Angeregt durch das Forum habe ich mich auch mal an den Zalt gewagt und – nach anfänglichen Problemen – nun gestern die ersten Erfolge erzielt.
Zunächst hatte ich es schon vor einiger Zeit mit dem schwimmenden 14er Zalt in gelb mit Streifen bei mir vor der Haustür am Unterbacher See versucht. Nix. Allerdings ist das Gewässer auch sehr problematisch und wenn man einen Tag keine Bisse bekommt, ist das durchaus normal. Aber jeder kennt ja das Problem mit dem Vertrauen in den Köder. Probiert man eine Zeit und es rührt sich nichts, ist man schnell geneigt, wieder zu einem Köder zu wechseln, den man kennt und mit dem man schon gefangen hat. Und gerade beim Zalt fragt man sich dann, ob die Köderführung denn nun so auch richtig ist, die Farbe paßt, das Gewässer überhaupt ein „Zalt-Water“ ist etc. Also verschwand der gelbe Flitzer wieder in den Tiefen meiner Köderbox. Wie dem auch sei, ich konnte es nicht lassen und hab mir dann kürzlich noch ein anderes Zalt-Modell, den 11 cm Suspender, zugelegt und mir vorgenommen, den nochmal einen Tag an einem anderen See zu fischen. Soviele Leute im Forum können ja nicht irren Gestern wars dann soweit, nach der Arbeit die Sachen gepackt und ab an die Sechs-Seen-Platte nach Duisburg. Um vergleichen zu können und meinem Ködervertrauensbedürfnis Genüge zu tun, kam im Wechsel der 11er Zalt und ein 11er Slotti zum Einsatz. Zunächst passierte 1,5h nichts, na prima dachte ich, scheint ja heute echtes Beißwetter zu sein. Dann aber der erste kleine Hecht auf den Slotti. Sollte Zalt wieder versagen oder hatte ich immer noch bei der Köderführung etwas falsch gemacht? Egal, ich hatte es mir vorgenommen und daher gings auch weiter mit Zalt. Bei jedem Wurf den Köder beobachten, den richtigen Rhythmus finden aus Schlagzahl, Zugstärke und Gleitphase. Jens hatte es mir im Laden mal recht anschaulich mit der „Luftangel“ erklärt (danke;-) ). Und siehe da: endlich der Vertrauensbeweis, auf den ich so lange gewartet und hingearbeitet hatte! Kurz vor dem Ufer schießt ein Hecht auf den Zalt zu, packt ihn kurz, aber der Anschlag geht ins Leere. Schätze ihn auf um die 75 cm. 15 Minuten später. Ich versuche, in exakt dem gleichen Rhythmus weiterzufischen und wieder kommt ein Biß kurz vor dem Ufer. Dank Polbrille kann ich noch sehen, daß es diesmal ein kleiner Hecht war, den ich aber erneut nicht haken kann. Also versuche ich noch mehr darauf zu achten, die Schnur in den kurzen Pausen zwischen den Zügen straff zu halten. Und dann klappt es endlich! Erneut einige Minuten später kann ich meinen ersten Zalt-Hecht landen, kurze Zeit darauf den zweiten Waren zwar beide untermaßig, aber ich habe mich trotzdem riesig gefreut, daß sich meine Bemühungen doch noch ausgezahlt haben. Scheinbar stimmte nun die Köderführung und gleichzeitig hatte ich offenbar auch in die Beißzeit hineingeangelt. Da die beiden mit diesem 11er Zalt gefangenen Hechte klar untermaßig waren, wird bei der nächsten Tour natürlich die 14er Variante zum Einsatz kommen. (Wäre dankbar, wenn hier jemand Tips für fängige Farben/Schwimmverhalten hätte, die Auswahl ist ja doch beachtlich. Die Gewässer, in denen ich fische, haben relativ klares Wasser mit Grünstich und fallen vom Ufer aus nach einigen Metern recht schnell auf 5-15 Meter Wassertiefe ab.) Daraus habe ich wiedermal einiges gelernt: Bei neuen Ködern nicht so schnell aufgeben, auch als „Fangmaschinen“ (Zitat Uli ) deklarierte Köder wollen erstmal richtig geführt sein und gerade der Zalt ist – zumindest in meinen Augen – ein sehr sensibler Hakenträger, bei dem man ständig konzentriert fischen muß. Wahrscheinlich sind manche Köder hier erfolgreich, aber dort ein Flop, daher auch an verschiedenen Gewässern versuchen, bevor der Neuerwerb in der „Taugt-zu-nichts-Abteilung“ der Köderbox landet und verschimmelt. Ich werde sicherlich auch weiterhin mit „meinen Slottis“ angeln, aber die andere Jackentasche ist in der nächsten Zeit für den Zalt reserviert. Und vielleicht kann mein Bericht ja auch den einen oder anderen von Euch dazu ermutigen, dem Zalt eine Chance zu geben. Zu guter letzt an dieser Stelle auch einmal vielen Dank an die vielen aktiven Nutzer des Forums und nicht zuletzt Uli, die mir mit ihren Beiträgen und Erfahrungsberichten schon viele tolle Anregungen und Tips gegeben haben! Gruß Haiwo Bericht von Roman Niedbal