Spinnerbaits: Angeln auf Hechte im Kraut

Haben Sie auch schon mal mit Spinner in einem stark verkrauteten Gewässer geangelt? Geht nicht, werden Sie vielleicht denken. Geht doch, aber nicht mit einem normalen Spinner, sondern mit einem Spinnerbait. Lutz Hülße erklärt Ihnen, wie die Killer fürs Kraut funktionieren.

Punktgenau landet der Spinner neben dem Krautfeld. Hier muss ein Hecht stehen und auf Beute lauern. Ich ziehe den Spinner an und spüre sofort Widerstand. Kurz nach dem Anhieb ist allerdings klar, dass kein Hecht am Haken hängt, und ich kurbele ein Büschel Kraut ein. Bei den nächsten Versuchen wiederholt sich das Spiel: Der Spinner kann gar nicht richtig laufen, weil sich der Haken sofort im Grünzeug verheddert. So ist es nahezu unmöglich, einen Hecht an den Haken zu bekommen.
Spinnerbaits sind in vielen Varianten mit bis zu fünf Spinnerblättern erhältlich.
Sollte man deshalb einen weiten Bogen um die verkrauteten, aber äußerst fängigen Bereiche machen? Das muss nicht sein, denn es gibt einen Köder, mit dem man auch  bei Kraut- und Seerosenfeldern erfolgreich angeln kann. Er ähnelt zwar einem Spinner, ist aber an die Angelei in verkrauteten Gewässern angepasst. Die Rede ist vom Spinnerbait. Entwickelt wurden Spinnerbaits in den USA, wo häufig in flachen Seen und Flüssen, in denen das Grünzeug wuchert, auf Schwarzbarsche geangelt wird. Spinnerbaits haben eine angewinkelte Metallachse. Am oberen Ende befinden sich ein oder mehrere Spinnerblätter. Am unteren Ende ist ein Einzelhaken mit Bleikopf angebracht, der meist mit Gummifransen (auch Skirt genannt) garniert ist. Die Drahtachse macht den Spinnerbait nicht nur unverkennbar, sie schützt den Haken auch vor dem lästigen Grünzeug. Bei anderen Ködern fürs Spinnfischen in krautreichen Gewässern (wie etwa Softjerks) wird der Haken im Inneren des Körpers verborgen. Das mindert aber die Chancen, einen Fisch sauber zu haken. Nicht so beim Spinnerbait: Der Haken liegt frei, und trotzdem setzt sich dort kaum Kraut fest.

Für alle Tiefen

Ein Spinnerbait lässt sich in jeder Wassertiefe führen. Kurbelt man ihn direkt nach dem Auswerfen ein, läuft er verführerisch unter der Wasseroberfläche. Lässt man den Spinnerbait absinken, kann man ihn auch knapp über Grund führen. Der durch die Drahtachse abgeschirmte Einzelhaken fängt deutlich weniger Kraut und Seerosenblätter ein als andere Spinnköder. Mit einem Spinnerbait ist man nicht nur variabel bei der Wahl der Wassertiefe, in der man angeln möchte. Auch die Geschwindigkeit, mit der der Köder eingeholt wird, kann variiert werden. Während normale Spinner nur bei schneller Führung das Blatt rotieren lassen, arbeitet der Spinnerbait auch bei langsamer Einkurbelgeschwindigkeit.

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