom Bleikopf zweigen drei bis fünf Metallarme wie die Speichen eines Schirms ab, an deren Enden sich jeweils ein Wirbel mit Einhänger befindet. In die Einhänger lassen sich wahlweise Köder oder Vorfächer einhängen. Die ganze Aufregung um diese Montage bei uns rührt daher, dass in den USA oftmals alle diese Draht-Ausleger mit einem Haken bestückt werden, während in vielen Gewässern in Deutschland nur eine Anbissstelle erlaubt ist. Zusätzlicher Zündstoff kommt noch dadurch in die Diskussion, dass in den USA das Rig bei den BassMasterClassics-Wettkämpfen aufgrund der außerordentlichen Fängigkeit verboten wurde. Doch außerhalb der Wettkämpfe, beim privaten Angeln, darf man vielerorts in den USA das Rig weiterhin benutzen.

Viele Möglichkeiten

Doch wo steht eigfentlich geschrieben, dass wir in Deutschland das gute Stück ebenfalls komplett mit Haken vollhängen muss? Nirgends! Betrachtet man die Sache aus einem neutralen Blickwinkel, wird man schnell feststellen, dass das Umbrella-Rig aber noch viel mehr Möglichkeiten bietet, als es komplett mit Haken zu bestücken. Ich zum Beispiel sehe das Umbrella-Rig weniger als Fangmaschine voller Haken, sondern vielmehr als Reiz- und Lockkörper für meinen eigentlichen Köder. Mit dem Rig imitiere ich entweder einen Fischschwarm, oder ich bestücke die Drahtarme so, wie ich es benötige. Durch die biegbaren Drahtarme gibt es viele Möglichkeiten, die Fische zu reizen. Schon die Art, wie man die Drahtarme anordnet, ermöglicht verschiedene Köderpräsentationen: Biegt man sie fächerförmig auseinander oder lieber linear übereinander? Arrangiert man sie zu einer V-Form, wie man es von fliegenden Wildgänsen kennt? Oder richtet man die Drahtarme gleichmßig in alle Richtungen aus wie die Beine einer Spinne? Auch bei der Bestückung der Drahtarme sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt: Egal ob Blinker, Gummis oder Naturköder – prinzipiell ist alles möglich. Und nur Wobbler benötigen für ihren Lauf ein kleines zusätzliches Vorfach, das zwischen Drahtarm und Köder geschaltet wird und dem Wobbler den nötigen Spielraum gibt. Besonders interessant ist es, das Rig mit mindestens einem Spinnerbatt als Locklöffel zu bestücken. So ein Locklöffel hat zwar keinen Haken, rotiert aber sehr druckvoll und reflektiert dabei wunderbar einfallendes Sonnenlicht. So macht man auf jeden Fall auf seinen eigentlichen Köder aufmerksam! Sobald der Köder tiefer bzw. grundnah laufen soll, hängt man einfach in den jeweils untersten Drahtarm ein passendes Birnenblei ein und hat damit eine Art Bodentaster (Bottombouncer) konstruiert.


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