Bei herrlichem Wetter verabredete ich mich mit Holger aus dem hohen Norden zu einer Tour auf dem Edersee. Da seine Frau ein Chattertreffen in Bringhausen besuchen wollte nahm er die Gelegenheit…
…war und die ca. 8 bis 9 Stunden fahrt zum Edersee auf sich. Am Donnerstag den 10.06.04 angekommen stellte er sein Wohnmobil auf und rief mich danach an. Doch leider verpassten wir uns sogleich, da ich noch klatschnass in dem, kurzfristig aufgezogenen, Regenschauer auf dem Edersee saß. Nachdem ich es endlich, nass bis auf die Knochen, an Land schaffte und mein Handy kontrollierte rief ich ihn zurück und wir verabredeten uns für Freitag abend um den Zandern und Barschen ein wenig auf die Schuppen zu rücken. Am Freitag nach der Arbeit holte ich ihn auf dem Campingplatz ab und losging es runter zum Bootsanleger in Bringhausen. Das Boot wurde schnell aus dem Auto geholt und noch schneller zusammengeschraubt (juheee ihr Fische jetzt kommen wir…). Da Holger am Nachmittag keine Köderfische ergattern konnte, wurden Spinner und Gufis ausgepackt und wir drifteten mehrere Male über die Bucht in Bringhausen. Doch leider wollte sich an diesem Abend kein Fisch zum Anbiss verleiten lassen. Beim Köderfisch stippen konnte ich einen kleinen Barsch landen und Holger hatte einen Barschbiss auf Spinner, welcher sich aber schnell wieder löste und im Wasser verschwand. Als dann noch einige Wolken aufzogen beschlossen wir das Angeln lieber abzubrechen und es am nächsten Tag erneut zu probieren. Der Abend wurde dann bei einsetzendem Regen mit einem erfrischenden Weizenbier abgeschlossen. Als mein Wecker am nächsten morgen klingelte, weckte er mich sogleich mit dem Wetterbericht, welcher nichts gutes verheißen ließ. Ein kurzes Telefonat mit Holger der ja sein Quartier direkt am See hatte bestätigte meine Befürchtungen – es regnete und das nicht zu knapp. Also einigten wir uns darauf, das Angeln einige Zeit nach hinten zu verschieben. Nach ca. 1 Stunde kam dann das OK von Holger – blauer Himmel und Sonnenschein – also rein ins Auto und schnell die 40KM rüber zum See gefahren. Doch kaum angekommen fing es wieder an zu regnen. Um der Wartezeit ein wenig zu entgehen tranken wir noch einen Kaffee und konnten uns kurz darauf auch schon Richtung See begeben. Nachdem das Boot ausgeladen und zusammengebaut war ging es frohen Mutes zu einer flachen, krautigen Stelle. Dort angekommen drifteten wir über das flache Krautfeld auf dem schon einige andere Angler ihr Glück versuchten. Als erstes wurde meine neue Errungenschaft – die Jerkausrüstung – zum ersten mal dem Praxistest unterzogen, wobei sich herausstellte, das, das Werfen mit der Multirolle kein leichtes Unterfangen war. Nach einigen Würfen, etlichen Schnurverwicklungen (die ich aber zum Glück alle wieder lösen konnte) und hämischen Blicken der anderen Angler machte es Zupp auf meinem SweetShad und ich konnte einen schönen 75er Hecht landen. Nach einiger Zeit fuhr die Wasserschutzpolizei an unser Boot heran und bat um unsere Angelpapiere. Soweit alles kein Problem – bis darauf, das mich die netten Beamten darauf hinwiesen das meinem Boot ein Name und meine Adresse fehle, woraufhin ich mich erst einmal aufklären und sie sich 10 aushändigen ließen. Kaum waren wir wieder am Angeln, überraschte uns schon der nächste Regenschauer und wir „parkten “ unser Boot erst einmal unter einem nahe gelegenem Busch um dem nassen Etwas von oben ein wenig trotzen zu können. Als sich der Regenschauer endlich verzogen hatte ging es nach kurzer Beratschlagung über die bisherige Beissflaute wieder weiter an eine andere Stelle aber auch hier tat sich nichts – außer, wer hätte es anders erwartet – dem Regen. Also, wieder unter einen Busch und wir warteten auf die nächste Trockenphase, welche diesmal nicht all zu lange auf sich warten liess. Wir drifteten ein wenig die Ufer ab bis wir in einer kleinen aber viel versprechenden Bucht ankamen in der wir erst einmal den Anker setzten. Aber auch hier wollten die Hechte nicht so wie sie sollten und selbst von den Barschen lies sich keiner zum Anbiss auf einen von Holgers Spinnern verleiten. Als Holger mich nach noch mehr guten Plätzen bei Bringhausen fragte musste ich leider passen, da wir schon fast alle guten, mir bekannten Stellen abgeangelt hatten und so drifteten wir noch ein wenig am Ufer entlang in Richtung Rehbach. Als uns beide schon fast der Mut verlassen hatte und wir darüber beratschlagten das Angeln an dieser Stelle abzubrechen. „Noch ein paar Würfe und dann machen wir uns los…“ Das musste der Hecht, der sich kurz darauf Holgers 40g Blinker einverleibte wohl mitbekommen haben. Und so konnte er nach einem spannenden Drill einen schönen 65er Hecht landen. Dies war der Moment in dem in uns beiden die Euphorie wieder auflebte, so das wir uns entschlossen noch ein paar Würfe mehr zu machen. Doch auf Grund der Knochen (den ganzen Tag in einem kleinen Boot sitzen ist doch ganz schön anstrengend) entschieden wir uns dann doch das Angeln abzubrechen und den Abend mit einem, uns wohlverdientem Bier und gegrillten Steaks auf dem Campingplatz ab zu schließen. Bericht von Karsten Kalweit